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Exkursionsvorschlag: zur Wasserfeder an die alte Zihl

13-05-2025 Info

Gefiedertes Frühlingserwachen – zur Wasserfeder an die alte Zihl

Der Frühling ist zwar an den meisten Orten längst erwacht, doch überall dort, wo es feucht und nass ist, lässt sich das Frühlingserwachen meist etwas mehr Zeit. Weil 2025 das wichtigste Jahr für die Rote Liste der aquatischen Arten ist, laden wir Euch auf eine Exkursion ins östliche Seeland ein, welche auch diejenigen überzeugen dürfte, die sich nur wenig für das Leben im Wasser und am Ufer begeistern können: dem Charme der Wasserfeder wird kaum jemand wiederstehen können…

 

 

Mitte Mai ist der ideale Zeitpunkt, für eine Exkursion ins Meienried zwischen Orpund und Büren. Auch wenn die Gegend das ganze Jahr etwas zu bieten hat wie etwa den Kantigen Lauch (Allium angulosum) im Hochsommer oder den Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) im Frühherbst, so ist es doch im Wonnemonat Mai hier besonders lieblich. Unzählige Sommerglöckchen (Leucojum aestivum) zieren nun die Feuchtwiesen entlang der Alten Zihl – ein Spektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der eigentliche Grund unserer Exkursion aber schwimmt elegant auf dem Wasser: die Wasserfeder (Hottonia palustris).

Diese Pflanze ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Anders als die meisten aquatischen Arten bildet sie attraktive Blüten, die von Insekten bestäubt werden. Sie ist das einzige einheimische Primelgewächs, das vollständig im Wasser lebt und nicht zuletzt ist sie auch eine botanische Rarität und stark gefährdet (Status EN in der aktuellen Roten Liste).

Einen Frühlingspaziergang zu der gefiederten Schönheit kann man zum Beispiel in Orpund (Busstation Gottstadt) starten. Zunächst gehen wir zum Punkt A, wo ein kleiner Wanderweg mitten durch die schönsten Bestände der Sommerglöckchen führt (Weg bitte nicht verlassen!). Unterwegs machen wir natürlich zahlreiche Meldungen zu all den botanischen Raritäten, die wir hier auch entdecken können, wie zum Beispiel Senecio paludosus, Thalictrum flavum, Achillea ptarmica oder Gratiola officinalis. Danach geht es zum Punkt B, wo wir den «Star» dieser Exkursion bewundern können: Schon vom Wanderweg aus kann man im Mai die grazilen weissen Blütenstände der Wasserfeder bewundern. Wer Glück hat, findet Individuen, die sich vom Ufer aus gut mit dem Smartphone fotografieren lassen (der Lebensraum ist allemal ein Bild wert) – besonders schöne Aufnahmen gelingen natürlich mit einem starken Teleobjektiv). Wer mag, kann die Wanderung bis nach Büren an der Aare fortsetzen und wird dabei durch wunderbare Feuchtgebiete, stolze Ufervegetation und artenreiche Auenwälder flanieren. Dass unterwegs alles mit der FlorApp festgehalten wird, versteht sich von selbst.