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Alopecurus geniculatus L.

Geknieter Fuchsschwanz

Art
SISF: 25700
Checklist: 1002900

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Stängel 10-40 cm, büschelig, niederliegend und an den Knoten wurzelnd, oft im Wasser flutend, knickig aufsteigend. Blatthäutchen bis 5 mm lang. Oberste Blattscheide etwas aufgeblasen. Blütenstand dicht ährig-zylindrisch, 2-5 cm lang und ca. 5 mm dick. Ährchen einblütig, ca. 3 mm lang. Hüllspelzen nur am Grund verwachsen, stumpf, ganzer Kiel behaart. Deckspelze so lang wie die Hüllspelzen. Granne gekniet, dem Grund der Spelze entspringend und diese um ca. 2 mm überragend.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Periodisch überschwemmte Böden, nasse, gedüngte Wiesen / kollin-subalpin / CH

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch

Ökologische Zeigerwerte (© Flora Helvetica 2018)

4+w+33+43+3.k.2n=28

Status

Status IUCN

 Verletzlich (VU)

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zunahme Konkurrenz an nährstoffreicheren Standorten
Abbautätigkeit und Sukzession in Kiesgruben
Verschwinden oder Beeinträchtung der Lebensräume (Rückgang von periodisch überfluteten Mulden (astatische Gewässer) und Wiesen, vernässte Mulden, Pionierstellen, Sölle)
Verlust des Lebensraums (Rückgang von periodisch überfluteten Mulden (astatische Gewässer) und Wiesen)
Isolierte Restpopulationen

Anatomie

Zusammenfassung der Blattanatomie

Obere Epidermiszellen gleich gross wie untere. Epidermis mit Papillen. Leitbündel freistehend. Leitbündelhülle verholzt.

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund oder oval. Leitbündel in einer Reihe. Kleine Interzellularen, oft dreieckig. Epidermiszellen verholzt. Kontinuierlicher Chlorenchyma-Gürtel aus unverholzten Zellen.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 1-2 mm, wall large, radius of culm in relation to wall thickness 1:0.5. Outline circular with a smooth surface. Culm-center hollow and surrounded by many large thin-walled, not lignified cells. Epidermis-cells thick-walled all around. Large vascular bundles arranged in 2-3 peripheral rows. Chlorenchyma in tangentially enlarged groups. Sclerenchyma in a small, peripheral continuous belt (< 4 cells). Cells thick-walled. Small sclerenchymatic sheath with 1-2 cells around vascular bundles. Largest vessels in vascular bundles in lateral position. Largest vessel in the bundle 20-50 μm. Cavities (intercellulars) between parenchyma-cells present, small, often triangular.

Verbreitungskarte (Atlas)

Letzte Datenaktualisierung:
Die Daten werden soweit möglich einmal pro Tag aktualisiert.

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Vor und nach dem Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982) und den Nachträgen (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Ab dem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / verwildert / subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als der gewählte Schwellenwert
Soviel oder mehr als der gewählte Schwellenwert
Form der Symbole
Talflächen Bergflächen
reichliches oder häufiges Vorkommen
spärliches oder seltenes Vorkommen
H Angaben aus Herbarien
L Angaben aus der Literatur
Farbe der Symbole
Meldungen aus dem Atlas Welten & Sutter (1982)
Vorkommen aus den Nachträgen 1984
Vorkommen aus den Nachträgen 1994

Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

CH

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch

Ökologie

Lebensform

Monokarper Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

fett
Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart
Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen 1
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 3
Legende zu den Zeigerwerten

Feuchtezahl F

1
sehr trocken
1+
trocken
2
mässig trocken
2+
frisch
3
mässig feucht
3+
feucht
4
sehr feucht
4+
nass
5
überschwemmt, bzw. unter Wasser
f
im Bereich von fliessendem Bodenwasser
u
in der Regel im Wasser untergetaucht
v
mit untergetauchten und schwimmenden Organen
w
Feuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
w+
Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)

Reaktionszahl R

1
stark sauer (pH 2.5-5.5)
2
sauer (pH 3.5-6.5)
3
schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
4
neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
5
basisch (pH 6.5->8.5)

Nährstoffzahl N

1
sehr nährstoffarm
2
nährstoffarm
3
mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
4
nährstoffreich
5
sehr nährstoffreich bis überdüngt

Salztoleranz

1
salztolerant
3
salzabhängig

Lichtzahl L

1
sehr schattig
2
schattig
3
halbschattig
4
hell
5
sehr hell

Temperaturzahl T

1
alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
1+
unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
2
subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
2+
unter-subalpin und ober-montan
3
montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
3+
unter-montan und ober-kollin
4
kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
4+
warm-kollin
5
sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)

Kontinentalitätszahl K

1
ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
2
subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
3
subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
4
subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
5
kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Alopecurus geniculatus L.

Volksname

Deutscher Name:
Geknieter Fuchsschwanz
Nom français:
Vulpin genouillé
Nome italiano:
Coda di topo ginocchiata

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Beziehung Name eingeben Referenzwerke Nr.
=Alopecurus geniculatus L.Checklist 201725700
=Alopecurus geniculatus L.Flora alpina 2004139.52.2
=Alopecurus geniculatus L.Flora Helvetica 20012787
=Alopecurus geniculatus L.Flora Helvetica 20122967
=Alopecurus geniculatus L.Flora Helvetica 20182967
=Alopecurus geniculatus L.Index synonymique 199625700
=Alopecurus geniculatus L.Landolt 1977215
=Alopecurus geniculatus L.Landolt 1991200
=Alopecurus geniculatus L.SISF/ISFS 225700
=Alopecurus geniculatus L.Welten & Sutter 19822325
=
Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
<
Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
>
Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997):   Nein

Status Rote Liste national

Status IUCN: Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status IUCN Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA3c; B2ab(iii)
Mittelland (MP) VUA3c; B2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) VUA3c; B2ab(iii)
Alpensüdflanke (SA) VUB2ab(iii)
Östliche Zentralalpen (EA) VUB2ab(iii)
Westliche Zentralalpen (WA) VUB2ab(iii)
Legende
EX
weltweit ausgestorben (Extinct)
RE
regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
CR(PE)
verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
CR
vom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
EN
stark gefährdet (Endangered)
VU
verletzlich (Vulnerable)
NT
potenziell gefährdet (Near Threatened)
LC
nicht gefährdet (Least Concern)
DD
ungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
NE
nicht beurteilt (Not Evaluated)
NA
nicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Handlungsebene LF (+GL) - Spezifische Lebensraumförderung
Hinweise zur Handlungsebene
Bestandsüberwachung 2 - genügend
Internationale Verantwortung der Schweiz 4 - Verantwortung
Dringlichkeit 2 - notwendig und wichtig
Sicherung Einzelvorkommen

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
NWVollständig geschützt (29.11.2005)
Schweiz
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Disclaimer
InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Crop Wild Relatives

Vorrangige Crop Wild Relative-Art

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zunahme Konkurrenz an nährstoffreicheren Standorten


Extensive Beweidung oder Mahd fördern

Abbautätigkeit und Sukzession in Kiesgruben


Informieren der Betreiber, Markieren mit Bitte um Information (z.B. an die Stiftung Landschaft und Kies im Kanton Bern), falls Massnahmen am Fundort geplant
Vor einem Abbau Pflanzen an andere geeignete Standorte in derselben Grube umsiedeln

Verschwinden oder Beeinträchtung der Lebensräume (Rückgang von periodisch überfluteten Mulden (astatische Gewässer) und Wiesen, vernässte Mulden, Pionierstellen, Sölle)


Neuschaffung von feuchten und regelmässig gestörten Stellen
Förderung von lang andauernden Überflutungen, in den Trockenphasen mähen oder extensiv beweiden, zur Reduktion von Konkurrenten (Schilf etc.)
Fördern von Pionierstellen durch Bodenabtrag

Verlust des Lebensraums (Rückgang von periodisch überfluteten Mulden (astatische Gewässer) und Wiesen)


Förderung von lang andauernden Überflutungen, in den Trockenphasen mähen oder extensiv beweiden, zur Reduktion von Konkurrenten (Schilf etc.)
Fördern von Pionierstellen durch Bodenabtrag

Isolierte Restpopulationen


Die Populationen sollten in ein regelmässiges Monitoringprogramm aufgenommen werden (zum Beispiel mit Pflanzenpatenschaften)
Ex-situ Kulturen und Ansiedlungen oder Wiederansiedlungen in Gebieten mit erloschenen Vorkommen
Lagern der Samen in einer nationalen Samenbank

Ex situ Material