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Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.

Europäisches Quellgras

Art
ISFS : 97300
Checklist : 1010650

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Stängel 20-60 cm, weich, hohl, niederliegend und flutend oder aufsteigend, an den Knoten wurzelnd. Blätter 5-10 mm breit, stumpf. Blatthäutchen 2-5 mm lang, stumpf. Blütenstand eine lockere, bis 25 cm lange Rispe. Äste mit mehreren grundständigen Zweigen. Ährchen meist 2blütig, 2-3 mm lang, meist violett. Hüllspelzen häutig, die 1nervige untere kürzer als die 3nervige obere. Deckspelze mindestens doppelt so lang wie die obere Hüllspelze, ca. 2,5 mm lang, häutig, gestutzt und gezähnt, auf dem Rücken gerundet, unbegrannt.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Ufer von klaren Bächen / kollin-subalpin / Zerstreut CH, besonders GR

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4+fw+44+433.g.2n=20

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Vorkommen, Datendefizit
Fehlen von vegetationsarmen Schlickstellen an Gewässerufern im Tiefland
Veränderung des Wasserhaushaltes von Seen, Flüssen (Bodensee, Rhein), und Sickermoore
Zerstörung der Vorkommen (Putzaktionen, Instandhaltung, Bautätigkeit)

Anatomie

Zusammenfassung der Blattanatomie

Obere Epidermiszellen gleich gross wie untere. Epidermis mit Papillen. Verbindungs-Steg zwischen oberer und unterer Epidermis aus verholzten und nicht verholzten Zellen. Leitbündel im Verbindungs-Steg in der Mitte eingebettet. Leitbündelhülle verholzt.

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund gewellt. Leitbündel in einer Reihe. Epidermiszellen nicht verholzt.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 1-2 mm, wall thin, radius of culm in relation to wall thickness approximately 1:0.25 or < 0.25. Outline circular wavy. Culm-center hollow and surrounded by many large thin-walled, not lignified cells. Epidermis-cells thin-walled all around. Large vascular bundles arranged in one peripheral row. Chlorenchyma absent. Sclerenchyma in a small, peripheral continuous belt (< 4 cells). Cells medium thick-walled. Small sclerenchymatic sheath with 1-2 cells around vascular bundles. Largest vessels in vascular bundles in lateral position. Largest vessel in the bundle 20-50 μm. Distinct cavities (intercellulars) in the protoxylem area of vascular bundles.

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Zerstreut CH, besonders GR

Verbreitung global

Eurasiatisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 2.1.4 - Bachröhricht (Glycero-Sparganion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+fw+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen 1
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 4 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 2 - Schwerpunktlebensraum
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.

Volksname

Deutscher Name :

Europäisches Quellgras

Nom français :

Catabrosa aquatique

Nome italiano :

Gramignone di palude

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Checklist 201797300
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Flora Helvetica 20012640
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Flora Helvetica 20122816
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Flora Helvetica 20182816
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Index synonymique 199697300
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Landolt 1977300
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Landolt 1991263
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.SISF/ISFS 297300
=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.Welten & Sutter 19822233
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A2c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) ENA2c; B2ab(iii)
Mittelland (MP) ENA2c; B2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) ENA2c; B2abc(iii)
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) VUA2c; B2ab(iii)
Westliche Zentralalpen (WA) RE
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
NWVollständig geschützt (29.11.2005)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Vorkommen, Datendefizit


Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate)
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Suche nach der Art (ehemalige bekannte Fundstellen besuchen und überprüfen)

Fehlen von vegetationsarmen Schlickstellen an Gewässerufern im Tiefland


Fördern von unbewachsenen Schlickstellen am Ufer von periodisch überfluteter Seen und Flüssen (In einzelnen Fällen können betonierte Seitenkanäle der Art förderlich sein (z.B. Rheinufer AG), weil hier die Art keiner Konkurrenz ausgesetzt ist)

Veränderung des Wasserhaushaltes von Seen, Flüssen (Bodensee, Rhein), und Sickermoore


Keine Drainagen im Bereich mit Vorkommen dieser Art
Die Schlickflächen bei Tiefwasserstand sind wichtige Keimstellen für Catabrosa aquatica, bei Hochwasser werden die Konkurrenten reduziert

Zerstörung der Vorkommen (Putzaktionen, Instandhaltung, Bautätigkeit)


Rücksicht auf die Art bei Kanalsanierungen und Hafenputzaktionen (z.B. Hafen Kesswil)

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

F. Perriat, 2015: Plan de conservation dans le Val d'Oise - Catabrosa aquatica (L.) P.Beauv., 1812