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Mentha pulegium L.

Polei-Minze

Art
SISF: 258300
Checklist: 1028840

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-50 cm hoch, meist aufsteigend, verzweigt, zerstreut behaart bis fast kahl, stark aromatisch. Blätter eiförmig oder oval, nur 1-3 cm lang und bis 1 cm breit, undeutlich gezähnt bis +/- ganzrandig. Blüten quirlartig in den Achseln der 5-15 obersten Blattpaare, nicht ährig oder kopfig genähert. Krone rosa, 5-7 mm lang, mit 4 gleich langen Zipfeln. Untere Kelchzähne länger und schmaler als obere, dadurch Kelch zweilippig, mit bärtigem Schlund (beide Merkmale nur bei dieser M.-Art). Teilfrüchtchen grubig punktiert.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Sümpfe, Überschwemmungsgebiete / kollin / Südliches TI, sehr vereinzelt in J und M

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich mediterran

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4w+44+34+2.g-h.2n=(10)20(30,40)

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet (EN)

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zerstörung des Lebensraums (Entwässerung, Regulierung der Wasserstände v. a. kleine Seen und Tümpel, Grundwasserabsenkung)
Konkurrenz, Sukzession, fehlende Dynamik, Verbuschung, Beschattung
Isolierte Populationen, Hybridisierung mit Mentha arvensis

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Südliches TI, sehr vereinzelt in J und M

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich mediterran

Ökologie

Lebensform

Geophyt, Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4w+ Lichtzahl L 3 Salzzeichen 1
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 4 Kontinentalitätszahl K 2
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Mentha pulegium L.

Volksname

Deutscher Name:
Polei-Minze
Nom français:
Menthe pouliot
Nome italiano:
Menta poleggio

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Mentha pulegium L.Checklist 2017258300
=Mentha pulegium L.Flora alpina 2004108.27.1
=Mentha pulegium L.Flora Helvetica 20011712
=Mentha pulegium L.Flora Helvetica 20121621
=Mentha pulegium L.Flora Helvetica 20181621
=Mentha pulegium L.Index synonymique 1996258300
=Mentha pulegium L.Landolt 19772561
=Mentha pulegium L.Landolt 19912082
=Mentha pulegium L.SISF/ISFS 2258300
=Mentha pulegium L.Welten & Sutter 19821433
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii); C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) DD
Mittelland (MP) CRB2ab(iii); C2a(i)
Alpennordflanke (NA) RE
Alpensüdflanke (SA) CRB2ab(iii); C2a(i)
Östliche Zentralalpen (EA)
Westliche Zentralalpen (WA)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 1 - ungenügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 2 - notwendig und wichtig
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
Schweiz
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Crop Wild Relatives

Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zerstörung des Lebensraums (Entwässerung, Regulierung der Wasserstände v. a. kleine Seen und Tümpel, Grundwasserabsenkung)


Wechselnder Überflutung und Austrocknung ist überlebenswichtig für die Art (im Sommer und Herbst trocken)
Falls notwendig, alljährlich einige Wochen im Frühsommer etwas aufstauen

Konkurrenz, Sukzession, fehlende Dynamik, Verbuschung, Beschattung


Invasive Arten früh von Hand bekämpfen
Offene, pionierartige Stellen schaffen
Dynamik aufrechterhalten
Bestehende, kleinere Störungen beibehalten (sofern im Einklang mit weiteren Schutzzielen)
Entbuschen
Teilweise auslichten

Isolierte Populationen, Hybridisierung mit Mentha arvensis


Regelmässige Kontrolle der bestehenden Populationen
Wenn möglich, Mentha arvensis entfernen, um Hybridisierungen zuvorzukommen
Mikroreservate schaffen