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Oenanthe fistulosa L.

Röhrige Rebendolde

Art
ISFS : 273700
Checklist : 1030590

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Ähnlich wie Oe. lachenalii, aber Stängel und Stiele röhrig erweitert, mit Ausläufern aus den Achseln der unteren Stängelblätter. Alle Blätter fiederteilig, Abschntte lineal, einfach bis 3spaltig. Stiele der oberen Blätter länger als deren Spreite. Endständige Dolden nur 2-4strahlig, seitenständige 3-7strahlig.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Sumpfwiesen, Gräben, Teiche / kollin / MW

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Westeuropäisch-mediterran

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+33-44+2.k*.2n=22

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Konkurrenz, Sukzession
Kleine, isolierte Populationen
Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Austrocknung)
Ungeeignete Pflege (Grabenräumung, kein Entfernen des Mähgutes)

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

MW

Verbreitung global

Westeuropäisch-mediterran

Ökologie

Lebensform

Zwei- bis wenigjährige Pflanze (monokarp)

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 2.2.1.1 - Grossseggenried (Magnocaricion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Oenanthe fistulosa L.

Volksname

Deutscher Name :

Röhrige Rebendolde, Röhriger Wasserfenchel

Nom français :

Oenanthe fistuleuse

Nome italiano :

Finocchio acquatico tubuloso

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Oenanthe fistulosa L.Checklist 2017273700
=Oenanthe fistulosa L.Flora Helvetica 20121854
=Oenanthe fistulosa L.Flora Helvetica 20181854
=Oenanthe fistulosa L.Index synonymique 1996273700
=Oenanthe fistulosa L.Landolt 19772171
=Oenanthe fistulosa L.Landolt 19911769
=Oenanthe fistulosa L.SISF/ISFS 2273700
=Oenanthe fistulosa L.Welten & Sutter 19821147
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii,iv)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) RE
Mittelland (MP) ENB2ab(iii,iv); C2a(i)
Alpennordflanke (NA) CRD
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
Schweiz --
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Konkurrenz, Sukzession


Geeignete, periodisch überflutete wenig tiefe Gewässerränder erhalten oder schaffen
Regelmässig entbuschen (Salix cinerea)
Förderung von leichten Störungen, auch in astatischen Kleingewässern, und förderung von Mahd
In Gräben regelmässig ausmähen

Kleine, isolierte Populationen


Schutz aller Vorkommen (Mikroreservate)
Regelmässig Bestandskontrollen (Monitoring aller Vorkommen)
Ex situ-Vermehrung für weitere Wiederansiedlungen zur Stärkung kleinerer Restpopulationen bzw. zur Vernetzung der Populationen innerhalb eines Flusssystems und zu benachbarten Teileinzugsgebieten desselben Flusses (Ansiedlungen in BE haben zuerst kurzfristig funktioniert (Müntschemier), sind aber dann auch verschwunden, Grund unklar. Andere Ansiedlungen (Moossee) auf Seekreide an geschaffenen Tümpeln hat von Anfang an nicht funktioniert)

Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Austrocknung)


Wasserhaushalt erhalten oder wiederherstellen
Verbot von Entwässerungen in der Nähe der Fundstellen
Altwasser erhalten

Ungeeignete Pflege (Grabenräumung, kein Entfernen des Mähgutes)


Mindestens eine Ufermahd pro Jahr im Herbst
Mähgut direkt und sorgfältig entfernen
Bei der Mahd angrenzender Wiesen im Sommer (Optimal ist die erste Junihälfte) sollten die Grabenränder bis an die Grabenschulter mit gemäht werden
Information und Sensibilisierung der Bewirtschafter und Eigentümer
Bewirtschaftungsverträge abschliessen (Wiederaufnahme der Nutzung brachgefallener Wuchsorte)
Abschnittsweise Räumung von Gräben um entlang des Grabens einen Wechsel verschiedener Sukzessionsstadien zu erhalten

In-situ Massnahmen