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Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.

Sommer-Wendelähre

Art
ISFS : 405000
Checklist : 1045110

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-30 cm hoch, oben mit schuppenartigen, unten mit bis 10 cm langen, schmal-lanzettlichen Blättern. Blütenstand spiralig. Perigonblätter lanzettlich, 3-4 mm lang, vorn nach aussen gebogen, aussen grünnervig, sonst weiss, drüsig behaart. Lippe weiss, etwa so lang wie die Perigonblätter, nach unten gebogen, ungeteilt, mit krausem Rand. Kein Sporn. Fruchtknoten sitzend, drüsig behaart.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Nasse Wiesen, Quellfluren / kollin-montan / CH

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4w+41-43+2.g.2n=30

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Eutrophierung (Nährstoffeintrag, auch aus der Luft)
Aufgabe der traditionellen Streuenutzung
Konkurrenz (Ersatzaufforstungen, Verbuschung und Verschilfung der Standorte)
Zerstörung des Lebensraums (kalkreiches Kleinseggenried, Entwässerung, Bau von Verkehrsanlagen, Industriebauten, Golfplätzen, Siedlungen, unspezifische Störungen)
Tritt
Kleine, isolierte Vorkommen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

CH

Verbreitung global

Europäisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.2.3 - Kalkreiches Kleinseggenried (Davallseggenried) (Caricion davallianae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.

Volksname

Deutscher Name :

Sommer-Wendelähre, Sommer-Schraubenstendel

Nom français :

Spiranthe d'été

Nome italiano :

Viticcini estivi

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Checklist 2017405000
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Flora Helvetica 20012951
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Flora Helvetica 20122535
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Flora Helvetica 20182535
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Index synonymique 1996405000
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Landolt 1977733
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Landolt 1991640
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.SISF/ISFS 2405000
=Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich.Welten & Sutter 19822530
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii,iv,v)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c; B2ab(iii,iv,v)
Mittelland (MP) VUA3c; B2ab(iii,iv,v)
Alpennordflanke (NA) VUA3c; B2ab(iii,iv,v)
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) RE
Westliche Zentralalpen (WA) CRC2a(ii); C2a(i)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
FRVollständig geschützt (12.03.1973)
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
GLVollständig geschützt (07.05.2006)
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
JUVollständig geschützt (06.12.1978)
Schweiz Vollständig geschützt
OWVollständig geschützt (01.04.2013)
SOTeilweise geschützt (23.02.1972)
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
AIVollständig geschützt (13.03.1989)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Eutrophierung (Nährstoffeintrag, auch aus der Luft)


Düngeverbot in der Umgebung
Ausscheidung von Großen Pufferzonen

Aufgabe der traditionellen Streuenutzung


Anreiz geben zur Weiterführung einer extensiven Nutzung (Ökobeiträge)
Ansonsten simulieren der ehemaligen Streuenutzung als Pflegenutzung (von Hand oder mit leichtem Gerät über gefrorenem Boden im Winter)

Konkurrenz (Ersatzaufforstungen, Verbuschung und Verschilfung der Standorte)


Keine Ersatzaufforstungen in Feuchtgebieten
Regelmäßige Mahd ab Ende September
Abtransport des Schnittguts
Entbuschen
Konkurrenzvegetation bekämpfen (Juncus, Schoenus)
entscheidenden Lücken in der Vegetationsdecke schaffen und fördern

Zerstörung des Lebensraums (kalkreiches Kleinseggenried, Entwässerung, Bau von Verkehrsanlagen, Industriebauten, Golfplätzen, Siedlungen, unspezifische Störungen)


Schutz aller Lebensraums
Keine neuen Entwässerungen
Regulierung des Wasserhaushalts zugunsten der Art (auf keinen Fall darf auch nur geringfügig in den Wasserhalt eingegriffen werden)
Vorrang der wertvollen Lebensräume vor Bauprojekten
Erhaltung oder Förderung oder Neuanlage von Kalkflachmooren mit niedriger, lückiger Vegetation durch Pufferzonen, ausreichende Wasserversorgung (insbesonder Quellaufstösse), Streumahd ab 15.9. und keine Brachen

Tritt


Lenkung der Ausflügler im Problembereich
Sperrung von Wegen
Naturlehrpfade (Prügelpfade) einrichten

Kleine, isolierte Vorkommen


Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate)
Regelmäßige Bestandeskontrolle aller Populationen
Populationsbiologische Untersuchungen durchführen
Erfolgskontrolle gewährleisten

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzC. Gnägi, 2019: Spiranthes aestivalis (Poir.) Rich., Aktionsplan Orchideen Kt. Bern, Pro NaturaLUBW Baden-Württenberg: Artensteckbrief - Sommer-Schraubenstendel - Spiranthes aestivalis (Poiret) L. C. M. Richard