Zusammenfassung
Artbeschreibung
Zarte Pflanze, 10 - 50 cm gross, mässig mit Kalk inkrustiert. Sprossachse : 0,6 - 1 mm im Durchmesser. Internodien : 1- bis 2mal länger als die Quirläste. Rinde : rudimentär bis fehlend, unvollständig diplostich, ansatzweise primäre Rindenreihen, sekundäre Rindenreihen eher selten, nur leicht über den Stipularkranz hinaus ausgebildet. Stacheln : gewöhnlich fehlend oder reduziert zu kugelförmigen Papillen. Stipularen : ei - kugelförmig, in zwei gleich ausgebildeten Reihen an der Basis der Astquirle. Astquirle : 6 - 10 Äste pro Quirl. Äste : im Verhältnis zur Sprossgrösse recht lang (bis 4 cm); jeder Ast aus 3 - 6 unberindeten Gliedern, wobei die unteren 2 - 3 am längsten und mit Ansätzen zur Berindung versehen sind. Monözisch. Gametangien : nur an den ersten 1 - 3 Astknoten, oft zu zweit zusammen stehend Blättchen : 1 ventrales Paar, sehr kurz, selten so lang wie das Oogonium. Antheridium : orange, Durchmesser 0,3 - 0,5 mm. Oogonium : 0,5 - 1,1 mm lang, 0,4 - 0,7 mm breit. Oospore : dunkelbraun bis schwarz, 0,35 - 0,9 mm lang, 0,35 - 0,6 mm breit, mit 10 - 14 wenig ausgeprägten Rippen. Bulbillen : keine.
Phänologie
Chara denudata ist im Sommer sehr fertil; jedoch ist bisher noch wenig über ihren Lebenszyklus bekannt.
Verwechslungsmöglichkeiten
Bei Chara denudata können die typischen Rindenmerkmale am selben Individuum von einem Internodium zum anderen oder auch zwischen verschiedenen Individuen stark variieren. Dieses Taxon kommt innerhalb des Verbreitungsareals von Chara contraria vor, weshalb es sich bei Chara denudata auch um eine durch suboptimale Umwelteinflüsse verursachte Form von Chara contraria handeln könnte. Kurzästige denudata-Individuen sind wiederum derChara filiformis sehr ähnlich, die ebenfalls lediglich eine spezielle Form von Chara contraria darstellen könnte.
Standort und Verbreitung in der Schweiz
Früher besiedelte Chara denudata verschiedene Seen im Mittelland und im Voralpenland (Genfersee, Bodensee, Brienzersee, Vierwaldstättersee, Sarnersee, Seen von Chavonnes, Cadagno, Sils, Lauerz, Joux sowie Fälensee, Seealpsee). Seitdem ist sie stark zurückgegangen und kommt heute noch in wenigen Seen vor: Genfersee, Lac de Joux, Murtensee, Bielersee, Sarnersee, und Walensee.
Allemeine Verbreitung
Chara denudata ist ein wenig untersuchtes Taxon, dessen Art-Status nach diversen Autoren bezweifelt wird. Die Art wird Europa nur sporadisch beobachtet. In Frankreich entspricht ihre Verbreitung derjenigen von Chara contraria. In Deutschland gibt es neuere Fundmeldungen aus der Region des Bodensees und aus der Rheinebene sowie aus der Gegend von Karlsruhe. Auf dem Balkan gibt es Vorkommen im Ohridsee.
(Landolt & al. 2010)
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