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Hammarbya paludosa (L.) Kuntze

Sumpf-Weichwurz

Art
ISFS : 193900
Checklist : 1022080

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

3-12 cm hoch, am Grund mit 2-3 ovalen, aufrechten Blättern, das oberste (grösste) höchstens 3 cm lang. Blütenstand sehr schlank, 1,5-5 cm lang, allseitswendig. Blütenstellung wie bei Malaxis. Blüten gelblich bis grün. Perigonblätter abstehend, lanzettlich, die äusseren stumpf, 2,5-3 mm lang, die inneren zugespitzt, 1,5-2 mm lang. Lippe lanzettlich, ungeteilt, etwa so lang wie die inneren Perigonblätter. Kein Sporn.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Hochmoore / montan / ZG, SZ, SG

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w12-43+2.g.2n=28

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Wenige isolierte Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet
Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Änderung des Wasserhaushalts)
Eutrophierung
Tritt (die Art und ihr Lebensraum reagieren sehr empfindlich auf Trittbelastung, die Art ist sehr schwer zu sehen), Sammeln
Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, touristische Anlagen, Strassen, Leitungen)
Beweidung
Anschliessende Sukzession (Vegetationsverdichtung)

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

ZG, SZ, SG

Verbreitung global

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.2.4 - Übergangsmoor (Caricion lasiocarpae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F -- Lichtzahl L -- Salzzeichen --
Reaktionszahl R -- Temperaturzahl T --
Nährstoffzahl N -- Kontinentalitätszahl K --
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Hammarbya paludosa (L.) Kuntze

Volksname

Deutscher Name :

Sumpf-Weichwurz, Sumpf-Weichkraut

Nom français :

Malaxis des marais

Nome italiano :

Hammarbia

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeChecklist 2017193900
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeFlora Helvetica 20012999
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeFlora Helvetica 20122585
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeFlora Helvetica 20182585
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeIndex synonymique 1996193900
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeSISF/ISFS 2193900
=Hammarbya paludosa (L.) KuntzeWelten & Sutter 19822572
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; D

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) CRA3c; D
Alpennordflanke (NA) CRA3c; D
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
Schweiz Vollständig geschützt
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Wenige isolierte Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet


Schutz aller Fundorte und benachbarter Moore gewährleisten (Naturschutzgebiete)
Bestandeskontrollen ca. alle fünf Jahre (nur durch Personen, welche die genaue Lokalität der Pflanzen kennen)
Ex situ-Vermehrung mit Samen oder Bulbillen versuchen (Erhaltungskultur)
Dauerflächen-Beobachtung an einem Fundort
Forschung zur Untersuchung der Populationsdynamik und der angepassten Pflege der Art initiieren
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Änderung des Wasserhaushalts)


Moorflächen mit Fundorten unbedingt als Ganzes und in intaktem Zustand erhalten
Verhindern einer schleichenden Entwässerung

Eutrophierung


Grosse Pufferzonen ohne Düngung schaffen
Bewirtschaftungsverträge in den Randzonen, keine Bewirtschaftung in den Kernzonen

Tritt (die Art und ihr Lebensraum reagieren sehr empfindlich auf Trittbelastung, die Art ist sehr schwer zu sehen), Sammeln


Striktes Betretverbot für alle Fundgebiete (auch für Pflanzenliebhaber)
Hinweistafeln zum Naturschutzgebiet

Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, touristische Anlagen, Strassen, Leitungen)


Priorität für die noch existierenden Lebensräume
Jede Moorregeneration im grösseren Umfeld der Population unbedingt auf die Ansprüche der Art ausrichten

Beweidung


Keine Beweidung
Einzäunen, falls Moorflächen noch beweidet werden (dafür zukünftig entbuschen sofern notwendig)

Anschliessende Sukzession (Vegetationsverdichtung)


Förderung der traditionellen Nutzung, um die Konkurrenz zu verringern (Pfeifengras, Besenheide, Schneeheide) und die Schließung der Umgebung zu verhindern

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzJ. Menzi-Bregy et al, 2020: Nationaler Aktionsplan für Hammarbya paludosa