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Laserpitium prutenicum L.

Preussisches Laserkraut

Art
ISFS : 228000
Checklist : 1025890

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

30-100 cm hoch, am Grund ohne Faserschopf. Stängel kantig, meist nicht über 3 mm dick. Blätter 1-2fach gefiedert, Spreite im Umriss 3eckig. Abschnitte letzter Ordnung fiederspaltig, mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden 10-20strahlig, mit zurückgeschlagenen, hautrandigen Hüll- und Hüllchenblättern. Blüten weiss. Frucht länglich, 3,5-5 mm lang, mit breit geflügelten Rippen.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Feuchte Wiesen, Gebüsche / kollin(-montan) / M, JS, TI, sonst vereinzelt

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

3+w+42-344.k.2n=22

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Populationen
Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd)
Verlust des Lebensraums (der lichten Wälder auf Molassemergel und der trockenen Streuewiesen (trockene Pfeifengrasriede)
Veränderung der Hydrologie

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

M, JS, TI, sonst vereinzelt

Verbreitung global

Europäisch

Ökologie

Lebensform

Monokarper Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.3.1 - Pfeifengraswiese (Molinion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 3+w+ Lichtzahl L 3 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Laserpitium prutenicum L.

Volksname

Deutscher Name :

Preussisches Laserkraut

Nom français :

Laser de Prusse

Nome italiano :

Laserpizio pimpinellino

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Laserpitium prutenicum L.Checklist 2017228000
=Laserpitium prutenicum L.Flora Helvetica 20011495
=Laserpitium prutenicum L.Flora Helvetica 20121910
=Laserpitium prutenicum L.Flora Helvetica 20181910
=Laserpitium prutenicum L.Index synonymique 1996228000
=Laserpitium prutenicum L.Landolt 19772164
=Laserpitium prutenicum L.Landolt 19911766
=Laserpitium prutenicum L.SISF/ISFS 2228000
=Laserpitium prutenicum L.Welten & Sutter 19821198
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii,iv)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) ENB2ab(iii,iv)
Mittelland (MP) ENB2ab(iii,iv)
Alpennordflanke (NA) ENB2ab(iii,iv)
Alpensüdflanke (SA) CR(PE)
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) RE
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
TGVollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz --
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Populationen


Schutz der Fundstellen
Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring)
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material, Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Vernetzung der kleinen Vorkommen

Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd)


Information der Bewirtschafter
Mähen nach dem Absamen
Förderung eines alternierenden Mähregimes (jedes zweite Jahr spät)

Verlust des Lebensraums (der lichten Wälder auf Molassemergel und der trockenen Streuewiesen (trockene Pfeifengrasriede)


Pfeifengraswiesen schützen und erhalten
Sperren der Entwässerung
Einsatz von Düngemitteln vermeiden
Förderung des traditionellen Mähens mit Streuabfuhr
Im Wald: regelmässig auflichten und Streue gegebenenfalls gelegentlich ab 1. Oktober mähen
Im Streuewiesen: ausmagern und spät mähen (ab 15. Sept.)

Veränderung der Hydrologie


Feuchte aber nicht nasse Böden mit nur sehr kurzzeitige Überschwemmungen schaffen und erhalten

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

P. Martin, 2012: Plan d'action Laserpitium prutenicum L., Canton de Genève