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Orobanche purpurea Jacq.

Violetter Würger

Art
ISFS : 286090
Checklist : 1031920

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

15-45 cm hoch, auf Achillea (seltener andere Asteraceae, Lamiaceae). Stängel meist violett überlaufen. Blütenstand +/- locker. Krone 18-28 mm lang, wenig gebogen, meist violett mit dunklen Adern, hinten weiss. Zipfel der Unterlippe breit-oval, zugespitzt, alle +/- gleich. Staubbeutel kahl oder oben mit wenigen langen Haaren. Tragblatt kaum halb so lang wie die Blüte. Staubfäden, Narbe, Kelch, Vorblätter wie O. ramosa.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6-7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockene Wiesen / kollin-montan(-subalpin) / VS, TI, GR, SH, vereinzelt M

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

242-44+4.k*.vp.2n=24

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Parasitische Arten, fehlende Kenntnisse
Wenige isolierte Vorkommen
Ungeeignete Bewirtschaftung (zu intensiv, zu früh und zu oft Mahd, Herbizide)
Eutrophierung (Düngung)
Rückgang geeigneter Lebensräume v.a. trockene Wiesen (trockene Fettwiesen bis Magerwiesen), Säume und Obstgärten mit grossen Beständen an Achillea millefolium als Wirtspflanze

Verbreitungskarte (Atlas)

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Standort und Verbreitung in der Schweiz

VS, TI, GR, SH, vereinzelt M

Verbreitung global

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Parasit

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

KEINE ANGABE

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F -- Lichtzahl L -- Salzzeichen --
Reaktionszahl R -- Temperaturzahl T --
Nährstoffzahl N -- Kontinentalitätszahl K --
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Orobanche purpurea Jacq.

Volksname

Deutscher Name :

Violetter Würger, Violette Sommerwurz

Nom français :

Orobanche violette

Nome italiano :

Succiamele azzurro

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Orobanche purpurea Jacq.Checklist 2017286090
=Orobanche purpurea Jacq.Flora Helvetica 20181743
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Kommentare aus der Checklist 2017

Neues Konzept: Die Art ist gegenüber SISF-2 enger gefasst, da O. bohemica Čelak. abgetrennt wurde.
Checklist

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A4c; C1

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRC1
Mittelland (MP) CRD
Alpennordflanke (NA) CRD
Alpensüdflanke (SA) ENC1
Östliche Zentralalpen (EA) VUA4c
Westliche Zentralalpen (WA) VUA4c
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
SHVollständig geschützt (06.03.1979)
Schweiz --
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Parasitische Arten, fehlende Kenntnisse


Förderung und Initiierung von Studien zu Regenerationsmechanismen, lebensgeschichtlichen Merkmalen oder Wirtsinteraktionen

Wenige isolierte Vorkommen


Schutz der Fundstellen (Mikroreservate)
Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring)
Suche nach der Art in anderen potenziellen Gebieten
Förderung der Wirtspflanzen Achillea millefolium (Mahd bis Anfang Mai und dann Mitte bis Ende Juni, Regelmässiges Mulchen, oder beweideten Flächen sind förderlich)
Samen von verschiedenen Fundstellen für zukünftige Artenschutzprojekte sammeln
Ansaat der Art in Achillea millfolium-reiche Bestände in geeigneten Lagen mit autochthonem Saatgut

Ungeeignete Bewirtschaftung (zu intensiv, zu früh und zu oft Mahd, Herbizide)


Extensive Weidenutzung mit Schafen, Ziegen oder Rindern zulassen
Beibehaltung der traditionellen Nutzung der Fundstellen zur Zurückdrängung von Gehölzen und Gräsern und zur Vermeidung von Konkurrenz mit der Wirtsart
Optimalen Schnittzeitpunkt wählen zur Ausbreitung von Achillea millefolium als Wirtspflanzen, zur Verbreitung der Samen aus den Fruchtständen, zur Förderung des Mikroklimas und zur Ausmagerung
Spezielle Standotbedingungen fördern da Achillea millefolium in sehr trockenen, mageren, nährstoffarmen, Standorten weniger konkurrenzkräftig ist (geeignet sind deshalb Ausmagerungswiesen in sehr trockenen Lagen, die aber doch eher spät gemäht, beweidet werden sollten)

Eutrophierung (Düngung)


Reduzierte Düngung, d.h. maximal 1/3 der Normdüngung

Rückgang geeigneter Lebensräume v.a. trockene Wiesen (trockene Fettwiesen bis Magerwiesen), Säume und Obstgärten mit grossen Beständen an Achillea millefolium als Wirtspflanze


Fördern trockener Wiesen (trockene Fettwiesen bis Magerwiesen), Säume und Obstgärten mit grossen Beständen an Achillea millefolium als Wirtspflanze

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

P. Kulbrock & C. Quirini-Jürgens, 2013: Zum aktuellen Vorkommen der Violetten Sommerwurz (Orobanche purpurea JACQ.) in Bielefeld und in Nordrhein-WestfalenCBNBP, 2019: Plan régional d'actions en faveur de l'Orobanche pourprée 2015-2019K. Luder, 2023: Leitfaden Orobanche-Förderung,Sammeln und Aussaat von bedrohten oder lokal ausgestorbenen Sommerwurz-Arten