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Orchis simia Lam.

Affen-Knabenkraut

Art
SISF: 281800
Checklist: 1031470

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Ähnlich wie O. militaris, aber Blütenstand kugelig bis zylindrisch, von oben nach unten aufblühend (nur bei dieser O.-Art), Seitenabschnitte der Lippe sehr schmal bandförmig, weniger als 1 mm breit, aufwärts gebogen, ebenso die Zipfel des Mittelabschnitts, zwischen diesen ein verlängertes Spitzchen (bei O. militaris Seitenabschnitte 1-2 mm breit, Zipfel des Mittellappens noch breiter, Spitzchen dazwischen sehr kurz).

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockenwiesen / kollin / Verbreitet GE, selten VD, VS, NE, BE, JU, ZH, in Ausbreitung

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Südeuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

2w42-44+2.g.2n=42

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine isolierte Vorkommen
Ungeeignete Bewirtschaftung (Aufgabe der traditionellen Nutzung, Eutrophierung, Intensivierung)
Zerstörung des Lebensraums (Mangel an geeigneten Lebensräumen)
Ungeeignete Pflege (Bewirtschaftungsmassnahmen ab Spätherbst bis Juli, dadurch Beeinträchtigung der wintergrünen Rosettenblätter und anschliessend der Blütenstände)

Anatomie

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund oder oval. Leitbündel in einer Reihe. Kleine Interzellularen, oft dreieckig. Epidermiszellen nicht verholzt.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 5-10 mm, wall thin, radius of culm in relation to wall thickness approximately 1:0.25 or < 0.25. Center hollow and surrounded by many large thin-walled, not lignified cells. Without cortex/cylinder separation. Epidermis smooth. Epidermis cells thin-walled all around. Guard cells externally rounded off; difficult to recognize. Large vascular bundles arranged in one peripheral row. Chlorenchyma present, continuous peripheral belt with unlignified round cells (like a large cortex). Sclerenchyma belt absent but sometimes with a belt of unlignified cells. Vascular bundles concentric, phloem in the center. Sheath around vascular bundles absent or not lignified. Sheath around vascular bundles absent or not lignified. Vessels in vascular bundles around the phloem not to recognize in normal light. Largest vessel in the bundle 20-50 μm. Cavities (intercellulars) between parenchyma-cells small, often triangular.

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Verbreitet GE, selten VD, VS, NE, BE, JU, ZH, in Ausbreitung

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Südeuropäisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2w Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 2
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Orchis simia Lam.

Volksname

Deutscher Name:
Affen-Knabenkraut
Nom français:
Orchis singe
Nome italiano:
Orchide omiciattolo

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Orchis simia Lam.Checklist 2017281800
=Orchis simia Lam.Flora alpina 2004148.20.6
=Orchis simia Lam.Flora Helvetica 20012988
=Orchis simia Lam.Flora Helvetica 20122572
=Orchis simia Lam.Flora Helvetica 20182572
=Orchis simia Lam.Index synonymique 1996281800
=Orchis simia Lam.Landolt 1977768
=Orchis simia Lam.Landolt 1991674
=Orchis simia Lam.SISF/ISFS 2281800
=Orchis simia Lam.Welten & Sutter 19822553
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUB2ab(v)c(iv)
Mittelland (MP) VUA3c
Alpennordflanke (NA) END
Alpensüdflanke (SA)
Östliche Zentralalpen (EA)
Westliche Zentralalpen (WA) VUB2ab(v)c(iv)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 2 - genügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 3 - wünschbar und sinnvoll
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
JUVollständig geschützt (06.12.1978)
Schweiz Vollständig geschützt
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
FRVollständig geschützt (01.07.2014)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine isolierte Vorkommen


Schutz der Fundstellen
Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring jeden Pflanzens)
Information über das Sammelverbot
Starke Ahndung (evtl. Hinweistafeln mit Hinweis auf Strafe anbringen)

Ungeeignete Bewirtschaftung (Aufgabe der traditionellen Nutzung, Eutrophierung, Intensivierung)


Förderung und Erhaltung der traditionellen Nutzung von Halbtrockenrasen (Schaf- oder Ziegenbeweidung von Juli bis Oktober), die offenen Flächen schafft und die Rückkehr von Wald und Busch verhindert
bei Bedarf Nachmahd der Beweidungsfläche im Herbst
Verbot von Düngemitteln in der Umgebung
Zu frühes (vor der Samenreife) oder zu spätes Mähen (zu viel Konkurrenz) vermeiden

Zerstörung des Lebensraums (Mangel an geeigneten Lebensräumen)


Verbot der Entwicklung von Weinreben und der Bebauung von halbtrockenen Rasen
Förderung geeigneter Lebensräume, insbesondere trockene Wiesen, Säume, lichte Gehölze in wintermilden, wärmebegünstigten Lagen auf nährstoffarmen Standorten
Als letzter Ausweg, Neuschaffung durch Bodenabtrag oder Flächen ohne Humus (ohne A- und B-Horizont), insbesondere Schluff, Löss, Feinsand

Ungeeignete Pflege (Bewirtschaftungsmassnahmen ab Spätherbst bis Juli, dadurch Beeinträchtigung der wintergrünen Rosettenblätter und anschliessend der Blütenstände)


Geeignetes Mahdregime einführen