Schließen

Carex heleonastes L. f.

Torf-Segge

Art
ISFS : 88500
Checklist : 1009870

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-30 cm hoch. Stängel 3kantig, steif aufrecht, oben stark rau. Blätter 1,5-2 mm breit, graugrün, steif, rinnig, meist kürzer als der Stängel. Blütenstand meist kopfig, 1-2 cm lang, mit 3-5 Ährchen, mit oder ohne Hochblatt. Ährchen 3-7 mm lang, unten männlich, oben weiblich. Narben 2. Deckspelzen braun, mit breitem Hautrand. Fruchtschläuche braun, allmählich in einen kurzen, aussen aufgeschlitzten Schnabel verschmälert, 2,5-3,5 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Schlammböden in Hochmooren / kollin-subalpin / MZ, ME, ANZ, ANE, GR, JS

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+21-432.h.2n=56

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Wenige, isolierte Vorkommen (gestörte Vorkommen lassen sich sehr schlecht regenerieren)
Torfabbau, späte Auswirkungen früherer Torfstiche (v. a. Austrocknung)
Natürliche Sukzession, Problemarten (Schilf, Schneidebinse) als Konkurrenz
Ungeeignete Bewirtschaftung (Beweidung, Eutrophierung, Verbrachung, Bewirtschaftung mit schweren Maschinen)
Verbuschung, Verwaldung
Wasserstandregulierung

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

MZ, ME, ANZ, ANE, GR, JS

Verbreitung global

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.2.4 - Übergangsmoor (Caricion lasiocarpae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 2 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Carex heleonastes L. f.

Volksname

Deutscher Name :

Torf-Segge

Nom français :

Laîche des tourbières

Nome italiano :

Carice della fanghiglia

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Carex heleonastes L. f.Checklist 201788500
=Carex heleonastes L. f.Flora Helvetica 20012538
=Carex heleonastes L. f.Flora Helvetica 20122714
=Carex heleonastes L. f.Flora Helvetica 20182714
=Carex heleonastes L. f.Index synonymique 199688500
=Carex heleonastes L. f.Landolt 1977486
=Carex heleonastes L. f.Landolt 1991425
=Carex heleonastes L. f.SISF/ISFS 288500
=Carex heleonastes L. f.Welten & Sutter 19822446
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(ii,iii); C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRC1
Mittelland (MP) RE
Alpennordflanke (NA) ENB2ab(ii,iii); C2a(i)
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Wenige, isolierte Vorkommen (gestörte Vorkommen lassen sich sehr schlecht regenerieren)


Schutz aller Fundstellen mit grossen Pufferonen
Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring)
Detailkartierung der Vorkommen mit der Methode PopCount
Ex-situ Vermehrung als Erhaltungskulturen, Ansiedlung neuer Populationen durch Anpflanzung und Verstärkung bestehender Vorkommen

Torfabbau, späte Auswirkungen früherer Torfstiche (v. a. Austrocknung)


Kein Torfabbau
Wasserhaushalt stabilisieren und an einigen Fundstellen lokal vernässen

Natürliche Sukzession, Problemarten (Schilf, Schneidebinse) als Konkurrenz


Vorsichtige Reduktion von Konkurrenzpflanzen, jedoch Schonung anderer seltener Arten
In Nachbarschaft der Fundstellen flache Mulden schürfen
Problemarten bekämpfen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Beweidung, Eutrophierung, Verbrachung, Bewirtschaftung mit schweren Maschinen)


Gegebenenfalls einzäunen und pflegen
Grosse Pufferzonen einrichten
Regelmässige Pflege (für jeden Bestand detaillierte Analyse und Massnahmenplan erstellen)
Einsatz von Spezialmaschinen

Verbuschung, Verwaldung


Offenhalten der Moorfläche
Entbuschen

Wasserstandregulierung


Natürliches Wasserregime erhalten

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzAmt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen, 2019: Monitoring und Schutz prioritärer Pflanzenvorkommen im Kanton St. Gallen 2016 - 2018 SchlussberichtY. Ferrez, 2004: Connaissance de la flore rare ou menacée de Franche-Comté, Carex heleonastes L. fil., Conservatoire Botanique de Franche-Comté, 22p. Y. Ferrez, 2005: Répartition, état de conservation et écologie de deux espèces de laîches circumboréales menacées dans les tourbières de la chaîne du Jura français: Carex heleonastes L. fil. et Carex chordorrhiza L. fil.