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Prunella laciniata (L.) L.

Weisse Brunelle

Art
SISF: 328000
Checklist: 1036470

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Ähnlich wie P. vulgaris, aber Pflanze ziemlich dicht weiss behaart, Stängelblätter mindestens teilweise mit langen, schmalen Zähnen oder fiederteilig, Krone gelbweiss, 1,5-2 cm lang. Auch bei P. vulgaris und P. grandiflora kommen gelegentlich Formen mit fiederteiligen Blättern vor (var. pinnatifida).

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockene Rasen in warmen Lagen / kollin-montan / J, MW am Jurafuss, AS u.a.

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mediterran

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

242-44+3.h.2n=28

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Eutrophierung und Herbizideinsatz
Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung)
Zerstörung des Lebensraums (Siedlunstätigkeit, Bautätigkeit)
Verlust des Lebensraums (Aufgabe der Nutzung, Konkurrenz, Sukzession)
Kleine, isolierte Vorkommen
Hybridisierung mit Prunella vulgaris und möglicherweise Prunella grandiflora

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

J, MW am Jurafuss, AS u.a.

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mediterran

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2 Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 3
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Prunella laciniata (L.) L.

Volksname

Deutscher Name:
Weisse Brunelle
Nom français:
Brunelle blanche, Brunelle laciniée
Nome italiano:
Prunella gialla

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Prunella laciniata (L.) L.Checklist 2017328000
=Prunella laciniata (L.) L.Flora alpina 2004108.16.1
=Prunella laciniata (L.) L.Flora Helvetica 20011647
=Prunella laciniata (L.) L.Flora Helvetica 20121593
=Prunella laciniata (L.) L.Flora Helvetica 20181593
=Prunella laciniata (L.) L.Index synonymique 1996328000
=Prunella laciniata (L.) L.Landolt 19772493
=Prunella laciniata (L.) L.Landolt 19912025
=Prunella laciniata (L.) L.SISF/ISFS 2328000
=Prunella laciniata (L.) L.Welten & Sutter 19821414
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c
Mittelland (MP) VUA3c
Alpennordflanke (NA) CRC1
Alpensüdflanke (SA) CRC1
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) CRC1
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
SHVollständig geschützt (06.03.1979)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Crop Wild Relatives

Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Eutrophierung und Herbizideinsatz


Pufferzonen ausscheiden
Verbot des Einsatzes von Herbiziden

Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung)


Entwicklung von Weinbergen vermeiden
Förderung der traditionellen Landwirtschaft (jährliche Mahd oder extensive Beweidung)
Biodiversitätsverträge abschließen
Leichte Bödenstörungen zulassen (bei Extremstandorten extensive Weide)

Zerstörung des Lebensraums (Siedlunstätigkeit, Bautätigkeit)


Schutz der Fundstellen (Mikroreservate)
Regelmäßige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Priorisierung der Lebensraum und ihrer ökologischen Bedeutung in Projekten

Verlust des Lebensraums (Aufgabe der Nutzung, Konkurrenz, Sukzession)


Förderung und Erhaltung der traditionellen Nutzung von Trockenrasen
Renaturierung der Magerrasen (Mesobromion) durch Entbuschung und Wiederaufnahme extensiver Nutzung
Periodisch entbuschen
Neuschaffung von sandigen oder mergeligen Pionierflächen in trockenwarmen Gebieten durch Bodenabtrag oder Schüttung von humusfreiem, kalkreichem Aushubmaterial (Sand, Schluff, Mergel)

Kleine, isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen
Neuansiedlungen vor Verbiss (Hirsche, Rehe) schützen

Hybridisierung mit Prunella vulgaris und möglicherweise Prunella grandiflora


Möglichst keine Nachbarschaft der anderen Prunella Arten
Mögliche Lösungen zur Vermeidung von Hybridisierung untersuchen

Ex situ Material

Mehr Informationen

Emwelt.lu, portail de l'environnement: Plans d'actions habitatsS. Naumann & C. Junck, 2009: Aktionsplan Kalk-Halbtrockenrasen Mesobromion