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Chara virgata Kütz.

Art
ISFS :
Checklist : 50084

Zusammenfassung

Artbeschreibung

Dunkelgrüne Pflanze, 5 - 15 (30) cm gross, schlicht und sehr zierlich, leicht oder gar nicht mit Kalk inkrustiert. Sprossachse: 0,25 - 0,5 mm im Durchmesser. Internodien: 1- bis 2mal länger als die Quirläste. Rinde: gleichmässig triplostich tylacanth, gelegentlich isostich. Stacheln: einzeln, papillenartig. Stipularen: in zwei Reihen, wobei die obere länger als die untere ist. Astquirle: 6 - 7 Äste pro Quirl. Äste: 0,5 - 2,5 cm lang; jeder Ast aus 8 - 11 Gliedern mit 1 - 3 sehr kurzen, unberindeten Endgliedern. Monözisch. Gametangien: männliche und weibliche zusammen stehend, an den ersten 1 - 4 Astknoten. Blättchen: nur an fertilen Ästen; ventrale länger als das Oogonium, dorsale papillenartig oder unscheinbar. Antheridium: einzeln, klein, mehr oder weniger leuchtend orange, Durchmesser 0,35 - 0,55 mm. Oogonium: einzeln, 0,65 - 1 mm lang, 0,5 - 0,7 mm breit. Oospore: schwarz, eiförmig, 0,6 - 0,85 mm lang, 0,35 - 0,55 mm breit, 12 - 14 unscharfe Rippen, selten verkalkt. Bulbillen: an Knoten des Sprosses, gelegentlich an Rhizoiden.

Phänologie

Chara virgata kann einjährig, aber auch mehrjährig sein. Ihre Entwicklung beginnt im Frühling, sobald sich das Wasser erwärmt hat. Ihre fertile Phase reicht vom Frühjahrsende bis in den Herbst. An gewissen Standorten überdauert sie den Winter und bildet im Frühjahr auf der Mutterpflanze Adventivsprosse (vegetative Vermehrung).

Verwechslungsmöglichkeiten

Mit blossem Auge kann Chara virgata von Chara globularis kaum unterschieden werden. Sie unterscheidet sich jedoch sowohl hinsichtlich ihrer mehr oder weniger ausgeprägten tylacanthen Berindung als auch durch die Ausbildung ihrer Stacheln, Stipularen und Blättchen. Früher wurde sie als eine Varietät von Chara globularis betrachtet; viele Übergangsformen machen die Abgrenzung beider Arten sehr schwierig.

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Es gibt nur wenige alte Fundorte von Chara virgata, weil sie früher vermutlich oft mit Chara globularis verwechselt wurde. Bei jüngsten Erfassungen konnten noch einige Standorte entdeckt werden. Sie kommt im Jura und in den Alpen vor: im Lac de Joux und Lac des Brenets (VD) sowie im Thuner- und Brienzersee (BE), im Sarnersee (OW) und im Talsee (GL), aber auch in kleineren Stillgewässern der Auengebiete von Aare, Reuss, Rhône und des Rheins.

Allemeine Verbreitung

Kosmopolit (Fundmeldungen bis Grönland).

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Habitatverlust
Hohe Wassertemperaturen
Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen
Gewässereutrophierung
Wissenslücken

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Es gibt nur wenige alte Fundorte von Chara virgata, weil sie früher vermutlich oft mit Chara globularis verwechselt wurde. Bei jüngsten Erfassungen konnten noch einige Standorte entdeckt werden. Sie kommt im Jura und in den Alpen vor: im Lac de Joux und Lac des Brenets (VD) sowie im Thuner- und Brienzersee (BE), im Sarnersee (OW) und im Talsee (GL), aber auch in kleineren Stillgewässern der Auengebiete von Aare, Reuss, Rhône und des Rheins.

Ökologie

Chara virgata besiedelt torfige (oder sandige) Substrate in flachen Gewässern (1 < Tiefe Optimum < 3 m), die schwach mineralhaltig, leicht sauer bis alkalisch (6,6 < pH < 9) sind. Ihre Toleranz gegenüber leicht sauren Verhältnissen erklärt ihr Vorkommen in Mooren und oligotrophen Seen, die kalziumarm sind, besonders in Regionen mit Granitgestein.

Lebensraum

Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)

Charakterart I.1.2.2 - Charion globularis

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.1.3 - Strandlingsgesellschaften (Littorellion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Chara virgata Kütz.

Volksname

Deutscher Name :

--

Nom français :

--

Nome italiano :

--

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2012

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: --

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Habitatverlust


Conserver ou créer de nouveaux plans d’eau peu à moyennement profonds, notamment dans les marais.

Hohe Wassertemperaturen


Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen


Eine natürliche Gewässerdynamik wiederherstellen, die die selbständige Entstehung von Pionierlebensräumen ermöglicht und dafür mehr Raum bereitstellen.
Abschnittsweise Vegetation entfernen und Substrat freilegen, wenn der Wuchsort komplett verlandet und überwachsen ist.

Gewässereutrophierung


Die Nährstoffkonzentration auf einem mesotrophen Niveau halten, aber eine Eutrophierung vermeiden.
Im Uferbereich breite Pufferstreifen mit Verlandungs- und Gebüschzonen, Hecken- und Waldstreifen usw. erhalten.
Verhindern, dass grosse Nährstofffrachten über Oberflächenabflüsse, Drainagen usw., ins Gewässer gelangen.
Sowohl im Einzugsgebiet als auch in der unmittelbaren Umgebung des Gewässers eine extensive Bewirtschaftung mit den Instrumenten der Landwirtschaftspolitik fördern.

Wissenslücken


Die Entwicklung bekannter Bestände überwachen und die Kenntnisse über die Ökologie der Art und über die standörtlichen Unterschiede vertiefen.