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6.6.3. Lärchen-Arvenwald

Larici-Pinetum cembrae

Beschreibung

Aussehen und Ökologie (© Delarze & al. 2015)

Im Lärchen-Arvenwald stehen die Bäume an ihrer klimatischen Grenze. Sie stehen weit auseinander (Deckungsgrad 20 bis 60 Prozent) und sind wegen der harten Bedingungen oft von bizarrer Gestalt. In dieser «Kampfzone» findet sich die besonders kälteresistente Arve (Pinus cembra), die im reifen Schlusswald reine Bestände bildet. Letztere sind aber eher selten, normalerweise wird die Arve von Lärchen, manchmal auch von Fichten oder verkrüppelten Bergföhren begleitet. Eine moosreiche Zwergstrauchheide bildet den Unterwuchs, mit Ausnahme der trockenen Ausprägungen der Einheit, in denen charakteristischerweise Cotoneaster integerrimus wächst. Häufig liegt eine dicke Schicht Rohhumus unmittelbar auf dem Muttergestein. Die Einheit bildet die Waldgrenze, den oberen Abschluss der subalpinen Stufe, zwischen 1900 und 2300 m. Die lichtliebenden Wälder finden ihr Optimum in den kristallinen Inneralpen mit kontinentalem Klima, hoher Sonneneinstrahlung und wenig Nebel. Seltener trifft man sie auf Sonderstandorten in den Nordalpen, z.B. auf stark witterungsexponierten Karsthängen oder in extremen Kaltluftzonen.

Verbreitungskarte

  • Berechnungsmethode

    Aktuelle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikt an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage aktueller Beobachtungen. Charakterarten haben einen Gewichtungsfaktor von 10, die übrigen Kennarten werden ohne Gewichtung gezählt. Der Lebensraum wird in einer Rasterzelle (5 x 5 km) als vorhanden angezeigt, wenn die Rasterzelle mindestens einen Hektar mit einem Mindestwert von 11 Punkten enthält.

    Potenzielle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikte an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage von Modellen zur Verbreitung von Arten. Die Berechnungsstrategie ist die gleiche wie bei der aktuellen Verteilung, aber es werden modellierte Verbreitungskarten anstelle von aktuellen Beobachtungen verwendet.

Liste der Arten

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art


Wissenschaftlicher Name Deutscher Name
Charakterart Pinus cembra L.Arve
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.Immergrüne Bärentraube
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Avenella flexuosa (L.) DrejerDraht-Schmiele
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Calamagrostis villosa (Chaix) J. F. Gmel.Wolliges Reitgras
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Clematis alpina (L.) Mill.Alpen-Waldrebe
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Cotoneaster integerrimus Medik.Kahle Steinmispel
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Homogyne alpina (L.) Cass.Grüner Alpenlattich
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Juniperus communis subsp. alpina Čelak.Zwerg-Wacholder
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Larix decidua Mill.Europäische Lärche
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Linnaea borealis L.Moosglöckchen
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Lonicera caerulea L.Blaue Heckenkirsche
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Luzula sieberi TauschSiebers Wald-Hainsimse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Lycopodium annotinum L.Wald-Bärlapp
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Melampyrum sylvaticum L.Wald-Wachtelweizen
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Picea abies (L.) H. Karst.Fichte
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Rhododendron ferrugineum L.Rostblättrige Alpenrose
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Sorbus aucuparia L.Vogelbeerbaum
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Vaccinium gaultherioides BigelowKleinblättrige Rauschbeere
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Vaccinium myrtillus L.Heidelbeere
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Vaccinium vitis-idaea L.Preiselbeere

Status

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4: Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 0: Kein Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 3: Hoch

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:   Nicht gefährdet

LC: Non menacé

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: --

  • Legende
    COVerschwunden
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)

Schutzstatus (NHV Anhang 1)

Schützenswerter Lebensraumtyp

Status Regeneration 2016

Regenerationsklasse 6: mehr als 200 Jahre