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Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.

Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.

Kärntner Saumnarbe

Art
ISFS : 243200
Checklist : 1027350

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

2-12 cm hoch. Stängel oft vom Grund an verzweigt, 4kantig. Blätter eiförmig bis lanzettlich, sitzend oder die unteren kurz gestielt. Blüten hellblau oder weiss, einzeln am Ende der Zweige, Durchmesser 1-2 cm, mit sehr kurzer Röhre und 4-5 ausgebreiteten Zipfeln. Narbe am Fruchtknoten herablaufend, ohne Griffel. Kelch tief 5teilig, Zipfel breit-lanzettlich, am Grund sackförmig. Frucht ca. 1,5 cm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Alluvionen von Gletscherbächen, Weiden / subalpin-alpin / GR, früher VS (Saastal)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+31-41+3.t.2n=40

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Ungeeignete Bewirtschaftung (Nutzungsänderungen in der Alpwirtschaft, Aufgabe der Benutzung der Viehwege)
Konkurrenz, rasche Verdrängung nach dem Ende der Beweidung (viel Stickstoff, kein Frass mehr)
Zerstörung des Lebensraums (Wegbau, Strassenausbau, Touristische Erschliessung, Hochwasserschutz, Kraftwerke)
Wenige, isolierte Vorkommen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

GR, früher VS (Saastal)

Verbreitung global

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Therophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 2.2.5 - Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche (Caricion bicolori-atrofuscae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 1+
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.

Volksname

Deutscher Name :

Kärntner Saumnarbe

Nom français :

Lomatogonium de Carinthie

Nome italiano :

Genzianella di Carinzia

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Checklist 2017243200
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Flora Helvetica 20011508
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Flora Helvetica 20121396
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Flora Helvetica 20181396
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Index synonymique 1996243200
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Landolt 19772360
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Landolt 19911915
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.SISF/ISFS 2243200
=Lomatogonium carinthiacum (Wulfen) Rchb.Welten & Sutter 19821310
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) ENC2a(i)
Westliche Zentralalpen (WA) RE
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
Schweiz --
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Nutzungsänderungen in der Alpwirtschaft, Aufgabe der Benutzung der Viehwege)


Weiterführen der traditionellen Nutzung mit mehreren Lägern in den Averseralpen
Evtl. Bewirtschaftungsverträge abschliessen
Traditionell weiter nutzen, evtl. alternativ durch Pferde oder Schafe

Konkurrenz, rasche Verdrängung nach dem Ende der Beweidung (viel Stickstoff, kein Frass mehr)


Erneut beweiden
Allenfalls regelmässig mähen als Ersatzpflegemassnahme (auch wegen Gentiana prostrata)

Zerstörung des Lebensraums (Wegbau, Strassenausbau, Touristische Erschliessung, Hochwasserschutz, Kraftwerke)


Rücksicht nehmen
Kompromisse in der Planung suchen
Keine Erschliessung neuer Skigebiete
Bestehende nicht ausbauen (Parkplätze, touristische Infrastrukturbauten, Planien)
Bäche nicht weiter verbauen
Elektrizitätswirtschaft nicht ausbauen

Wenige, isolierte Vorkommen


Pflanzenschutzgebiet im ganzen Avers schaffen (viele weitere sehr seltene Arten)
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Dauerflächen-Beobachtung
evtl. Unterschutzstellung der Art in der gesamten Schweiz
Erfolgskontrolle der Schutzmassnahmen gewährleisten
Versuche starten, die Art ex-situ zu kulivieren und Saatgut in einer nationalen Samenbank einlagern

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz