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Marsilea quadrifolia L.

Kleefarn

Art
ISFS : 253900
Checklist : 1028410

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Blätter 8-15 cm hoch, mit lang gestielter, 4teiliger, kleeblattartiger, oft auf der Wasseroberfläche schwimmender Spreite, Teilblätter breit gerundet, keilförmig verschmälert, ganzrandig. Sporangienhüllen (Sporokarpien) am Grund der Blattstiele auf 1-2 cm langen Stielen, bohnenförmig, behaart, Durchmesser 3-5 mm.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-10

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Sümpfe, Teiche, Altwässer, in warmen Lagen, meist Bestände bildend / kollin / JU (Ajoie), MW, TI

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+33-44+2.g.2n=32,40,100-140

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung oder Aufgabe der Karpfenteich-Nutzung, zu kurze Umtriebszeiten)
Eutrophierung
Zerstörung des Lebensraums (Meliorationen, Überbauung, Befestigung der flachen Uferbereiche)
Verbuschung, Beschattung, Sukzession
Unterminierung der Ufer durch Bisamratten
Touristische Nutzungen
Kleine, isolierte Populationen
Schwankung des Wasserspiegels

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

JU (Ajoie), MW, TI

Verbreitung global

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.1.3 - Strandlingsgesellschaften (Littorellion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Marsilea quadrifolia L.

Volksname

Deutscher Name :

Kleefarn

Nom français :

Marsilée à quatre feuilles

Nome italiano :

Trifoglio acquatico comune

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Marsilea quadrifolia L.Checklist 2017253900
=Marsilea quadrifolia L.Flora Helvetica 200183
=Marsilea quadrifolia L.Flora Helvetica 201231
=Marsilea quadrifolia L.Flora Helvetica 201831
=Marsilea quadrifolia L.Index synonymique 1996253900
=Marsilea quadrifolia L.Landolt 197767
=Marsilea quadrifolia L.Landolt 199162
=Marsilea quadrifolia L.SISF/ISFS 2253900
=Marsilea quadrifolia L.Welten & Sutter 198281
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: C1; C2a(ii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRC1; C2a(ii)
Mittelland (MP) CRC1; C2a(ii)
Alpennordflanke (NA) RE
Alpensüdflanke (SA) CRC1; C2a(ii)
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Intensivierung oder Aufgabe der Karpfenteich-Nutzung, zu kurze Umtriebszeiten)


Karpfenteiche traditionell nutzen oder die Bewirtschaftung durch Pflegemassnahmen simulieren
Umtriebszeiten verlängern

Eutrophierung


Einschränkung der Düngung für die Fischzucht
Reduktion der Düngergaben in der Landwirtschaft
Pufferzonen vergrössern

Zerstörung des Lebensraums (Meliorationen, Überbauung, Befestigung der flachen Uferbereiche)


Erhaltung der günstigen Lebensräume an Tümpeln und Teichen

Verbuschung, Beschattung, Sukzession


Entbuschen
Ufer durch Pflegemassnahmen weitgehend freihalten
Neuschaffung und Renaturierung geeigneter Lebensräume in Uferzonen

Unterminierung der Ufer durch Bisamratten


Kontrolle der Bestände

Touristische Nutzungen


Lenkung der Freizeitaktivitäten

Kleine, isolierte Populationen


Ex situ-Vermehrung von indigem Material, Wiederansiedlungen in der Ajoie oder im Seeland (im Gange)
Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring)
Dauerflächen einrichten
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Schwankung des Wasserspiegels


Vermeidung von zu großen und zu schnellen Schwankungen des Wasserspiegels (die Pflanze passt sich nicht ansteigende Wasserstände an und kann absterben)

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzF. Dehondt, Y. Ferrez et J. Guyonneau, 2005: Connaissance de la flore rare ou menacée de Franche-Comté, Marsilea quadrifolia L.. Conservatoire Botanique de Franche-Comté, 19 p.S. Gautier, R. Dupré & B. Riotton-Roux, 2015: Redécouverte de la Marsilée à quatre feuilles (Marsilea quadrifolia L.) en Sologne et bilan de sa présence en région Centre, Symbioses, nouvelle série, 33: 37 - 42LUBW Baden-Württenberg: Artensteckbrief - Kleefarn - Marsilea quadrifolia Linnaeus