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Selinum carvifolia (L.) L.

Silge

Art
SISF: 386400
Checklist: 1043110

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

40-80 cm hoch. Stängel mit fast geflügelten Kanten. Blätter 2-3fach gefiedert, im Umriss eiförmig oder schmal-3eckig. Teilblätter letzter Ordnung fiederspaltig, mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden 15-20strahlig. Hüllblätter 0-2, Hüllchenblätter zahlreich. Blüten weiss oder rötlich. Frucht eilänglich, abgeflacht, ca. 3 mm lang, ungleich gerippt.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Riedwiesen, Gräben, lichte Laubwälder / kollin-montan / M (besonders MZ und ME), SH, AN, vereinzelt JS, TI, VS

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4w+32-33+2.h.2n=22

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Isolierte Vorkommen
Ungeeignete Bewirtschaftung (zu frühe Mahd)
Konkurrenz, Vergandung, Verbuschung
Zerstörung des Lebensraums (Wasserstandsänderungen)
Beeinträchtigung der Flachmoore durch Eutrophierung, Austrocknung, mangelnde Streuemahd

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

M (besonders MZ und ME), SH, AN, vereinzelt JS, TI, VS

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4w+ Lichtzahl L 3 Salzzeichen
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 2
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Selinum carvifolia (L.) L.

Volksname

Deutscher Name:
Silge
Nom français:
Sélin à feuilles de cumin des prés
Nome italiano:
Carvifoglio palustre

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Selinum carvifolia (L.) L.Checklist 2017386400
=Selinum carvifolia (L.) L.Flora alpina 200497.47.1
=Selinum carvifolia (L.) L.Flora Helvetica 20011469
=Selinum carvifolia (L.) L.Flora Helvetica 20121881
=Selinum carvifolia (L.) L.Flora Helvetica 20181881
=Selinum carvifolia (L.) L.Index synonymique 1996386400
=Selinum carvifolia (L.) L.Landolt 19772202
=Selinum carvifolia (L.) L.Landolt 19911794
=Selinum carvifolia (L.) L.SISF/ISFS 2386400
=Selinum carvifolia (L.) L.Welten & Sutter 19821174
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) ENC2a(i)
Mittelland (MP) VUA3c; B2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) VUA3c; B2ab(iii)
Alpensüdflanke (SA) ENC1
Östliche Zentralalpen (EA)
Westliche Zentralalpen (WA) CR(PE)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 2 - genügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 2 - notwendig und wichtig
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
NWVollständig geschützt (29.11.2005)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
TGVollständig geschützt (01.07.2023)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen

Ungeeignete Bewirtschaftung (zu frühe Mahd)


Flächen weiterhin extensiv nutzen und alljährlich mähen
Mahd alle 2-3 Jahre möglichst spät (ab Mitte Oktober) um Samenreife zuzulassen, restliche Jahre "normal" (z.B. Anfang/Mitte September) um nicht zu stark Gräser und Seggen bzw. Autoeutrophierung durch sehr späte Mahd zu fördern
Entfernen der Streu

Konkurrenz, Vergandung, Verbuschung


Bei Bedarf entbuschen
Versuchen Faulbaum oder Schwarzerlen zu kontrollieren, evtl. Bekämpfung von Hand (Jungpflanzen ausreißen), da sie durch Mahd zwar geschwächt und kontrolliert werden, aber Jungpflanzen oft zunehmend dichter auftreten können

Zerstörung des Lebensraums (Wasserstandsänderungen)


Keine Eingriffe in den Wasserhaushalt
Wiederherstellung bekannter Lokalitäten mit angemessener Pflege für die Wiederansiedlung
Schaffung neuer Biotope (Molinion) in Naturschutzgebieten

Beeinträchtigung der Flachmoore durch Eutrophierung, Austrocknung, mangelnde Streuemahd


Föderung der Flachmoorqualität durch Nährstoffaustrag, regelmässige Streuemahd ab ca. 1.9., Erhaltung des mittelfeuchten Bodens ohne starke Austrocknung und ohne lange Überschwemmungen

Ex situ Material

In-situ Massnahmen