Grünerlengebüsche sind subalpine Strauchgesellschaften, in denen entweder die Grünerle (Alnus viridis) oder die Grossblättrige Weide (Salix appendiculata) dominiert. Die Sträucher wachsen mehr als 3 m hoch und bilden lange, elastische Äste, die sich hangabwärts neigen, unter der Schneelast sogar bis zum Boden, und die durch die herunterrollenden Lawinen kaum beschädigt werden. Diese morphologische Anpassung gibt den Gebüschen ihre typische Gestalt. Häufig gedeiht im Unterwuchs eine üppige Krautschicht, die in ihrer Zusammensetzung mit den Hochstaudenfluren vergleichbar ist (5.2.4, Adenostylion). Es gibt aber auch Varianten mit Alpenrosen (Rhododendron ferrugineum) oder Farnen (Athyrium spp.). In den Gebüschen mit Salix appendiculata ist der Unterwuchs meist weniger dicht. Die Einheit besiedelt nordexponierte Hänge, die während des ganzen Sommers feucht bleiben. Sie breitet sich hauptsächlich auf der oberen subalpinen Stufe aus, kann aber über Lawinenrunsen bis in die montane Stufe herunterreichen. Der Boden ist tiefgründig und nährstoffreich. Die Grünerle besitzt Wurzelknöllchen, die mithilfe von aktinomyzetischen Bakterien (Frankia alni) Luftstickstoff fixieren und damit den Boden anreichern.
Aktuelle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikt an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage aktueller Beobachtungen. Charakterarten haben einen Gewichtungsfaktor von 10, die übrigen Kennarten werden ohne Gewichtung gezählt. Der Lebensraum wird in einer Rasterzelle (5 x 5 km) als vorhanden angezeigt, wenn die Rasterzelle mindestens einen Hektar mit einem Mindestwert von 11 Punkten enthält. Potenzielle Verbreitung: Gewichtete Summe (Anzahl Charakterarten und Arten, die in einem Lebensraum häufig auftreten, aber weniger strikte an ein Milieu gebunden sind) pro Hektar auf der Grundlage von Modellen zur Verbreitung von Arten. Die Berechnungsstrategie ist die gleiche wie bei der aktuellen Verteilung, aber es werden modellierte Verbreitungskarten anstelle von aktuellen Beobachtungen verwendet. |
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Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Wissenschaftlicher Name | Deutscher Name | ![]() | Alnus viridis (Chaix) DC. | Grün-Erle | ![]() | Poa hybrida Gaudin | Bastard-Rispengras | ![]() | Achillea macrophylla L. | Grossblättrige Schafgarbe | ![]() | Adenostyles alliariae (Gouan) A. Kern. | Grauer Alpendost | ![]() | Athyrium distentifolium Opiz | Gebirgs-Frauenfarn | ![]() | Betula pubescens var. glabrata Wahlenb. | ![]() | Cicerbita alpina (L.) Wallr. | Alpen-Milchlattich | ![]() | Epilobium duriaei Godr. | Durieus Weidenröschen | ![]() | Oreopteris limbosperma (All.) Holub | Bergfarn | ![]() | Pedicularis recutita L. | Gestutztes Läusekraut | ![]() | Prunus padus subsp. petraea (Tausch) Domin | Felsen-Traubenkirsche | ![]() | Ribes petraeum Wulfen | Felsen-Johannisbeere | ![]() | Rosa pendulina L. | Alpen-Hagrose | ![]() | Salix appendiculata Vill. | Grossblättrige Weide | ![]() | Saxifraga rotundifolia L. | Rundblättriger Steinbrech | ![]() | Senecio hercynicus Herborg | Busch-Greiskraut | ![]() | Streptopus amplexifolius (L.) DC. | Knotenfuss | ![]() | Tozzia alpina L. | Alpenrachen | ![]() | Viola biflora L. | Gelbes Berg-Veilchen |
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Nationale Priorität | K: Keine nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 0: Kein Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1: Gering |
Status IUCN: Nicht gefährdet
Zusätzliche Informationen
Kriterien IUCN: --
CO | Verschwunden |
CR | vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) |
EN | stark gefährdet (Endangered) |
VU | verletzlich (Vulnerable) |
NT | potenziell gefährdet (Near Threatened) |
LC | nicht gefährdet (Least Concern) |
Regenerationsklasse | 3: 10 bis 25 Jahre |