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Carex lasiocarpa Ehrh.

Faden-Segge

Art
SISF: 89200
Checklist: 1009940

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

40-100 cm hoch. Stängel rundlich, oben rau. Blätter 1-1,5 mm breit, steif, hohlrinnig, den Blütenstand nicht erreichend. Dieser 8-20 cm lang, mit 1-3 sitzenden oder kurz gestielten, 1-3 cm langen, entfernt stehenden weiblichen und 1-3 männlichen Ähren. Narben 3. Deckspelzen spitz, braun mit hellem Mittelnerv. Fruchtschläuche graubraun, dicht behaart, ohne Nerven, 4-6 mm lang, Schnabel mit 2 gespreizten oder geraden Zähnen.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Flach- und Hochmoore, Verlandungszonen / kollin-montan(-subalpin) / M, J, AN (nur äussere Ketten), GR, südliches TI

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4+w+22-433.a-g.2n=56

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Vorkommen
Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Auswirkungen des früheren Abbaus, Austrocknung)
Hochmoorrenaturierung
Konkurrenz, Verbuschung
in Flachmooren: Verschilfung, Konkurrenz durch andere Grossseggen

Anatomie

Zusammenfassung der Blattanatomie

Obere Epidermiszellen grösser als untere. Verbindungs-Steg zwischen oberer und unterer Epidermis aus verholzten und nicht verholzten Zellen. Leitbündel im Verbindungs-Steg unten eingebettet. Leitbündelhülle nicht verholzt.

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund oder oval. Leitbündel in einer Reihe. Konische Stützen. Kleine Interzellularen, oft dreieckig. Epidermiszellen aussen verholzt.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 1-2 mm, center full, radius of culm in relation to wall thickness 1:1. Outline circular with a smooth surface. Culm-center full, containing unlignified cells. Epidermis cells inside thin, peripheral thicker-walled (lignified). Large vascular bundles arranged in 2-3 peripheral rows. Chlorenchyma in round, oval, square or rectangular groups. Sclerenchyma belt absent. Groups of sclerenchyma square or rectangular. Vascular bundles collateral closed. Small sclerenchymatic sheath around vascular bundles with 1-2 cells. Vessels arrangement in vascular bundles in lateral position. Largest vessel in the bundle 50-100 μm. Cavities (intercellulars) between parenchyma cells absent. Cavities (intercellulars) between parenchyma-cells round, oval or radial. Distinct cavities (intercellulars) in the protoxylem area of vascular bundles. Crystals absent.

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

M, J, AN (nur äussere Ketten), GR, südliches TI

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Hydrophyt, Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 2 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 3
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Carex lasiocarpa Ehrh.

Volksname

Deutscher Name:
Faden-Segge, Behaartfrüchtige Segge
Nom français:
Laîche à utricules velus
Nome italiano:
Carice a frutto pubescente

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Carex lasiocarpa Ehrh.Checklist 201789200
=Carex lasiocarpa Ehrh.Flora alpina 2004138.17.34
=Carex lasiocarpa Ehrh.Flora Helvetica 20012599
=Carex lasiocarpa Ehrh.Flora Helvetica 20122775
=Carex lasiocarpa Ehrh.Flora Helvetica 20182775
=Carex lasiocarpa Ehrh.Index synonymique 199689200
=Carex lasiocarpa Ehrh.Landolt 1977509
=Carex lasiocarpa Ehrh.Landolt 1991446
=Carex lasiocarpa Ehrh.SISF/ISFS 289200
=Carex lasiocarpa Ehrh.Welten & Sutter 19822453
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c
Mittelland (MP) VUA3c
Alpennordflanke (NA) VUA3c
Alpensüdflanke (SA) ENB2ab(iii)
Östliche Zentralalpen (EA) ENB2ab(iii)
Westliche Zentralalpen (WA) --
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
TGVollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: L - Leitart weitere Informationen

Crop Wild Relatives

Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Vorkommen


Schutz der Fundstellen (Mikroreservate, Schutzgebiete)
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring, Mission Überwachen von Infoflora)

Verlust des Lebensraums (Entwässerung, Auswirkungen des früheren Abbaus, Austrocknung)


Wasserhaushalt stabilisieren und wenn möglich lokal vernässen

Hochmoorrenaturierung


Prioriät auf Zwischenmoore mit natürlichem oder restauriertem Wasserhaushalt
Vorsicht bei Hochmoorregenration auf Kosten der Zwischenmoore, detaillierte Vorausabklärungen notwendig

Konkurrenz, Verbuschung


Offenhalten der Moorfläche
Je nach Schutzziel Bruchwaldbildung entgegenwirken

in Flachmooren: Verschilfung, Konkurrenz durch andere Grossseggen


Angepasstes Mahdregime fördern (einmal jährlich ab Mitte Juli mähen und abräumen)
natürliches Wasserregime erhalten

Ex situ Material