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Dracocephalum austriacum L.

Österreicher Drachenkopf

Art
ISFS : 141700
Checklist : 1015790

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Ähnlich wie D. ruyschiana, aber 20-40 cm hoch, Stängel dicht behaart, Blätter z.T. fiederschnittig, mit 3-7 schmal-lanzettlichen, 1-2,5 mm breiten Abschnitten, die quirligen Teilblütenstände 2-4blütig, Blüten 3,5-4,5 cm lang, dunkelviolett, mit 3teiligen, 3-8 mm langen Vorblättern (bei D. ruyschiana Vorblätter ungeteilt, 3-4 mm lang).

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Felsige Hänge, Trockenrasen / kollin-subalpin / VS (unteres Rhonetal), GR (Unterengadin)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Osteuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

153-42+5.h.2n=14

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Wenige isolierte Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet
Bewirtschaftungsänderungen (Beweidung, v. a. mit Schafen)
Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, touristische Anlagen, Strassen, Leitungen)
Verbuschung, Verwaldung
Freizeitaktivitäten (Tritt)
Sammeln, Ausgraben

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Standort und Verbreitung in der Schweiz

VS (unteres Rhonetal), GR (Unterengadin)

Verbreitung global

Osteuropäisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 4.2.1.1 - Inneralpine Felsensteppe (Stipo-Poion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 1 Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 5 Temperaturzahl T 2+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 5
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Dracocephalum austriacum L.

Volksname

Deutscher Name :

Österreicher Drachenkopf

Nom français :

Tête de Dragon d'Autriche

Nome italiano :

Melissa austriaca

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Dracocephalum austriacum L.Checklist 2017141700
=Dracocephalum austriacum L.Flora Helvetica 20011644
=Dracocephalum austriacum L.Flora Helvetica 20121592
=Dracocephalum austriacum L.Flora Helvetica 20181592
=Dracocephalum austriacum L.Index synonymique 1996141700
=Dracocephalum austriacum L.Landolt 19772492
=Dracocephalum austriacum L.Landolt 19912024
=Dracocephalum austriacum L.SISF/ISFS 2141700
=Dracocephalum austriacum L.Welten & Sutter 19821413
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: C1; C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) VUC1; C2a(i)
Westliche Zentralalpen (WA) VUC1; C2a(i)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Wenige isolierte Vorkommen, kleines Verbreitungsgebiet


Schutz aller Fundorte (Mikroreservate)
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Ex-situ Vermehrung von Pflanzen aller Populationen und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Vernetzung von Vorkommen
Detailkartierung der verschiedenen Fundgebiete (Mission surveillance)
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Bewirtschaftungsänderungen (Beweidung, v. a. mit Schafen)


Extensive Nutzung der Wiesen gewährleisten (keine Düngung und Bewässerung, weiterhin einmal pro Jahr mähen)
Reduktion des Weidedrucks in intensiv genutzten Bereichen (z. B. Steinisberg bei Ardez)
Kontrolle der Beweidung in allen Fundgebieten

Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, touristische Anlagen, Strassen, Leitungen)


Priorität für die Art bei Planung allfälliger Bauvorhaben

Verbuschung, Verwaldung


Entbuschen
Ausdehnung des Waldes entgegenwirken (z. B. tiefere Stellen bei Vertsan Dessous)

Freizeitaktivitäten (Tritt)


Zusätzliche Trampelpfade vermeiden
Keine Picknick-Plätze anlegen in der Nähe von Vorkommen

Sammeln, Ausgraben


Pflanzenschutzgebiete einrichten
Öffentlichkeit besser informieren und sensibilisieren (Hinweistafeln zu Sammelverbot)

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzT. Dostalek et al., 2010: Genetic diversity and its effect on fitness in an endangered plant species, Dracocephalum austriacum L., Conserv Genet, 11:773–783T. Dostalek, Z. Münzbergova, 2013: Comparative Population Biology of Critically Endangered Dracocephalum austriacum (Lamiaceae) in Two Distant Regions, Folia Geobot, 48:75–93T. Dostalek, 2005: Identification of critical life history stages in the life cycle of endangered species, Dracocephalum austriacum L., Diploma thesisF. Nicolè, 2005: Biologie de la conservation appliquée aux plantes menacées des Alpes. Ecologie, Environnement. Université Joseph-Fourier - Grenoble I, Français.