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Regional dry meadow specialities

10-06-2025 Info

Menu of the month in June: regional dry meadow specialities

Um euch die Feldarbeit zur Roten Liste noch schmackhafter zu machen, präsentieren wir euch diese Saison peu à peu ein Menü an ausgesuchten „Missionen Entdecken“ zu seltenen Arten, die es, unter vielen anderen, zu (be)suchen lohnt.

Jetzt im Juni ist das Buffet besonders reich gedeckt: Die Trockenwiesen stehen in voller Blüte, und viele botanische Raritäten lassen sich noch gut entdecken, bevor Anfang Juli vielerorts gemäht wird.
Deshalb begeben wir uns diesmal auf eine Reise zu den botanischen Spezialitäten der Regionen. Was hat das Tessin ausser Polenta noch zu bieten? Und gibt es im Bündnerland neben Pizzokel auch botanische Leckereien? Wir haben für euch einige Kostproben zusammengestellt – und sie schmecken besonders gut in Kombination mit einer Mission Flora.

Im Jura lohnt sich ein Abstecher zum Trauben-Pippau (Crepis praemorsa), der seine gelben Zungenblüten in schlanken Trauben aus der Wiese streckt. Diese seltene Art reagiert empfindlich auf Tritt, Frass oder eine zu frühe Mahd. Wer genauer hinschaut, entdeckt vielleicht auch die weisse Brunelle (Prunella laciniata). Sie blüht jetzt gerade in einem feinen Blassgelb und ist in der Bestimmung eine echte Knacknuss, weil sie teils mit der Kleinen Brunelle (Prunella vulgaris) und möglicherweise auch mit der Grossen Brunelle (Prunella grandiflora) hybridisiert. Im Tessin locken mediterrane Spezialitäten wie die Gelbe Betonie (Stachys alopecuros) oder die intensiv blaue Trionfettis Flockenblume (Centaurea triumfetti), die trockene Wiesen in wahre Augenweiden verwandeln. Aargauer Rüeblikuchen? Nein, wir schlagen Euch aus der Rüebli-Familie den Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) für den Aargau vor. Diese Art ist dort sehr selten - die auffälligen Blätter kann man bereits jetzt gut erkennen und erinnern in ihrer Tracht eher an eine Distel als an ein Doldenblütler. Im Bündnerland zeigen sich die Rätische Flockenblume (Centaurea rhaetica) und die zarte Hallers Primel (Primula halleri) von ihrer besten Seite. Und im Wallis entfaltet sich an den Trockenstandorten ein besonders reiches Bouquet floristischer Leckerbissen, darunter die Geschlossene Strohblume (Xeranthemum inapertum), der Gemeiner Schlupfsame (Crupina vulgaris) und der Beifuss-Würger (Orobanche artemisiae-campestris).

Hungrig geworden? Rucksack packen, Lupe nicht vergessen – und los zur nächsten Mission! (Die Missionen zu Magerwiesen-Spezialitäten finden sich nun auch gebündelt als Thema in FlorApp)

 

Eryngium campestre © Michael Jutzi

 

 

Crupina vulgaris © Michael Jutzi

 

 

Prunella laciniata © Christophe Bornand