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6.3.7. Kastanienwald

Beschreibung

Aussehen und Ökologie (© Delarze & al. 2015)

An der Dominanz der Edelkastanie, Castanea sativa, sind Kastanienwälder leicht zu erkennen. Die Waldstruktur ist abhängig von der Bewirtschaftung durch den Menschen. Man unterscheidet die «Selva» als echte Hochstammobstanlage veredelter Kastanienbäume, in denen noch die Pflanzordnung erkennbar ist, zum andern die viel häufigere «Palina» als Niederwald, wo Brennholz und Rebpfähle gewonnen wurden. Die Edelkastanie produziert eine Laubstreu, die sich sehr langsam abbaut und deren Anhäufung die Waldbrandgefahr erhöht. Die Kastanie produziert nach Waldbränden kräftige Stockausschläge, und an Standorten mit häufigen Bränden bildet sich nur noch Kastanien-Buschwald. Die Zusammensetzung des Waldes ähnelt derjenigen der ursprünglichen Waldtypen (vgl. Abschnitt «Klassifikation») aus denen durch menschliche Eingriffe die Kastanienwälder hervorgegangen sind. Die Begleitflora ist generell spärlich und wird von Säurezeigern dominiert. Kastanienwälder trifft man nur in Lagen mit relativ milden Wintern und auf kalkarmem Muttergestein (Silikat oder ausgewaschene Moränenböden). Auf der Alpensüdseite steigen die Kastanienwälder bis auf 1000 m ü. M., ausnahmsweise bis 1250 m.

Verbreitungskarte

  • Berechnungsmethode

    Aktuelle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikt an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage aktueller Beobachtungen. Charakterarten haben einen Gewichtungsfaktor von 10, die übrigen Kennarten werden ohne Gewichtung gezählt. Der Lebensraum wird in einer Rasterzelle (5 x 5 km) als vorhanden angezeigt, wenn die Rasterzelle mindestens einen Hektar mit einem Mindestwert von 11 Punkten enthält.

    Potenzielle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikte an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage von Modellen zur Verbreitung von Arten. Die Berechnungsstrategie ist die gleiche wie bei der aktuellen Verteilung, aber es werden modellierte Verbreitungskarten anstelle von aktuellen Beobachtungen verwendet.

Bilder

Liste der Arten

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art


Wissenschaftlicher Name Deutscher Name
Charakterart Castanea sativa Mill.Edel-Kastanie
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Anemone nemorosa L.Busch-Windröschen
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Anthoxanthum odoratum L.Duftendes Ruchgras
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Avenella flexuosa (L.) DrejerDraht-Schmiele
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Betula pendula RothHänge-Birke
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Calamagrostis arundinacea (L.) RothWald-Reitgras
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Calluna vulgaris (L.) HullBesenheide
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Carex montana L.Berg-Segge
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Festuca heterophylla Lam.Verschiedenblättriger Schwingel
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Hieracium lachenalii C. C. Gmel.Gemeines Habichtskraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Hieracium laevigatum aggr.Glattes Habichtskraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Hieracium sabaudum aggr.Savoyer Habichtskraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Hieracium umbellatum aggr.Doldiges Habichtskraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Holcus mollis L.Weiches Honiggras
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Hypericum pulchrum L.Schönes Johanniskraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Lathyrus linifolius (Reichard) BässlerBerg-Platterbse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Luzula forsteri (Sm.) DC.Forsters Hainsimse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Luzula luzuloides (Lam.) Dandy & Wilmott subsp. luzuloidesGewöhnliche Weissliche Hainsimse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Luzula nivea (L.) DC.Schneeweisse Hainsimse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Luzula pilosa (L.) Willd.Behaarte Hainsimse
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Melampyrum pratense L.Wiesen-Wachtelweizen
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Molinia arundinacea SchrankRohr-Pfeifengras
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Orchis mascula (L.) L.Männliches Knabenkraut
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Phyteuma betonicifolium Vill.Betonienblättrige Rapunzel
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Pteridium aquilinum (L.) KuhnAdlerfarn
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Quercus petraea Liebl.Trauben-Eiche
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Quercus robur L.Stiel-Eiche
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Sorbus torminalis (L.) CrantzElsbeerbaum
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Teucrium scorodonia L.Salbeiblättriger Gamander
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Vaccinium myrtillus L.Heidelbeere
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Veronica officinalis L.Echter Ehrenpreis

Status

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität K: Keine nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2: Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1: Gering

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:   Nicht gefährdet

LC: Non menacé

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: --

  • Legende
    COVerschwunden
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)

Status Regeneration 2016

Regenerationsklasse 6: mehr als 200 Jahre