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Anagallis tenella (L.) L.

Zarter Gauchheil

Art
SISF: 30100
Checklist: 1003410

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Stängel 5-15 cm, kriechend, meist unverzweigt, sehr zart, 4kantig. Blätter fast kreisrund, 2-6 mm lang, gegenständig, kurz gestielt, kahl. Blüten hellrosa, mit dunkleren Adern, trichterförmig, fast bis zum Grund geteilt, 7-9 mm lang, 2-3mal so lang wie der Kelch, mit ca. 2 mm breiten, stumpfen oder ausgerandeten, kahlen Zipfeln, auf langen, aufgerichteten Stielen. Kapsel 3-4 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Sumpfwiesen, Torfmoore / kollin(-montan) / VD

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Westeuropäisch-mediterran

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4+w22-441.h.2n=22

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht (CR)

Nationale Priorität

 1 - Sehr hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Änderung des Wasserhaushaltes, besonders Entwässerungen, Änderung Wasserchemie durch Drainage benachbarter Flächen.
Intensivierung, Aufgabe traditioneller Bewirtschaftung (z. B. Streunutzung)
Verbuschung, Beschattung, Verschilfung
Sukzession, dichterer Rasenschluss (z. T. durch Mahd)
Konkurrenz durch andere Arten
Direkte Gefährdung des aktuellen Standortes
Eutrophierung (evtl. auch Sickerwasser aus der Umgebung)
Einzige, isolierte kleine Population
Fehlen von Pionierstellen für Keimung

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

VD

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Westeuropäisch-mediterran

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w Lichtzahl L 4 Salzzeichen
Reaktionszahl R 2 Temperaturzahl T 4
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 1
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Anagallis tenella (L.) L.

Volksname

Deutscher Name:
Zarter Gauchheil
Nom français:
Mouron délicat
Nome italiano:
Centonchio palustre

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Anagallis tenella (L.) L.Checklist 201730100
=Anagallis tenella (L.) L.Flora alpina 200460.10.2
=Anagallis tenella (L.) L.Flora Helvetica 2001843
=Anagallis tenella (L.) L.Flora Helvetica 20121386
=Anagallis tenella (L.) L.Flora Helvetica 20181386
=Anagallis tenella (L.) L.Index synonymique 199630100
=Anagallis tenella (L.) L.Landolt 19772339
=Anagallis tenella (L.) L.Landolt 19911902
=Anagallis tenella (L.) L.SISF/ISFS 230100
=Anagallis tenella (L.) L.Welten & Sutter 19821269
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: D

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) RE
Alpennordflanke (NA) CRD
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 1 - Sehr hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Crop Wild Relatives

Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Änderung des Wasserhaushaltes, besonders Entwässerungen, Änderung Wasserchemie durch Drainage benachbarter Flächen.


Wasserhaushalt und Wasserchemie optimieren. Am besten sind hangwasserbeinflusste, wintermilde, kalkarme Standorte.

Intensivierung, Aufgabe traditioneller Bewirtschaftung (z. B. Streunutzung)


Erhaltung extensiv genutzter Wiesen und Weiden
Traditionelle Nutzungen beibehalten (Ökobeiträge)

Verbuschung, Beschattung, Verschilfung


Entbuschen
Mahd von Hand im Hochsommer (die niedrigwüchsige Art wird davon selbst nicht betroffen)
Mahdgut wegführen

Sukzession, dichterer Rasenschluss (z. T. durch Mahd)


Schaffen und Unterhalt von geeigneten Ersatzstandorten in der Umgebung der Fundstelle (auch bei ehem. Vorkommen)

Konkurrenz durch andere Arten


Reduktion der Konkurrenten von Hand

Direkte Gefährdung des aktuellen Standortes


Vorsicht bei Pflege- und Unterhaltsarbeiten, z. B. keine Vergrösserung des Teiches

Eutrophierung (evtl. auch Sickerwasser aus der Umgebung)


Genügend grosse Pufferzone einrichten

Einzige, isolierte kleine Population


Ex situ Vermehrung und Wiederansiedlung beim aktuellen Fundort und an weiteren ehemaligen Fundstellen (Minimierung des Aussterberisikos, diese Arbeiten sind bereits erfolgreich angelaufen, s. unten)
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Fehlen von Pionierstellen für Keimung


Kleinflächige Störstellen schaffen für Keimung aus Samen (insbesondere in kalten Wintern sterben Pflanzen ab)

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz