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Aldrovanda vesiculosa L.

Wasserfalle

Art
ISFS : 21600
Checklist : 1002480

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

«Insektenfressende» Wasserpflanze. Triebe 5-20 cm lang, kaum verzweigt, unter der Oberfläche schwimmend. Blätter längs der ganzen Achse in dicht stehenden Quirlen, mit einem 4-8 mm langen Basisteil und einer etwa gleich langen, muschelförmigen, am Rand mit Borsten versehenen Spreite, welche bei Berührung längs des Mittelnervs zusammenklappt. Blüten einzeln, lang gestielt in den Blattwinkeln, grünlich-weiss, 4-5 mm lang, meist keine Früchte bildend.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Stehendes warmes Wasser, zwischen Schilf und Binsen / kollin / ZH, JU

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich paläotropisch-subtropisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

5u32-452.a.ff.2n=48

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Gewässereutrophierung, Algenbildung
Zuwachsen von Torfgewässern (Torfstiche)
Falsche Naturschutzmassnahmen (Zerstörung Torfschichten), Veränderung Hydrochemismus
Geringe Anzahl Populationen, fast vollständige Ausbreitungsbarrieren.
Zuwachsen mit Hydro- und Helophyten (z.B. dichte Seerosenbestände)
Kleine Populationen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

ZH, JU

Verbreitung global

Ursprünglich paläotropisch-subtropisch

Ökologie

Lebensform

Hydrophyt, Carnivor

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.1.1 - Moortümpelgesellschaft (Sphagno-Utricularion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 5u Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 5
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Aldrovanda vesiculosa L.

Volksname

Deutscher Name :

Wasserfalle, Aldrovande

Nom français :

Aldrovande à vessies

Nome italiano :

Aldrovanda

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Aldrovanda vesiculosa L.Checklist 201721600
=Aldrovanda vesiculosa L.Flora Helvetica 2001521
=Aldrovanda vesiculosa L.Flora Helvetica 20121313
=Aldrovanda vesiculosa L.Flora Helvetica 20181313
=Aldrovanda vesiculosa L.Index synonymique 199621600
=Aldrovanda vesiculosa L.Landolt 19771446
=Aldrovanda vesiculosa L.Landolt 19911221
=Aldrovanda vesiculosa L.SISF/ISFS 221600
=Aldrovanda vesiculosa L.Welten & Sutter 1982606
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: D

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) RE
Mittelland (MP) END
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
Kantonal--
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Gewässereutrophierung, Algenbildung


Grosse Pufferzonen einrichten
Abhalten oder reinigen von zufliessenden Abwässern der Autobahn schaffen oder verbessern

Zuwachsen von Torfgewässern (Torfstiche)


Sorgfältige Pflege (Ausmähen), ohne Veränderuung des Hydrochemismus

Falsche Naturschutzmassnahmen (Zerstörung Torfschichten), Veränderung Hydrochemismus


Massnahmen in Torfbiotopen nur durch Fachpersonen

Geringe Anzahl Populationen, fast vollständige Ausbreitungsbarrieren.


Potenzielle geeignete Biotope durch fachkundige Pflege und Gestaltung (Ausbreitung nur durch Ansiedlung möglich, nur Klonbildung)

Zuwachsen mit Hydro- und Helophyten (z.B. dichte Seerosenbestände)


Vorsichtige Reduktion (aber nicht vollständige Beseitigung) der konkurrenzierenden Arten

Kleine Populationen


Förderung bestehender Populationen (durch Biotopaufwertung) und Ansiedlung neuer Populationen (nach Biotopoptimierung)

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzR. Dickenmann & A. Keel, 2018: Aktionsplan Aldrovanda vesiculosaFachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2019: Anleitung zur Kultivierung Aldrovanda vesiculosa