In diesen Laubmischwäldern dominieren die Linden, in Begleitung anderer windverbreiteter Gehölzarten (Esche, Berg- und Spitzahorn, Bergulme). Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) dominiert im Jura und im Randen, die Winterlinde (T. cordata) in den Alpen. Die typische Gestalt dieser Einheit wird von den häufig gegabelten Stämmen markiert, die von Stockausschlägen als Regenerationstrieben herrühren. Wie der Ahorn-Schluchtwald (6.3.1) belegt diese Waldgesellschaft Randbiotope im Verbreitungsareal der Buche, wo diese kaum Wurzeln schlagen kann: am Fuss von (oft kalkreichen) Geröllhalden, auf mehr oder weniger mit Feinerde verdichtetem Hangschutt oder tief zerklüfteten Felsfluren (Karst). Der Unterwuchs setzt sich je nach Variante anders zusammen, meist mit vielen Sträuchern und einer Krautschicht, die manchmal geschlossen (hoher Feinerdenanteil), manchmal lückig (anstehender Fels, Schutthalde) ausgebildet ist. Die Linden-Mischwälder beschränken sich auf die tieferen Lagen (bis 700 m auf der Alpennordseite, 1200 m auf der Südseite), die gut besonnt sind und eine potenziell hohe Evapotranspiration (Verdunstung) aufweisen. Sie sind gegenüber den Ahorn-Schluchtwäldern besser an Trockenperioden angepasst, während deren die Linde oft mit einem vorzeitigen Laubfall (oft schon im Mittsommer) reagiert. Diese Wälder belegen praktisch immer nur kleine Flächen, ausser in den Übergangsregionen zum kontinentalen Klima (Inneralpenränder), wo der Lindenwald auf den stabilisierten Rutschhängen den Buchenwald breitflächig ersetzt.
Aktuelle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikt an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage aktueller Beobachtungen. Charakterarten haben einen Gewichtungsfaktor von 10, die übrigen Kennarten werden ohne Gewichtung gezählt. Der Lebensraum wird in einer Rasterzelle (5 x 5 km) als vorhanden angezeigt, wenn die Rasterzelle mindestens einen Hektar mit einem Mindestwert von 11 Punkten enthält. Potenzielle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikte an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage von Modellen zur Verbreitung von Arten. Die Berechnungsstrategie ist die gleiche wie bei der aktuellen Verteilung, aber es werden modellierte Verbreitungskarten anstelle von aktuellen Beobachtungen verwendet. |
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Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Nationale Priorität | 4: Mässige nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 2: Klarer Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 2: Mittel |
Status IUCN: Potenziell gefährdet
Zusätzliche Informationen
Kriterien IUCN: B4
CO | Verschwunden |
CR | vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) |
EN | stark gefährdet (Endangered) |
VU | verletzlich (Vulnerable) |
NT | potenziell gefährdet (Near Threatened) |
LC | nicht gefährdet (Least Concern) |
Schützenswerter Lebensraumtyp
Regenerationsklasse | 5: 50 bis 200 Jahre |