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Jedes Bild zählt!

Wieso fotografieren?

Die Fotodokumentation Ihrer Fundmeldungen ist sehr wertvoll! Bilder sind unerlässlich für die Validierung, z.B. wenn eine Art in einem Gebiet das erste Mal gefunden wird, sie dokumentieren die Phänologie der Pflanze und helfen, die Bildbibliothek (z.B. für zukünftige Bilderkennung) aufzubauen.

Wann fotografieren?

Grundsatz: so viel melden wie möglich - so viel fotografieren wie möglich! Jede Meldung und jedes Bild ist wertvoll und erwünscht!

Zu welchen Arten sollte immer ein Bild beigefügt werden:

  • Arten, die zum ersten Mal im Gebiet gemeldet werden
  • Arten, die oft verwechselt werden (wichtig ist das Festhalten der für die Bestimmung wichtigen Merkmale)
  • Seltene und gefährdete Arten
  • Arten, bei denen die Bestimmung nicht 100% sicher ist (unbedingt vermerken im Feld Bestimmung: Bestimmung unsicher)

So hänge ich Fotos an meine Fundmeldung an:
- im Online-Feldbuch
- in FlorApp

 

Plantago lanceolata, Fotowettbewerb 2020, © Patrick Patthey

 

 

Arctium tomentosum, Fotowettbewerb 2020, © Hansjörg Schlaepfer

Tipps und Tricks zum Fotografieren

Manchmal ist das Fotografieren einer Art ziemlich schwierig. Besonders ältere Handykameras sind nicht ganz einfach dazu zu bringen, den Fokus auf die entdeckte Pflanze anstatt auf den wilden Hintergrund zu stellen. Eine filigrane Binse oder ein zartes Gras fotografieren? Was mit dem Smartphone bisher kaum gelang, wird mit diesen Tricks möglich:

Wie fotografieren? Am wichtigsten ist das sorgfältige Scharfstellen (Fokussieren):

Fokus fixieren: bei vielen Smartphones kann der Fokus fixiert werden, und zwar meist durch langes Drücken an der Stelle des Displays, wo scharfgestellt werden soll. Dazu können Sie auch ein grösseres Objekt in gleicher Distanz wie die Pflanze fokussieren, fixieren, dann auf die Pflanze zurückschwenken und die Foto machen.

  • Ruhiger Hintergrund: der Fokus gelingt einfacher vor einem uniformen Hintergrund (grauer Karton, Himmel, etc.).

 

  • Makro-Linse: mit der Verwendung einer Makro-Linse für smartphones, können Sie kleine Details grösser abbilden. Andererseits kann damit die Kamera aus technischen Gründen weit entfernte Objekte gar nicht mehr scharfstellen und stellt oft besser auf die gewünschte Pflanze im Vordergrund scharf. Vorsicht vor Billigware, es gibt grosse Qualitätsunterschiede!


Beispiel einer Makro-Linse für Smartphones

  • Zoomen: manchmal hilft es zum Scharfstellen auch, etwas reinzuzoomen oder näher ranzugehen, das gewünschte Objekt wird so vom Autofokus besser erkannt.

  • Ruhige Hände: beim Fotografieren die Ellbogen oder Hände abstützen, das ergibt schärfere Bilder.

  • Keine Giraffenperspektive: begeben Sie sich mit der Pflanze auf Augenhöhe und fotografieren Sie sie von der Seite her, so dass Stängel, Blätter und Blüten/Früchte scharf abgebildet sind..

 

  • Mehrere Fotos: eine einzige Foto zeigt meistens nicht alles Wichtige, machen Sie mehrere Fotos von verschiedenen Merkmalen.

  • Gute Beleuchtung: falls wenig natürliches Licht vorhanden ist, können Sie zur Vermeidung von Verwacklungsunschärfe das Blitzlicht verwenden.

  • Rücksicht: vermeiden Sie unnötige Trittschäden an empfindlichen Arten und Lebensräumen.

Selbstverständlich können Sie auch Fotos von «echten» Fotoapparaten als Belege für Ihre Fundmeldungen verwenden. Die Vorteile, insbesondere von Spiegelreflexkameras, sind das präzisere Scharfstellen, die generell bessere Bildqualität und die Möglichkeit, durch geringe Schärfentiefe den Hintergrund «verschwimmen» zu lassen. Allerdings ist der Zeitaufwand zuhause am Computer wesentlich grösser: diese Fotos müssen einzeln den entsprechenden Fundmeldungen im Online-Feldbuch zugewiesen werden. Und bereits im Feld muss gut dokumentiert werden, welche Fotos zu welchem Fund gehören.

 

Papaver aurantiacum, Fotowettbewerb 2020, © Vincent Guerra

Das Projekt COMECO

 

Eine Kombination von künstlicher Intelligenz, ökologischer Modellierung und pflanzenmorphologischen Merkmalen für die Entwicklung eines Tools zur Identifikation der Schweizer Pflanzenarten

 

Jüngste technologische Fortschritte haben zu benutzerfreundlichen mobilen Anwendungen geführt, die Amateuren helfen, Arten anhand ihrer Bilder zu identifizieren. Obwohl diese Anwendungen oft gut funktionieren, haben sie dennoch Schwierigkeiten, seltene Arten oder solche, die zu morphologisch sehr ähnlichen Artengruppen gehören, korrekt zu identifizieren. So werden viele Schweizer Pflanzenarten von aktuellen Anwendungen nicht gut erkannt.

Das COMECO-Projekt möchte diese Lücke schliessen, indem :

  • die Anzahl der verfügbaren Bilder für Schweizer Arten erhöht wird
  • das Potenzial räumlicher Verbreitungsmodelle genutzt wird
  • Informationen zu diskriminierenden morphologischen Merkmalen miteinbezogen werden

Die automatische Bilderkennung ist zwar das zentrale Element dieses Projekts, sie soll aber durch die Kombination mit ökologischer Modellierung und morphologischen Informationen noch verfeinert werden. Dank dieses Projekts hofft Info Flora, die Datenvalidierung zu verbessern und ein in FlorApp zugängliches Bestimmungstool anbieten zu können.

Die Ergebnisse dieses Projekts werden allen zugute kommen: sowohl dem unerfahrenen Botaniker, zum Identifizieren von häufigen Arten, als auch der Expertin, um Bestimmungen zu bestätigen und die tausenden von neuen Beobachtungen, die täglich in der Datenbank eintreffen, zu validieren.

Vorläufige Ergebnisse: Bis Mitte Mai 2021 wurden beinahe 1'700 Arten anhand eines mit einer Fundmeldung verknüpften Bildes erfolgreich erkannt.

Sie können uns helfen! Indem Sie Fotos an Ihre Fundmeldungen knüpfen (via FlorApp oder das Online-Feldbuch), tragen Sie dazu bei, die Ergebnisse zu verbessern. Ihre Fotos sind besonders nützlich für Arten, die noch nicht gut automatisch erkannt werden. Bei Arten, bei denen zusätzliche Bilder besonders nützlich wären, erscheint in FlorApp eine Meldung.

 

 

Mehr zum Projekt COMECO (Webseite WSL)