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Carpesium cernuum L.

Kragenblume

Art
ISFS : 96800
Checklist : 1010570

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

20-60 cm hoch, oben sparrig verzweigt, abstehend behaart. Blätter breit-lanzettlich, unregelmässig wellig gezähnt, untere kurz gestielt, obere sitzend. Blütenköpfe einzeln, endständig, nickend, Durchmesser ca. 2 cm, von ungleich grossen Hochblättern umhüllt, mit gelbgrünen Röhrenblüten, ohne Zungenblüten. Früchte ca. 4 mm lang, mit ca. 0,5 mm langem, drüsig-klebrigem Schnabel, ohne Pappus.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Gebüsche, Waldlichtungen, schattige Wegränder, unbeständig / kollin(-montan) / Vereinzelt TI, GR (Misox), VS, AN

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Südeuropäisch-westasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

344-34+4.h-t.2n=40

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Populationen
Unbeständige Art, nicht alljährliches Auftreten
Ungeeignete Pflege (Zu früher Mähtermin; intensives Mähen der Strassenränder mit Motorsense bis auf den Boden)
Beschattung, Verbuschung
Zerstörung des Lebensraums (Weg-, Strassenbau, Unterhaltsarbeiten, Überbauung, Zersiedelung)

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Vereinzelt TI, GR (Misox), VS, AN

Verbreitung global

Südeuropäisch-westasiatisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt, Therophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 5.1.5 - Nährstoffreicher Krautsaum (Aegopodion + Alliarion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 3 Lichtzahl L 3 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 4 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Carpesium cernuum L.

Volksname

Deutscher Name :

Kragenblume

Nom français :

Carpésium penché

Nome italiano :

Capo chino comune

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Carpesium cernuum L.Checklist 201796800
=Carpesium cernuum L.Flora Helvetica 20012092
=Carpesium cernuum L.Flora Helvetica 20122084
=Carpesium cernuum L.Flora Helvetica 20182084
=Carpesium cernuum L.Index synonymique 199696800
=Carpesium cernuum L.Landolt 19773117
=Carpesium cernuum L.Landolt 19912508
=Carpesium cernuum L.SISF/ISFS 296800
=Carpesium cernuum L.Welten & Sutter 19821766
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2b(iv)c(iii,iv); C1; C2b

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) ENB2b(iv)c(iii,iv); C1; C2b
Alpensüdflanke (SA) ENB2ac(iii,iv)
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) RE
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele für die Waldbewirtschaftung : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Populationen


Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate)
Regelmässige Bestandeskontrollen alle 2-3 Jahre
Ex-situ Vermehrung in botanischen Gärten (Erhaltungskultur) und eventuell Wiederansiedlung in der Umgebung intakter ehemaliger Fundstellen
Einlagerung der Samen in einer nationalen Samenbank

Unbeständige Art, nicht alljährliches Auftreten


Regelmässige Kontrolle der intakten ehemaligen Fundstellen noch 1-2 mal wiederholen

Ungeeignete Pflege (Zu früher Mähtermin; intensives Mähen der Strassenränder mit Motorsense bis auf den Boden)


Wegborde an aktuellen und potentiell günstigen Fundstellen alle 2-3 Jahre nicht oder erst im Frühherbst mähen
Weniger tief mähen
Keine Streue liegenlassen

Beschattung, Verbuschung


Gezielt auslichten (z. B. Pregassona, Roveredo)
Entbuschen sofern nötig
Bei beginnender Verbuschung jedes Jahr mähen

Zerstörung des Lebensraums (Weg-, Strassenbau, Unterhaltsarbeiten, Überbauung, Zersiedelung)


Priorität des Schutzes der letzten Fundstellen vor ökonomischen Interessen
Fundstellen schonen
Im schlimmsten Fall verpflanzen oder wieder aussäen

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz