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Melampyrum nemorosum L.

Hain-Wachtelweizen

Art
ISFS : 256400
Checklist : 1028630

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

20-50 cm hoch, einfach oder verzweigt. Der 4kantige Stängel auf 2 gegenüberliegenden Seiten behaart. Blätter lanzettlich bis eiförmig, die unteren ganzrandig, die oberen am Grund gezähnt, in die leuchtend violetten, lang gezähnten Hochblätter übergehend. Blütenstand locker, nicht scharf abgesetzt, +/- einseitswendig. Krone goldgelb, beim Verblühen leuchtend orange, 16-20 mm lang. Frucht 6-9 mm lang, kahl.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Gebüsche, Waldränder / kollin-montan / VD (Vevey), BE (Biel)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

3w23-34+4.t.hp.2n=18

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Verlust des Lebensraums (Ausdehnung der Weiden bis direkt an die Gehölze, fehlende Randstreifen)
Ungeeignete Pflege (zu bodennahe und zu frühe Mahd der Wegränder und Strassenborde (z. B. mit Motorsense), Rodung oder Umwandlung von Hecken, Wegrandpflege)
(Nadelwald-) Aufforstungen, Intensivierung der Waldnutzung
Sukzession, Verbuschung, Beschattung
Zerstörung des Lebensraums (Siedlungs-, Strassenbau, Bautätigkeiten)
Ablagerung, Grünabfälle
Wenige, isolierte Populationen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

VD (Vevey), BE (Biel)

Verbreitung global

Eurosibirisch

Ökologie

Lebensform

Therophyt, Halbparasit

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 5.1.2 - Mesophiler Krautsaum (Trifolion medii)
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 6.3.3 - Eichen- Hainbuchenwald (Carpinion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F -- Lichtzahl L -- Salzzeichen --
Reaktionszahl R -- Temperaturzahl T --
Nährstoffzahl N -- Kontinentalitätszahl K --
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Melampyrum nemorosum L.

Volksname

Deutscher Name :

Hain-Wachtelweizen

Nom français :

Mélampyre des bois

Nome italiano :

Spigarola violacea

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Melampyrum nemorosum L.Checklist 2017256400
=Melampyrum nemorosum L.Flora Helvetica 20011852
=Melampyrum nemorosum L.Flora Helvetica 20121764
=Melampyrum nemorosum L.Flora Helvetica 20181764
=Melampyrum nemorosum L.Index synonymique 1996256400
=Melampyrum nemorosum L.Landolt 19772702
=Melampyrum nemorosum L.Landolt 19912192
=Melampyrum velebiticum auct.SISF/ISFS 2256700
=Melampyrum nemorosum L.SISF/ISFS 2256400
=Melampyrum nemorosum L.Welten & Sutter 19821520
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B1ab(ii); B1ab(ii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) ENB1ab(ii); B1ab(ii)
Mittelland (MP) ENB1ab(ii); B1ab(ii)
Alpennordflanke (NA) RE
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen
Umweltziele für die Waldbewirtschaftung : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Verlust des Lebensraums (Ausdehnung der Weiden bis direkt an die Gehölze, fehlende Randstreifen)


Zäune nicht direkt in den Gehölzen befestigen
Extensiv bewirtschaftete, herbizid- und düngerfreie Waldrandstreifen schaffen
Bewirtschaftungsverträge abschliessen

Ungeeignete Pflege (zu bodennahe und zu frühe Mahd der Wegränder und Strassenborde (z. B. mit Motorsense), Rodung oder Umwandlung von Hecken, Wegrandpflege)


Vorsichtigere, späte, weniger bodennahe Mahd an den Fundstellen
Markierung der Gebiete mit Vorkommen
Wegrandpflege informieren und sensibilisieren
Erhaltung der Hecken

(Nadelwald-) Aufforstungen, Intensivierung der Waldnutzung


Lichte, offene Laubwälder fördern
Angepasste extensive Waldnutzung

Sukzession, Verbuschung, Beschattung


Regelmässig entbuschen
Falls nötig auslichten
Bekämpfung und Beseitigung von Neophytenarten

Zerstörung des Lebensraums (Siedlungs-, Strassenbau, Bautätigkeiten)


Rücksichtnahme auf letzte Fundstellen
Bei Bauprojekten im Gebiet mit Vorkommen (z.B. Waadt) unbedingt vorgängig abklären, dass keine weiteren Populationen zerstört werden
Wenn nötig Baupläne entsprechend anpassen oder überprüfen, ob Population umgesiedelt werden kann

Ablagerung, Grünabfälle


Keine Ablagerungen in oder entlang Hecken

Wenige, isolierte Populationen


Schutz aller Fundstellen (z. B. mit Mikroreservaten)
Regelmässige Bestandeskontrollen
Dauerflächen einrichten
Ex-situ Vermehren und Wiederansiedlungen prüfen (Aussäen)
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz