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Hottonia palustris L.

Wasserfeder

Art
SISF: 208600
Checklist: 1023830

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Wasserpflanze, im Schlamm wurzelnd, Stängel und Blätter untergetaucht. Blätter kammartig-fiederschnittig, Abschnitte bis 5 cm lang und 1,5 mm breit. Blütenstand aufrecht, aus dem Wasser ragend, aus übereinander stehenden Quirlen bestehend. Blüten weiss oder hellrosa, mit gelbem Schlund, Krone weit trichterförmig bis flach ausgebreitet, mit 7-9 mm langen Zipfeln. Kapsel ca. 5 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Altwässer, Gräben / kollin / M, J, AN, auch oft angesiedelt

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch-westasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

5w+33-34+3.a.2n=20

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet (EN)

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Wenige, isolierte Vorkommen
Eutrophierung (Landwirtschaft, Fischerei mit Fütterung und Kalkdüngung), Wasserverschmutzung, Algenbildung
Ausbleibende Neubildung von Altwässern, natürliche Sukzession
Zerstörung des Lebensraums (Entwässerung, Trockenlegung oder Stauung)
Vermischung mit Pflanzen unbekannter Herkunft
Konkurrenz (Zuwachsen der Standorte mit Schilf und Grosseggen)
Freizeitaktivitäten (Boots-, Badebetrieb, Angeln)
Veränderung hin zu zu hoher Fliessgeschwindigkeit

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

M, J, AN, auch oft angesiedelt

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch-westasiatisch

Ökologie

Lebensform

Hydrophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 5w+ Lichtzahl L 3 Salzzeichen
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 3
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Hottonia palustris L.

Volksname

Deutscher Name:
Wasserfeder
Nom français:
Hottonie des marais, Millefeuille aquatique
Nome italiano:
Fertro, Erba scopina

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Hottonia palustris L.Checklist 2017208600
=Hottonia palustris L.Flora alpina 200460.5.1
=Hottonia palustris L.Flora Helvetica 2001835
=Hottonia palustris L.Flora Helvetica 20121379
=Hottonia palustris L.Flora Helvetica 20181379
=Hottonia palustris L.Index synonymique 1996208600
=Hottonia palustris L.Landolt 19772290
=Hottonia palustris L.Landolt 19911864
=Hottonia palustris L.SISF/ISFS 2208600
=Hottonia palustris L.Welten & Sutter 19821260
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii,iv)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) ENB2ab(iii,iv)
Mittelland (MP) ENB2ab(iii,iv)
Alpennordflanke (NA) ENB2ab(iii,iv)
Alpensüdflanke (SA)
Östliche Zentralalpen (EA)
Westliche Zentralalpen (WA) RE
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene AF (+LF +GL) - spezifische Artenförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 1 - ungenügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 2 - notwendig und wichtig
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Wenige, isolierte Vorkommen


Schutz der Fundstellen inkl. Pufferzonen (z.B. Mikroreservate)
Regelmässige Bestandeskontrollen
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen (Direkt-Ansiedlung mit Pflanzen in schlickigen Untergrund)
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Eutrophierung (Landwirtschaft, Fischerei mit Fütterung und Kalkdüngung), Wasserverschmutzung, Algenbildung


Massnahmen zur Reduktion des Nährstoffgehalts in den Seen weiterführen
Grosse Pufferzonen einrichten
Wasserverschmutzung verhindern

Ausbleibende Neubildung von Altwässern, natürliche Sukzession


Durch Renaturierung vermehrt natürliche Dynamik in Flusstälern fördern (aktuelle Vorkommen schonen)
Periodisch geeignete Lebensräume schaffen (Weiherbiotope)
Periodischer Unterhalt nach dem Rotationsprinzip: möglichst viele Sukzessionsstadien nebeneinander schaffen

Zerstörung des Lebensraums (Entwässerung, Trockenlegung oder Stauung)


In Gebieten mit Vorkommen keine Änderungen vornehmen, die sich negativ auf die Population auswirken
Zuerst den Wasserhaushalt optimieren (konstante Wassersättigung in den oberen Bodenschichten) und dann die zielartenspezifische Pflege definieren
Neue Gewässer (insbesondere temporäre) schaffen

Vermischung mit Pflanzen unbekannter Herkunft


Falls Ansiedlungen vorgenommen werden, diese nur mit Material bekannter, einheimischer Herkunft (je nach Region) zulassen

Konkurrenz (Zuwachsen der Standorte mit Schilf und Grosseggen)


Alle paar Jahr ausbaggern, dazwischen unter Wasser schneiden der Konkurrenzpflanzen

Freizeitaktivitäten (Boots-, Badebetrieb, Angeln)


Schutzzonen definieren
Lenkungsmassnahmen einleiten

Veränderung hin zu zu hoher Fliessgeschwindigkeit


Verhindern, dass Fliessgeschwindigkeit erhöht wird

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz