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Melampyrum arvense L.

Acker-Wachtelweizen

Art
SISF: 256200
Checklist: 1028610

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

15-40 cm hoch, kurz behaart. Blätter schmal-lanzettlich, untere ganzrandig, obere am Grund gezähnt, zu den purpurnen Hochblättern des ährigen Blütenstandes überleitend, dieser nicht 4kantig (vgl. M. cristatum). Hochblätter flach, mit grannigen Zähnen. Krone purpurn mit z.T. weissgelber Röhre oder ganz gelb, 20-25 mm lang. Frucht 8-10 mm lang, kahl.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockenrasen, Gebüsche, Getreidefelder / kollin-montan(-subalpin) / J, VS, GR, vereinzelt M

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

243-444.t.hp.2n=18

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Sukzession, Verbuschung, Beschattung
Ungeeignete Pflege(zu bodennahe und zu frühe Mahd der Wegränder und Strassenborde (z. B. mit Motorsense), Mulchen an Wegrändern)
Herbizide
Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung der Wiesen, Melioration)
Kleine, isolierte Vorkommen

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

J, VS, GR, vereinzelt M

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Therophyt, Halbparasit

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2 Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 4
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Melampyrum arvense L.

Volksname

Deutscher Name:
Acker-Wachtelweizen
Nom français:
Mélampyre des champs
Nome italiano:
Spigarola campestre

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Melampyrum arvense L.Checklist 2017256200
=Melampyrum arvense L.Flora alpina 2004114.20.2
=Melampyrum arvense L.Flora Helvetica 20011851
=Melampyrum arvense L.Flora Helvetica 20121763
=Melampyrum arvense L.Flora Helvetica 20181763
=Melampyrum arvense L.Index synonymique 1996256200
=Melampyrum arvense L.Landolt 19772701
=Melampyrum arvense L.Landolt 19912191
=Melampyrum arvense L.SISF/ISFS 2256200
=Melampyrum arvense L.Welten & Sutter 19821519
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A4c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA4c
Mittelland (MP) ENB2b(iii)c(iii)
Alpennordflanke (NA) ENB2b(iii)c(iii)
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) VUA4c
Westliche Zentralalpen (WA) VUA4c
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 2 - genügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 3 - wünschbar und sinnvoll
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
BLVollständig geschützt (01.01.2012)
TGVollständig geschützt (01.07.2023)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Sukzession, Verbuschung, Beschattung


Säume im Rebgebiet regelmässig pflegen, Gebüsche zurückschneiden

Ungeeignete Pflege(zu bodennahe und zu frühe Mahd der Wegränder und Strassenborde (z. B. mit Motorsense), Mulchen an Wegrändern)


Vorsichtigere, späte, weniger bodennahe Mahd an den Fundstellen
Sensibilisierung der Wegrandpfleger

Herbizide


Herbizide besser auf effektive (Reb-)Parzellen beschränken
Herbizideinsatz soweit möglich reduzieren, insbesondere in waldrandnahen Bereichen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung der Wiesen, Melioration)


Bewirtschaftungsverträge mit Landwirten (BFF-Verträge auf den verbleibenden Parzellen, z. B. in Termen, mit Beibehaltung der traditionellen Bewirtschaftung)
Extensiv bewirtschaftete, herbizid- und düngerfreie Randstreifen schaffen
Sensibilisierung für die Art
Erhaltung der Trockenstandorten

Kleine, isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material, Samenbank einrichten und Verstärkung bestehender Populationen (die Art produziert wenige Samen, die Vermehrung kann schwierig sein)

Ex situ Material

Mehr Informationen

Emwelt.lu, portail de l'environnement: Plans d'actions espècesS. Schneider, 2017 : Konzeption zum Schutz gefährdeter Ackerwildkräuter in Luxemburg, Maßnahmen zum Erhalt - Vortrag auf dem Workshop Schutz der gefährdeten Ackerflora und -fauna, Bertrange. Organisiert von SICONA & PartnernS. Meyer et al, 2013: Ackerwildkrautschutz - Eine Bibliographie - BfN Skripten 351S. Naumann, 2009: Plan d'action Melampyrum arvense et Lathyrus nissolia