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Myricaria germanica (L.) Desv.

Deutsche Tamariske

Art
ISFS : 267500
Checklist : 1029860

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Bis 2 m hoher Strauch mit rutenartigen Zweigen. Blätter lineal-lanzettlich, 2-5 mm lang, bläulich-grün, sich oft dachziegelig überdeckend. Blüten blassrosa, in endständigen, ährenartigen Blütenständen. Kronblätter meist 5, ca. 4 mm lang. Kapselfrucht ca. 12 mm lang, grau. Samen mit Haarschopf.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Flusskies / kollin-montan(-subalpin) / A, vereinzelt M und J

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

3+fw+42-434.z.2n=24

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Regionales Erlöschen von Populationen
Verlust des Lebensraums (fehlende Dynamik, Veränderung der hydrologischen Verhältnisse )
Hochwasserhäufigkeit, grosse Hochwasser
Kleine, isolierte Populationen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

A, vereinzelt M und J

Verbreitung global

Eurasiatisch

Ökologie

Lebensform

Verholzter Chamaephyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 3.2.1.1 - Alluvionen mit krautiger Pioniervegetation (Epilobion fleischeri)
Charakterart 5.3.6 - Auen-Weidengebüsch (Salicion elaeagni)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 3+fw+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 2 - Schwerpunktlebensraum
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Myricaria germanica (L.) Desv.

Volksname

Deutscher Name :

Deutsche Tamariske

Nom français :

Tamarin des Alpes

Nome italiano :

Tamerici alpino

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Myricaria germanica (L.) Desv.Checklist 2017267500
=Myricaria germanica (L.) Desv.Flora Helvetica 2001778
=Myricaria germanica (L.) Desv.Flora Helvetica 20121314
=Myricaria germanica (L.) Desv.Flora Helvetica 20181314
=Myricaria germanica (L.) Desv.Index synonymique 1996267500
=Myricaria germanica (L.) Desv.Landolt 19772038
=Myricaria germanica (L.) Desv.Landolt 19911661
=Myricaria germanica (L.) Desv.SISF/ISFS 2267500
=Myricaria germanica (L.) Desv.Welten & Sutter 19821077
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii)c(iv)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) RE
Mittelland (MP) CRB2ab(iii)c(iii,iv)
Alpennordflanke (NA) ENA3c
Alpensüdflanke (SA) ENA3c
Östliche Zentralalpen (EA) VUA3c; B2ab(iii)c(iv)
Westliche Zentralalpen (WA) VUA3c
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Regionales Erlöschen von Populationen


Neugründung mit Ex situ-Jungpflanzen auf Fluss-Renaturierungsflächen

Verlust des Lebensraums (fehlende Dynamik, Veränderung der hydrologischen Verhältnisse )


Erhaltung aller grösserer Auen
Renaturierung von Auenbereichen in den Alpentälern
Schaffen und zulassen der Flussdynamik auf genügend grosser Breite, damit auch weniger oft überschwemmte Randbereich auf Kiesinseln entstehen können
Reduzierung oder Extensivierung der Gewässerunterhaltung (nur ganz notwendig Unterhaltungsarbeiten durchführen)
Förderung und Erhaltung der Fließgewässerdynamik (z.B. Rückbau von Uferbefestigungen, Verrohrungen)

Hochwasserhäufigkeit, grosse Hochwasser


Lebensraum muss genügend Breite bzw. geschütztere Standorte enthalten, damit grössere Hochwasser nicht ganze (Rest-) Population verschwinden lassen (massive Übersarung, wegreissen); Hochwasserhäufigkeit darf nicht zu gross sein (Simulationen vor Ansiedlungen, z.B. Sense/Schwarzwasser)

Kleine, isolierte Populationen


Schutz aller Vorkommen
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen, Vernetzung der Populationen innerhalb eines Flusssytems und zu benachbarten Teileinzugsgebieten desselben Flusses

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

F. P. Lener, 2011: Etablierung und Entwicklung der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) an der oberen Drau in Kärnten (Diplomarbeit)D. Schäfer and al., 2021: Anleitung zur Kultivierung bedrohter Pflanzenarten Myricaria germanica (L.) Desv