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Sisymbrium supinum L.

Niederliegende Rauke

Art
ISFS : 398900
Checklist : 1044330

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Stängel 5-10 cm, niederliegend bis aufsteigend, nur an der Basis verzweigt, kurz behaart. Blätter fiederteilig, mit 2-5 Paaren von schmal-ovalen, ungleichen Seitenabschnitten und grösserem, stumpf gezähntem Endabschnitt. Blüten weiss, kurz gestielt, in den Achseln von fiederteiligen Hochblättern. Kronblätter 3-4 mm, Kelchblätter 2-3 mm lang. Früchte aufrecht abstehend, 10-30 mm lang, sehr kurz behaart.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Kiesige, periodisch überschwemmte Seeufer / montan / VD (Lac de Joux)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Westeuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4w+43-43+2.t.2n=42

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht

Nationale Priorität

 1 - Sehr hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zerstörung des Lebensraums (Regulierung des Wasserstandes, Ausbleiben der Niedrigwasser, Überbauung oder Befestigung von Uferabschnitten)
Sukzession, Konkurrenz durch wuchskräftigere Arten
Tritt (mechanischer Schaden, Badebetrieb)
Beschattung
Kleine Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet

Verbreitungskarte (Atlas)

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Standort und Verbreitung in der Schweiz

VD (Lac de Joux)

Verbreitung global

Westeuropäisch

Ökologie

Lebensform

Therophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.5.2 - Mehrjährige Schlammflur (Zweizahnflur) (Bidention)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Sisymbrium supinum L.

Volksname

Deutscher Name :

Niederliegende Rauke

Nom français :

Sisymbre couché

Nome italiano :

Braya supina

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Sisymbrium supinum L.Checklist 2017398900
=Sisymbrium supinum L.Flora Helvetica 2001605
=Sisymbrium supinum L.Flora Helvetica 2012843
=Sisymbrium supinum L.Flora Helvetica 2018843
=Sisymbrium supinum L.Index synonymique 1996398900
=Sisymbrium supinum L.SISF/ISFS 2398900
=Sisymbrium supinum L.Welten & Sutter 1982457
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii,v); C2a(i)b

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRB2ab(iii,v); C2a(i)b
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 1 - Sehr hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zerstörung des Lebensraums (Regulierung des Wasserstandes, Ausbleiben der Niedrigwasser, Überbauung oder Befestigung von Uferabschnitten)


Zumindest alle 2-3 Jahre über mehrere Wochen im Sommer den Wasserstand des Lac de Joux um 1003.80 m Höhe oder darunter halten (Regulierung durch Compagnie vaudoise d’électricité CVE)
Naturnahe Uferbereiche erhalten
Künstliche Uferabschnitte renaturieren

Sukzession, Konkurrenz durch wuchskräftigere Arten


Regelmäßige Überschwemmung vermindert Konkurrenz, Seespiegel muss in Bereich von mind. 0.8 m schwanken
Ansonsten offenhalten der Fundstellen (ausreißen der Konkurrenzpflanzen)

Tritt (mechanischer Schaden, Badebetrieb)


Keine Bootsanlegeplätze an den Fundstellen
Fundorte (auch der anderen seltenen Arten) markieren und schonen
Evtl. lokale Abschrankungen

Beschattung


Evtl. einige Bäume zurückschneiden

Kleine Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet


Schutz aller noch naturnahen Uferabschnitte (Mikroreservate)
Regelmäßige Bestandeskontrollen
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen oder potentiellen Fundstellen (SW du lac Brenet, à l'Abbaye, Vers-chez-Grosjean, Bas-des-Bioux, Rocheray), Verstärkung bestehender Populationen
Saatgutbank einrichten
Erfolgskontrolle der Maßnahmen gewährleisten

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz