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Drosera intermedia Hayne

Mittlerer Sonnentau

Art
ISFS : 142100
Checklist : 1015830

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Unterscheidet sich von D. anglica durch folgende Merkmale: Stängel aus der Blattrosette seitwärts abzweigend, dann erst senkrecht aufsteigend, meist weniger als 10 cm hoch, die Blätter nur wenig überragend. Diese mit 2,5-4 cm langem Stiel, die spatelförmige Spreite nur 4-8 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Wie D. anglica / kollin-montan / JS, ME, AN, TI, GR

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Europäisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

5w21-43+2.h.ff.2n=20

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Vorkommen
Zerstörung des Lebensraums (Veränderung des hydrologischen Systems, Entwässerung, Grundwasserabsenkung)
Sukzession (Zunahme von Röhrichten bzw. Großseggenrieden, Zunahme von Gehölzen)
Eutrophierung

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

JS, ME, AN, TI, GR

Verbreitung global

Europäisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt, Carnivor

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.2.4 - Übergangsmoor (Caricion lasiocarpae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 5w Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 2 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Drosera intermedia Hayne

Volksname

Deutscher Name :

Mittlerer Sonnentau

Nom français :

Rossolis intermédiaire

Nome italiano :

Drosera intermedia

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Drosera intermedia HayneChecklist 2017142100
=Drosera intermedia HayneFlora Helvetica 2001519
=Drosera intermedia HayneFlora Helvetica 20121312
=Drosera intermedia HayneFlora Helvetica 20181312
=Drosera intermedia HayneIndex synonymique 1996142100
=Drosera intermedia HayneLandolt 19771445
=Drosera intermedia HayneLandolt 19911220
=Drosera intermedia HayneSISF/ISFS 2142100
=Drosera intermedia HayneWelten & Sutter 1982610
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii,iv,v)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRD
Mittelland (MP) ENA3c; B2ab(iii,iv,v)
Alpennordflanke (NA) ENA3c; B2ab(iii,iv,v)
Alpensüdflanke (SA) ENA3c; B2ab(iii,iv,v)
Östliche Zentralalpen (EA) CRA3c; B2ab(iii,iv,v)
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
NEVollständig geschützt (01.08.2013)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz Vollständig geschützt
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
ZHVollständig geschützt (03.12.1964)
AIVollständig geschützt (13.03.1989)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Vorkommen


Schutz aller Fundorte gewährleisten (falls nicht in bestehenden Naturschuzgebieten, Mikroreservate schaffen)
Bestandeskontrollen ca. alle fünf Jahre (nur durch Personen, welche die genaue Lokalität der Pflanzen kennen)
Ex situ-Vermehrung versuchen (Erhaltungskultur)
Dauerflächen-Beobachtung an einem Fundort einrichten
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Zerstörung des Lebensraums (Veränderung des hydrologischen Systems, Entwässerung, Grundwasserabsenkung)


Moorflächen mit Fundorten unbedingt als Ganzes und in intaktem Zustand erhalten
Verhindern einer schleichenden Entwässerung und vorhandene Entwässerungsgräben einstauen
Priorität für die noch existierenden Lebensräume
Wiederherstellung des natürlichen hydrologischen Regimes der Moore und Gewässer
Keine undifferenzierte Hochmoorförderung sondern Förderung Übergangsmoore, Wasserstand soll (leicht) schwanken

Sukzession (Zunahme von Röhrichten bzw. Großseggenrieden, Zunahme von Gehölzen)


Förderung der traditionellen Nutzung, um die Konkurrenz zu verringern (Pfeifengras, Besenheide, Schneeheide) und die Schließung der Umgebung zu verhindern
Allenfalls vorsichtige Reduktion von Konkurrenzpflanzen (von Hand)
Jedoch Schonung anderer seltener Arten
Wasserrückhaltung, um eine zunehmende Eutrophierung angrenzender Gewässer zu vermeiden und damit einer Entwicklung von Röhrichten bzw. Großseggenrieden entgegenzuwirken

Eutrophierung


Grosse Pufferzonen ohne Düngung schaffen
Düngungsverbot auch in der Umgebung
Bewirtschaftungsverträge in den Randzonen, keine Bewirtschaftung in den Kernzonen
Massnahmen zur weiteren Nährstoffreduktion in den benachbarten Gewässern durchführen

Ex situ Material

In-situ Massnahmen