Zusammenfassung
15-50 cm hoch, mit 2-4 breit-elliptischen, spitzen, stängelumfassenden, fein behaarten Blättern und 1-2, selten 3 Blüten. Die 3 äusseren Perigonblätter bis 5 cm lang, breit-lanzettlich, abstehend, die beiden inneren auf ca. 4/5 der Länge verwachsen und abwärts gerichtet,
alle purpurbraun. Lippe sehr gross, bauchig aufgeblasen, gelb, 3-4 cm lang. Kein Sporn.
Wälder, Gebüsche / kollin-subalpin / CH
Ökologische Zeigerwerte (Landolt & al. 2010)
3w42-33+3.g.2n=20,22
.
Gefährdungen und Massnahmen
Zuwachsen, Beschattung, Verbuschung
Betroffene Vorkommen ausholzen oder entbuschen, Lichtbaumarten wie Esche und Föhre fördernWegbau, Fortsstrassen
Zuständige Gemeinden informieren
Rücksichtnahme auf bestehende PopulationenWaldweide
Einzäunen von gefährdeten Populationen
Beweidung extensivierenTouristische Erschliessungen
Keine weiteren Erschliessungen durchführen
Naturschutzzonen schaffenIntensive Forstwirtschaft (befahren mit Maschinen, Rücken von Holz, Monokulturen, standortsfremde Anpflanzungen)
Angepasste, lichte offene Wälder fördernde Bewirtschaftung
Naturwaldreservate, Altholzinseln und Teilreservate schaffen
naturnaher Waldbau fördern
Holz an den Fundorten nicht oder nur bei stark gefrorenem Boden herausziehenPflücken, Ausgraben, Fotografieren
Weitere Pflanzenschutzgebiete initiieren
Informationstafeln
problematische Gebiete einzäunen oder während der Blütezeit überwachenÄnderung Wasserregime, Grundwasserabsenkung
Natürliche Flussdynamik fördern
RenaturierungenMangelnde populationsbiologische und ökologische Kenntnisse
Abklären der bestimmenden arealökologischen Faktoren
der wechselseitigen Beziehung Keimpilz/ Pflanze und deren Abhängigkeit von abiotischen und biotischen Faktoren, des klonalen Wachstums, der Populationsdynamik in Abhängigkeit der Veränderung der Habitate u.a.Kleine, isolierte Populationen
Fundstellen schützen (Mikroreservate)
periodische Kontrollen
Feldkontrolle aller älteren Populationen (vor 1980)
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten.Mahd der Weg-/Strassenränder während der Vegetationszeit
Mähen nach dem Absamen (abhängig von Meereshöhe und Exposition: im Wald ≥ Oktober, in LN ≥ August) > Koord. mit PflegeequipenUnwissenheit
Grundbesitzer und Förster über Vorkommen und geeignete Pflege informieren, Bewirtschaftungsverträge abschliessenZerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit)
Vorkommen an Naturschutzfachstellen melden
Lokale Unterschutzstellung von Vorkommen
Lokale Paten aufbauen
Anatomie
Bilder und Beschreibungen (© Fritz H. Schweingruber & Hugo Berger)
Stängel, 100x
Stängel 400x
Zusammenfassung der Blattanatomie
Zusammenfassung der Stammanatomie
Umriss rund gewellt. Leitbündel diffus verteilt. Epidermiszellen nicht verholzt.
Beschreibung (Englisch)
Culm-diameter 2-5 mm, wall very large, radius of culm in relation to wall thickness approximately 1:0.75. Outline circular wavy. Center hollow and surrounded by many large thin-walled, not lignified cells. Without cortex/cylinder separation. Epidermis cells thin-walled all around. Large vascular bundles distributed in the whole culm. Sclerenchymatic sheath around vascular bundles one-sided large, 2-4 cells, centripetal. Vessel arrangement horseshoe-like. Largest vessel in the bundle 20-50 μm. Cavities (intercellulars) between parenchyma-cells small, often triangular.