Close
< Return

Recommendations for the use of indigenous wild plant seeds

Einleitende Bemerkungen

Die Empfehlungen für die Gewinnung und Verwendung von Saat- und Pflanzgut einheimischer Arten, welche 1994 zum ersten Mal aufgesetzt wurden, haben das Ziel die biologische und genetische Vielfalt der natürlichen Flora zu erhalten. Sie stützen sich im Wesentlichen auf zwei Grundsätze, die kurz zusammengefasst wie folgt lauten:

  • das verwendete Saat- und Pflanzgut soll aus der gleichen biogeographischen Region stammen wie die Empfänger-Parzelle;
  • die ökologischen Anforderungen der Arten sollen mit denen der zu begrünenden Fläche übereinstimmen.

 Die Mischungen sollen ausserdem keine seltenen und gefährdeten Arten enthalten, und keine Arten mit unregelmässiger Verbreitung. Die natürliche Verbreitung der Arten soll erhalten bleiben, es sollen keine Arten in Regionen eingeführt wo sie vorher gar nicht vorhanden waren.

 Die stetig steigende Nachfrage an einheimischem Saat- und Pflanzgut hat es erlaubt verschiedene Mischungen, welche den unterschiedlichen ökologischen entsprechen, zu erstellen. Das Saatgut ist heute zu einem sehr grossen Anteil schweizerischen Ursprungs, was eindeutig als Fortschritt gegenüber früher zu bezeichnen ist.

 Leider müssen wir aber immer wieder feststellen, dass das Kriterium "biogeographische Region" nicht beachtet wird, und dass die Mischungen im Handel meist auch eine Mischung von unterschiedlichen Ökotypen und Herkünften sind. Eine Einkreuzung zwischen autochtonen und eingeführten Ökotypen ist deshalb zu befürchten, was wiederum heisst dass die regionalen und lokalen Anpassungen und somit die biologische bzw. die genetische Vielfalt bedrängt werden.

Ideen und Vorschläge zur Einhaltung der Empfehlungen für die Gewinnung und Verwendung von Saat- und Pflanzgut: 

  • die Anzahl der Arten in den Mischungen verringern! Dadurch soll es für den Produzenten und den Handel machbar sein, die Ökotypen nicht zu vermischen und Mischungen pro biogeographische Region anzubieten.
  • den Austausch von Saatgut zwischen den Produzentenfirmen fördern;
  • die vor Ort bestehende Flora fördern, die Saatgutdichte und Artenzahl verringern und das Aufkommen vorhandener Arten fördern;
  • die Heudrusch- und Heugrasnutzung vor allem im Berggebiet besser entwickeln;
  • keine seltenen oder gar gefährdeten Arten in die Mischungen einbringen;
  • die Gemeinden auffordern zusammen mit den Produzenten geeignete Mischungen für ihre Grünflächen zu entwickeln

Empfehlungen für die Nutzung von Saatgut einheimischer Wildpflanzen

Zusammenfassende Präsentation: Nutzung einheimischer Wildpflanzen - kurzer Rückblick

 

www.regioflora.ch

 

Floretia


- Das Schweizer Portal zur Förderung der regionalen Vielfalt im Grünland. Ein Projekt von Pro Natura Schweiz.Regioflora

- Hier finden Sie die passenden einheimischen Wildpflanzen, Samenmischungen und Strukturen für Ihren Garten oder Balkon.Floretia

2. Auflage herausgegeben 2015 vom Büro Ö+L Ökologie und Landschaft GmbH.Leitfaden für naturgemässe Begrünungen in der Schweiz

Leitfaden_Begrünung

Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten

Begrünung von Strassenböschungen – Raumberg Gumpenstein

Gebietseigenes Wildpflanzensaatgut in Begrünungs- und Renaturierungsvorhaben fördern. Ines Hefter et al., Gebietseigenes Wildpflanzensaatgut, NuL 42 (11), 2010, 333-340

Mise en place de prairies fleuries avec l’herbe à semences, E. Mosimann, Revue suisse Agric. 37 (5): 195-199, 2005

Green List

 

Die Verwendung von einheimischen Wildpflanzen wird immer beliebter. Mit einer sinnvollen Bepflanzung von Gärten kann dem Schwund der Biodiversität ein Gegengewicht gelegt werden kann. Besonders zur Förderung der (Klein-)Tierwelt sind einheimische Pflanzen wichtig

Aus Sicht des Naturschutzes sind jedoch nicht alle Wildpflanzenarten für eine Pflanzung oder eine Ansaat zu empfehlen. Es wäre zu kurz gegriffen, wenn man davon ausgeht, dass einheimische Wildpflanzen in jedem Fall die bessere Wahl sind. Während die „richtigen“ einheimischen Pflanzen einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz sein können, so kann, wer die falschen Arten auswählt, Schaden anrichten. Bloss – wie unterscheide ich zwischen richtig und falsch?

InfoFlora hat eine Empfehlungsliste (Grüne Liste)  erarbeitet, welche umfassende Empfehlungen zur Verwendung aller in der Schweiz spontan vorkommenden Arten gibt. Grundlage war dabei die Checklist (Liste aller in der Schweiz vorkommenden Arten), welche ganze 4700 Taxa umfasst. Die Empfehlungen von InfoFlora können mit der Liste gefiltert werden. Um es möglichst einfach zu machen, haben wir die Arten farbcodiert. Die grün hinterlegten Arten sind bedenkenlos und meist überall zu verwenden, sofern die Pflanzen aus regionaler Herkunft stammen. Rot unterlegte Arten sollten vermieden werden. Bei den orange unterlegten Arten muss man genauer hinschauen: kommt die Art in meiner Region vor? Muss ich taxonomische Tücken beachten? Ist die Art vielleicht regional gefährdet? Wer keine Zeit hat, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann die Kurzliste verwenden.

Der wichtigste Grundsatz bei der Verwendung von Wildpflanzen ist lautet: lokal ist immer am besten! Im Idealfall sollten also nur Pflanzen verwendet werden, die auch in der näheren Umgebung vorkommen, gezogen aus Saatgut, welches aus der Region stammt. Nur: oftmals ist es nicht möglich, zu solchen Pflanzen zu gelangen und viele Gärtnereien können erst ein beschränktes Sortiment von Pflanzen aus regionaler oder lokaler Herkunft bieten.

 

Kurz zusammengefasst: Idealerweise pflanzt  man dekorative, einheimische und ungefährdete Arten aus regionaler Herkunft.  Für weiterführende Informationen empfiehlt sich das pdf.

 

Grüne Liste Version 2023

Grüne Liste Version 2023 (Kurzversion)

Weiterführende Informationen zur Grünen Liste

 

www.regioflora.ch

 

Floretia