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Pedicularis sylvatica L.

Waldmoor-Läusekraut

Art
SISF: 295300
Checklist: 1032920

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-20 cm hoch, mit mehreren unverzweigten Stängeln, der mittlere aufrecht, die seitlichen bogig aufsteigend, zerstreut behaart. Blätter fiederschnittig, kahl, mit gezähnten Abschnitten. Blätter im Blütenstand kürzer als die Blüten. Krone rosa bis violett, 22-26 mm lang. Oberlippe vorn gerundet, jederseits mit einem spitzen Zahn. Unterlippe am Rand kahl, deutlich kürzer als Oberlippe. Frucht kürzer als der Kelch.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Wald- und Heidemoore, feuchte Weiden / kollin-montan / J, M in Alpennähe, AN (nur Randketten)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mitteleuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4+w+11-432.k.hp.2n=16

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Verlust des Lebensraums (Veränderungen des Wasserhaushaltes, Entwässerung, Austrocknung)
Eutrophierung
Ungeeignete Bewirtschaftung (intensive Beweidung, Aufgabe der Beweidung)
Allmähliche Abnahme der Anzahl der Populationen
Hochmoorregeneration, aufwachsen von dichten Sphagnum-Polstern

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

J, M in Alpennähe, AN (nur Randketten)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Mitteleuropäisch

Ökologie

Lebensform

Monokarper Hemikryptophyt, Halbparasit

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 1 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 2
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Pedicularis sylvatica L.

Volksname

Deutscher Name:
Waldmoor-Läusekraut
Nom français:
Pédiculaire des forêts
Nome italiano:
Pedicolare silvestre

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Pedicularis sylvatica L.Checklist 2017295300
=Pedicularis sylvatica L.Flora alpina 2004114.27.11
=Pedicularis sylvatica L.Flora Helvetica 20011810
=Pedicularis sylvatica L.Flora Helvetica 20121786
=Pedicularis sylvatica L.Flora Helvetica 20181786
=Pedicularis sylvatica L.Index synonymique 1996295300
=Pedicularis sylvatica L.Landolt 19772677
=Pedicularis sylvatica L.Landolt 19912173
=Pedicularis sylvatica L.SISF/ISFS 2295300
=Pedicularis sylvatica L.Welten & Sutter 19821552
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c
Mittelland (MP) CR(PE)
Alpennordflanke (NA) VUA3c
Alpensüdflanke (SA)
Östliche Zentralalpen (EA)
Westliche Zentralalpen (WA)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 2 - genügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 2 - notwendig und wichtig
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
NWVollständig geschützt (29.11.2005)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Verlust des Lebensraums (Veränderungen des Wasserhaushaltes, Entwässerung, Austrocknung)


Schutz des Lebensraums (Mikroreservate)
Priorisierung des Lebensraums und Erhaltung eines möglichst natürlichen Lebensraums
Erhaltung und Förderung kalkarmer, feuchter Torfmoore

Eutrophierung


Einrichtung von Pufferzonen zur Verhinderung von Nähr- und Schadstoffeinträgen

Ungeeignete Bewirtschaftung (intensive Beweidung, Aufgabe der Beweidung)


Förderung der extensiven Nutzung, um die Rückkehr des Waldes zu verhindern
Später Mahd nach dem Versamen einführen
Auflichtung verwaldender Torfmoore

Allmähliche Abnahme der Anzahl der Populationen


Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)

Hochmoorregeneration, aufwachsen von dichten Sphagnum-Polstern


Moorregeneration auch auf Arten der Übergangsmoore etc. ausrichten