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Typha minima Hoppe

Zwerg-Rohrkolben

Art
ISFS : 432300
Checklist : 1048270

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Blütentragende Stängel 30-80 cm hoch, nur mit Blattscheiden oder kleinen, den Blütenstand nicht überragenden Blattspreiten. Blätter graugrün, an den sterilen Trieben nur 1-3 mm breit. Männlicher und weiblicher Blütenstand +/- gleich lang, je 1,5-5 cm lang, dazwischen eine 0,5-3 cm lange Lücke. Fruchtstand kugelig oder eiförmig bis kurz zylindrisch.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Schlick an Flussufern, früher weit verbreitet entlang der Flüsse / kollin(-montan) / CH, zerstreut

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4fw+43-444.g.2n=30

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zerstörung des Lebensraums (Flussregulierungen, Kiesabbau und Deponien, Projekte der Elektrizitätswirtschaft, Strassenbau, Freizeitaktivitäten)
Grundwasser- und Flussbettabsenkungen
Sukzession
Konkurrenz (z.B. Calamagrostis epigeios falls Deckung > 10%)
Beschattung
Kleine, isolierte Vorkommen
Wildverbiss (Wildschwein)

Anatomie

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund oder oval. Leitbündel diffus verteilt. Konische Stützen. Epidermiszellen verholzt.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 2-5 mm, center full, radius of culm in relation to wall thickness 1:1. Outline circular with a smooth surface. Outline circular, with rips. Culm-center full, containing unlignified cells. Epidermis smooth. Epidermis cells thin-walled all around. Chlorenchyma present, continuous peripheral belt with unlignified round cells (like a large cortex). Groups of sclerenchyma square or rectangular. Vascular bundles collateral closed. Sclerenchymatic sheath around vascular bundles one-sided large, 2-4 cells, centripetal. Vessel arrangement irregularly grouped or distributed. Crystals absent.

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Standort und Verbreitung in der Schweiz

CH, zerstreut

Verbreitung global

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 2.2.3 - Kalkreiches Kleinseggenried (Davallseggenried) (Caricion davallianae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4fw+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Typha minima Hoppe

Volksname

Deutscher Name :

Zwerg-Rohrkolben, Kleiner Rohrkolben

Nom français :

Petite massette

Nome italiano :

Lisca minore

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Typha minima HoppeChecklist 2017432300
=Typha minima HoppeFlora Helvetica 20012830
=Typha minima HoppeFlora Helvetica 20122599
=Typha minima HoppeFlora Helvetica 20182599
=Typha minima HoppeIndex synonymique 1996432300
=Typha minima HoppeLandolt 1977109
=Typha minima HoppeLandolt 1991100
=Typha minima HoppeSISF/ISFS 2432300
=Typha minima HoppeWelten & Sutter 19822381
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) RE
Mittelland (MP) CRA3c
Alpennordflanke (NA) CRA3c
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) CRA3c
Westliche Zentralalpen (WA) CRA3c
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
FRVollständig geschützt (12.03.1973)
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
GLVollständig geschützt (07.05.2006)
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
OWVollständig geschützt (01.04.2013)
Schweiz Vollständig geschützt
SHVollständig geschützt (06.03.1979)
SZVollständig geschützt (24.09.1992)
TGVollständig geschützt (01.01.2018)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
SGVollständig geschützt (01.10.2017)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zerstörung des Lebensraums (Flussregulierungen, Kiesabbau und Deponien, Projekte der Elektrizitätswirtschaft, Strassenbau, Freizeitaktivitäten)


Wirksamer Schutz der letzten naturnahen Auen
Reglementierung zugunsten der Art
Verzicht auf problematische Wasserbau- und Staustufenprojekte
Anpassen problematischer Strassenbauprojekte
Revitalisierungen und Renaturierung vornehmen (z. B. durch Dammaufweitungen)
Sperrung von einigen Trampelpfaden
Informieren über das Vorkommen der Art und die Notwendigkeit, sie zu schützen

Grundwasser- und Flussbettabsenkungen


Grundwasserabsenkungen vermeiden

Sukzession


Natürliche Flussdynamik erhalten, sonst künstlich geeignete Pionierlebensräume schaffen
Dynamik und Freiflächen durch neue Sandschüttungen schaffen

Konkurrenz (z.B. Calamagrostis epigeios falls Deckung > 10%)


Reduzieren der Konkurrenten falls notwendig

Beschattung


Ausholzen der beschattenden Büsche und Bäume

Kleine, isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen
Regelmäßige Bestandeskontrollen
Förderung von Populationen in Ersatzbiotopen (Kiesgruben, Teiche)
Erfolgskontrollen gewährleisten

Wildverbiss (Wildschwein)


Schutz von größeren Populationen im Rottensand vor den Wildschweinen (einzäunen)

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzD. Csencsics et al, 2008: Der Kleine Rohrkolben. Merkblatt für die Praxis: Vol. 43, WSL I. Flöss & A. Keel, 2004: Aktionsplan Typha minimaNationalpark Donau-Auen, 2016: Artenschutz Typha minimaFachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2019: Anleitung zur Kultivierung Typha minima