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Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.

Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.

Spatzenzunge

Art
SISF: 419800
Checklist: 1046730

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-40 cm hoch, steif aufrecht, oben oft spitzwinklig verzweigt, gelbgrün, Stängel und Blätter kahl. Blätter schmal-lanzettlich, wechselständig, gleichmässig verteilt, ca. 1 cm lang und 1-2 mm breit. Blüten zu 1-3 in den oberen Blattwinkeln, sitzend, einen schlanken, ährigen Blütenstand bildend. Kelchbecher (keine Krone!) gelblich, ca. 2 mm lang, seidig behaart. Frucht birnenförmig, geschnäbelt, etwas kürzer als der Kelch.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Äcker. Ödland, Trockenwiesen / kollin(-montan) / Früher J, M, VS, heute sehr zerstreut

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mediterran-westasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

2w44-44+4.t.2n=18

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht (CR)

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zu früher Umbruch nach der Ernte
Herbizideinsatz, sehr gute Saatgutreinigung
Konkurrenz (nitrophiler Arten)
Fruchtwechsel (z. B. zu Kleesaat, Mais), Aufgabe der ackerbaulichen Nutzung
Wenige, isolierte Vorkommen
Ungeeignete Ackerränder

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Früher J, M, VS, heute sehr zerstreut

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mediterran-westasiatisch

Ökologie

Lebensform

Therophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2w Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 4 Kontinentalitätszahl K 4
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.

Volksname

Deutscher Name:
Spatzenzunge, Vogelkopf
Nom français:
Passerine annuelle
Nome italiano:
Timelea annuale

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Checklist 2017419800
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Flora alpina 200468.2.3
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Flora Helvetica 20011266
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Flora Helvetica 2012842
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Flora Helvetica 2018842
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Index synonymique 1996419800
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Landolt 19772089
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Landolt 19911707
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.SISF/ISFS 2419800
=Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ.Welten & Sutter 19821027
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A4c; B2ab(ii,iii,iv,v)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) CRA4c; B2ab(ii,iii,iv,v)
Mittelland (MP) CRA4c; B2ab(ii,iii,iv,v)
Alpennordflanke (NA)
Alpensüdflanke (SA)
Östliche Zentralalpen (EA) CR(PE)
Westliche Zentralalpen (WA) CRA4c; B2ab(ii,iii,iv,v)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene AF (+LF +GL) - spezifische Artenförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 1 - ungenügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 1 - dringend
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zu früher Umbruch nach der Ernte


Verlegung des Umbruchs um ein paar Wochen, am besten auf Mitte oder Ende Oktober
Vermehrt Bunt- und Rotationsbrachen sowie Ackerschonstreifen fördern

Herbizideinsatz, sehr gute Saatgutreinigung


Verzicht bzw. starke Reduktion von Herbizideinsatz
Förderung der Kultur alter Sorten

Konkurrenz (nitrophiler Arten)


Düngung einschränken

Fruchtwechsel (z. B. zu Kleesaat, Mais), Aufgabe der ackerbaulichen Nutzung


Extensiven Wintergetreideanbau fördern
Kein mehrjähriger Wechsel zu Kleewiesen (z. B. Leuk)
Schaffung und Unterhalt von Segetalreservaten mit einem extensiven, nicht nur auf hohe Produktion ausgerichteten Getreideanbau
Bewirtschaftungsbeiträge ausrichten

Wenige, isolierte Vorkommen


Regelmäßige Bestandeskontrollen
langfristiges Monitoring einrichten (Methode PopCount von Info Flora)
Populationsbiologische Untersuchung initiieren
Erfolgskontrolle der Maßnahmen gewährleisten

Ungeeignete Ackerränder


Schaffung von trockenen, nährstoffarmen Randstrukturen in Getreideäckern
Ackerbrachen ohne oder wenig Zusatzansaat, v.a. auf Sandböden. Die Art benötigt eine lange Vegetationsphase bis zur Bildung von Samen (Oktober, November)

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzS. Schneider, 2017 : Konzeption zum Schutz gefährdeter Ackerwildkräuter in Luxemburg, Maßnahmen zum Erhalt - Vortrag auf dem Workshop Schutz der gefährdeten Ackerflora und -fauna, Bertrange. Organisiert von SICONA & PartnernS. Meyer et al, 2013: Ackerwildkrautschutz - Eine Bibliographie - BfN Skripten 351J. Waymel & C. Zambettakis, 2015: Déclinaison régionale du plan national d’actions en faveur des plantes messicoles. Basse-Normandie 2015-2020. DREAL / REGION. Villers-Bocage : Conservatoire botanique national de Brest, 48 p + annexesJ. Waymel, J. Buchet, C. Zambettakis, N. Valy, 2020: Déclinaison régionale du plan national d’actions en faveur des plantes messicoles (2015-2020) ; Liste des plantes messicoles de Normandie et Bilan des actions 2019.DREAL Normandie, Région Normandie: ConS. Wehke & A. Siebler, 2012: Wiederfund von Acker-Spatzenzunge (Thymelaea passerina (L.) COSS. & GERM.) und Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora L.) im Wolferskopfgebiet (Saarland)