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Orchis morio L.

Kleines Knabenkraut

Art
ISFS : 281100
Checklist : 1031390

Enthält :

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Stängel 10-30 cm hoch, unten mit länglich-eiförmigen, stumpfen Blättern, oben mit spreitenlosen Blattscheiden. Blütenstand locker. Blüten purpurn, seltener violett, rot, rosa, grünlich oder weiss. Perigonblätter mit dunklen Nerven, alle 5 helmartig zusammenneigend. Lippe sattelförmig, breiter als lang, mit dunklen Flecken, seicht 3teilig, Mittellappen oft ausgerandet. Sporn gerade, +/- horizontal oder aufwärts gerichtet, wenig kürzer als der Fruchtknoten.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

4-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockene oder mässig feuchte Wiesen / kollin-montan / CH

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

2+w+32+443.g.2n=36

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Ungeeignete Pflege (Mahd der Weg- und Strassenränder während der Vegetationszeit, Mahd vor dem Absamen, Bewirtschaftungsmassnahmen ab ca. 1.9. bis 1.7, dadurch Beeinträchtigung der Rosettenblätter und anschliessend der Blütenstände)
Nutzungsaufgabe, Sukzession, Konkurrenz
Eutrophierung (Hofdüngergaben auf Magerwiesen)
Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensive Beweidung zwischen Mai und Juli, Beweidung von Kleinvorkommen)
Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit)
Unwissenheit
Schleichender Rückgang (diverse Faktoren)

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

CH

Verbreitung global

Europäisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 4.2.4 - Mitteleuropäischer Halbtrockenrasen (Mesobromion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen 1
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 4
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Orchis morio L.

Volksname

Deutscher Name :

Kleines Knabenkraut

Nom français :

Orchis bouffon

Nome italiano :

Orchide minore, Giglio caprino

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Orchis morio L.Checklist 2017281100
=Orchis morio L.Flora Helvetica 20012982
=Orchis morio L.Flora Helvetica 20122567
=Orchis morio L.Flora Helvetica 20182567
=Orchis morio L.Index synonymique 1996281100
=Orchis morio L.Landolt 1977762
=Orchis morio L.Landolt 1991668
=Orchis morio L.SISF/ISFS 2281100
=Orchis morio L.Welten & Sutter 19822549
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c
Mittelland (MP) VUA3c
Alpennordflanke (NA) VUA3c
Alpensüdflanke (SA) VUA3c
Östliche Zentralalpen (EA) VUA3c
Westliche Zentralalpen (WA) VUA3c
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
BLVollständig geschützt (01.01.2012)
FRVollständig geschützt (12.03.1973)
GLVollständig geschützt (07.05.2006)
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
JUVollständig geschützt (06.12.1978)
Schweiz Vollständig geschützt
OWVollständig geschützt (01.04.2013)
SOTeilweise geschützt (23.02.1972)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
AIVollständig geschützt (13.03.1989)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : L - Leitart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Ungeeignete Pflege (Mahd der Weg- und Strassenränder während der Vegetationszeit, Mahd vor dem Absamen, Bewirtschaftungsmassnahmen ab ca. 1.9. bis 1.7, dadurch Beeinträchtigung der Rosettenblätter und anschliessend der Blütenstände)


Mähen nach dem Absamen (abhängig von Meereshöhe und Exposition ≥ August)
Geeignetes Mahd- (Beweidungs-)regime einführen

Nutzungsaufgabe, Sukzession, Konkurrenz


Offenhaltung von Weidestandorten
Gegebenenfalls entbuschen
Jährliche Nutzung fördern

Eutrophierung (Hofdüngergaben auf Magerwiesen)


Einleitung von Sickerwasser aus dem Landwirtschaftsgebiet vermeiden
Bewirtschaftungsverträge

Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensive Beweidung zwischen Mai und Juli, Beweidung von Kleinvorkommen)


Besser nur Herbstweide zw. Mitte August bis Mitte September
Gegebenenfalls Einzelpflanzenschutz oder auszäunen

Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit)


Vorkommen an Naturschutzfachstellen melden
Lokale Unterschutzstellung von Vorkommen
Lokale Paten aufbauen

Unwissenheit


Grundbesitzer über Vorkommen und geeignete Pflege informieren
Bewirtschaftungsverträge abschliessen

Schleichender Rückgang (diverse Faktoren)


Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring)

Ex situ Material

Mehr Informationen

Fachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2012: Anleitung zur Kultivierung Ophrys, Orchis, Himantoglossum