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Lysimachia thyrsiflora L.

Strauss-Gilbweiderich

Art
ISFS : 251700
Checklist : 1028110

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

30-70 cm hoch, hellbraun behaart. Blätter gegenständig, die unteren schuppenartig, die oberen schmal-lanzettlich, 4-15mal so lang wie breit, am Rand etwas umgerollt, rot punktiert, sitzend. Blüten in dichten, 1,5-2,5 cm langen, gestielten Trauben, diese in den mittleren Blattwinkeln. Krone gelb, bis fast zum Grund geteilt, mit 5 oder 6 linealen, 3-6 mm langen Zipfeln, rot punktiert. Kapsel 3 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Sümpfe, Ufer, Gräben / kollin-montan / M, vereinzelt J und ANE

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+32-33+3.g.2n=(20)40,54

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Aufgabe der Streuenutzung
Zerstörung des Lebensraums (Melioration, Auffüllung, Austrocknung, Entwässerung, Überbauung)
Eutrophierung, v. a. aus benachbarten Fettwiesen und Äckern
Verbuschung, Beschattung
Eindringen von Neophyten (z. B. Goldruten), Verschilfung
Sukzession
Tritt (Badende, Picknick-Plätze, Fischer)
Wellenschlag, mechanischer Schaden durch Boote
Ablagerung von Aushubmaterial (z. B. Material von vertieften oder erneuerten Drainagegräben)
Kleine, isolierte Vorkommen
Hochmoorregeneration

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

M, vereinzelt J und ANE

Verbreitung global

Europäisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 2.2.1.1 - Grossseggenried (Magnocaricion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 3 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Lysimachia thyrsiflora L.

Volksname

Deutscher Name :

Strauss-Gilbweiderich

Nom français :

Lysimaque à fleurs en épis

Nome italiano :

Mazza d'oro tirsiflora

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Lysimachia thyrsiflora L.Checklist 2017251700
=Lysimachia thyrsiflora L.Flora Helvetica 2001849
=Lysimachia thyrsiflora L.Flora Helvetica 20121380
=Lysimachia thyrsiflora L.Flora Helvetica 20181380
=Lysimachia thyrsiflora L.Index synonymique 1996251700
=Lysimachia thyrsiflora L.Landolt 19772335
=Lysimachia thyrsiflora L.Landolt 19911898
=Lysimachia thyrsiflora L.SISF/ISFS 2251700
=Lysimachia thyrsiflora L.Welten & Sutter 19821266
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A4c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA4c
Mittelland (MP) VUA4c
Alpennordflanke (NA) VUA4c
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
TGVollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz --
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Aufgabe der Streuenutzung


Anreiz zur Beibehaltung der traditionellen Streuenutzung geben (jährliche Streumahd in Flachmooren)
Bewirtschaftungsverträge abschließen

Zerstörung des Lebensraums (Melioration, Auffüllung, Austrocknung, Entwässerung, Überbauung)


Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate)
Keine Entwässerungen in der Umgebung
Rücksichtnahme auf die Fundstellen
Berücksichtigung und Priorisierung der Umwelt und ihrer charakteristischen Arten bei der Entwicklung neuer Projekte

Eutrophierung, v. a. aus benachbarten Fettwiesen und Äckern


Einrichtung oder an einigen Fundstellen Vergrösserung von Pufferzonen, darin keine Düngung
Massnahmen gegen Eutrophierung durch Seewasser (Überschwemmungen) weiterführen

Verbuschung, Beschattung


Regelmässig entbuschen wo nötig
Gezielt auslichten

Eindringen von Neophyten (z. B. Goldruten), Verschilfung


Neophyten und Verschilfung früh bekämpfen

Sukzession


Mähbare Bereiche regelmässig im Spätsommer schneiden
Streue entfernen
Kleinere Teiche mittelfristig teils ausbaggern

Tritt (Badende, Picknick-Plätze, Fischer)


Bessere Besucherlenkung an einigen Stellen
Kritische Bereiche durch Hindernisse sperren
Hinweistafeln

Wellenschlag, mechanischer Schaden durch Boote


Röhricht sofern nötig (v. a. Sempachersee) z. B. durch vorgelagerte Maschendrahtzäune vor Schaden bewahren

Ablagerung von Aushubmaterial (z. B. Material von vertieften oder erneuerten Drainagegräben)


Keine Ablagerungen in wertvollen Lebensräumen

Kleine, isolierte Vorkommen


Schutz aller Fundstellen
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material, Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen und Verstärkung bestehende Populationen
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Hochmoorregeneration


Moorregeneration auf Zwischenmoorarten ausrichten, für die Art sind auch wechselnd trockene und nasse bis überschwemmte Bereiche wichtig

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzG. Nauche et J. Guyoneau, 2004: Connaissance de la flore rare ou menacée de Franche-Comté, Lysimachia thyrsiflora L.. Conservatoire Botanique de Franche-Comté, 15 p.P. Druart, 2009: Plan d'action pour Lysimachia thrysiflora (Diffusable)