Taxus ×media ist ein Hybrid zwischen der Japanischen Eibe (Taxus cuspidata) und unserer einheimischen Eibe (Taxus baccata) und wurde wohl vom Gärtner T.D. Hatfield Anfang 20. Jahrhunderts in den USA gezüchtet. Einige Autor:innen sind jedoch der Ansicht, dass die Beschreibung dieser Hybride alle kultivierten Eiben umfasst, deren Merkmale weder vollständig auf Taxus cuspidata noch auf Taxus baccata zutreffen. Im Handel sind verschiedene Sorten des Hybrids sowie seiner Eltern zu finden, was die Unterscheidung der Arten schwierig macht. Ausserdem ist die Taxonomie der Gattung Taxus immer noch umstritten und die Anzahl der Arten und Varietäten schwankt je nach Autor erheblich. Die zuverlässigsten Kriterien zur Unterscheidung der einheimischen Eibe von den kultivierten Eiben scheinen die Form der Nadelspitzen sowie das Aussehen und die Anordnung der Schuppen der vegetativen Knospen zu sein.
Taxus xmedia © Helder Santiago
Die Nadeln von Taxus baccata und Taxus ×media sind flächig in einer Ebene angeordnet, wobei die Nadeln von Taxus ×media zudem mehr oder weniger stark nach oben gebogen sind. Die Nadeln von Taxus cuspidata hingegen, sind spiralig um die Zweige oder mindestens in 2 Ebenen angeordnet. Die Nadelspitze von Taxus cuspidata ist ausserdem eher abgerundet und mit aufgesetzter Spitze. Die Nadeln von Taxus baccata laufen allmählich in die Spitze aus. Und Taxus ×media zeigt meist eine Zwischenform: Die Nadelspitze läuft oft bogenförmig zu und zeigt häufig eine aufgesetzte Spitze.
Taxus baccata © Helder Santiago
Die Schuppen der vegetativen Knospen von Taxus cuspidata sind gekielt, spitzig und nur lose miteinander verwachsen. Die Knospenschuppen von Taxus baccata sind hingegen rundlich, nicht gekielt und dicht beieinander. Dadurch erhält die ganze Knospe eine abgerundete Form. Bei Taxus ×media sind die Knospenschuppen spitz zulaufend, oft etwas gekielt und locker angeordnet.
Taxus cuspidata © Helder Santiago
Taxus baccata ist einheimisch und kann in den Schweizer Wäldern oft in schwer zugänglichen Schluchten und an Hängen gefunden werden. Ein schönes Beispiel findet sich in der Nähe von Crémines: einer der ältesten Bäume der Schweiz. Taxus ×media hingegen wird häufig für Hecken und Formschnitte verwendet. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser Hybrid verwildert und zunehmend in Wäldern, besonders in Stadtnähe, anzutreffen ist.
Taxus baccata, Crémines © Helder Santiago
Weitere Details zum Thema finden sich zum Beispiel hier und hier, und eine Diskussion zum Thema bei OpenFlora. Beachtet dabei, dass die Taxonomie der Gattung immer noch umstritten ist und die Anzahl der Arten und Varietäten je nach Autor:in stark schwankt
Danksagung: Ich danke Christelle Bacquet, David Bacquet und Pascal Martin vom Conservatoire et Jardin Botanique de Genève, die mir den Standort von Taxus cuspidata im Botanischen Garten genannt haben und mich auf die Existenz der Eibe von Crémines hingewiesen haben.
Text: Helder Santiago