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Ornithogalum nutans L.

Nickender Milchstern

Art
SISF: 283200
Checklist: 1031640

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

20-50 cm hoch. Blätter grundständig, lineal, fleischig, 5-12 mm breit, hohlrinnig, mit hellem Mittelstreifen. Blüten in einer 3-12blütigen, einseitswendigen Traube. Tragblätter länger als die Blütenstiele. Blüten zuerst aufrecht, dann nickend. Perigonblätter weiss, aussen mit breitem, hellgrünem Mittelstreifen, 2,5-3 cm lang. Staubfäden bandförmig, die inneren jederseits mit einem grossen Zahn, auf der Mittelrippe ohne Zahn. Frucht eine fleischige, 3fächerige, vielsamige Kapsel.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

4-5

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Fettwiesen, Obstgärten / kollin / M, JN u.a.

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich südeuropäisch?

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

343-352.g.2n=(16,28,30)42

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine isolierte Vorkommen
Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung, Aufgabe von Hochstammobstkulturen ("Hostet"))
Ausgraben, sammeln
Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd oder zu frühe Bearbeitung der Böden in Rebbergen und der Wegränder (Triebe erscheinen sehr früh, Februar)
Verlust des Lebensraums (in Rebbergen, Aufgabe der traditionellen Bodenbearbeitung (Hacken))

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

M, JN u.a.

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich südeuropäisch?

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 3 Lichtzahl L 3 Salzzeichen
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 5
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Ornithogalum nutans L.

Volksname

Deutscher Name:
Nickender Milchstern
Nom français:
Ornithogale penché
Nome italiano:
Latte di gallina a fiori penduli

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Ornithogalum nutans L.Checklist 2017283200
=Ornithogalum nutans L.Flora alpina 2004143.16.8
=Ornithogalum nutans L.Flora Helvetica 20012895
=Ornithogalum nutans L.Flora Helvetica 20122455
=Ornithogalum nutans L.Flora Helvetica 20182455
=Ornithogalum nutans L.Index synonymique 1996283200
=Ornithogalum nutans L.Landolt 1977658
=Ornithogalum nutans L.Landolt 1991574
=Ornithogalum nutans L.SISF/ISFS 2283200
=Ornithogalum nutans L.Welten & Sutter 19822086
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Archeophyt: vor der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (vor 1500)

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUC2a(i)
Mittelland (MP) VUC2a(i)
Alpennordflanke (NA) NE
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) NE
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Crop Wild Relatives

Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung, Aufgabe von Hochstammobstkulturen ("Hostet"))


Kein Intensivierung von Böschungen und Krautsäume
Mahd erst nach dem Fruchtansatz
Kein Umwandlung von ± extensiven Fettweisen in Intensivweisen oder Kunstwiesen
Bestehende Hochstammobstkulturen erhalten, auf Verjüngung achten

Ausgraben, sammeln


Informationstafeln, Sammelverbote

Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd oder zu frühe Bearbeitung der Böden in Rebbergen und der Wegränder (Triebe erscheinen sehr früh, Februar)


Sensibilisierung der Gemeindearbeiter
Zu intensive und zu frühe Wegrandpflege vermeiden
Mahd erst nach dem Fruchtansatz

Verlust des Lebensraums (in Rebbergen, Aufgabe der traditionellen Bodenbearbeitung (Hacken))


Rebbergspopulationen: Geeignete Regime zugunsten von Zwiebelgeophyten einführen: regelmässiger Bodenumbruch, aber nicht im Frühjahr, kein Einarbeiten des Rebholzes in den Boden, keine Begrünung, Verzicht auf Herbizid oder nur eingeschränkte Anwendung (nicht zur Blütezeit / Fruchtbildung)
Schaffung von Flächen für den Schutz der Reben mit leichter Jäten
Erstellung von Verträgen für die Nutzung und den Schutz der Reben

Ex situ Material

In-situ Massnahmen