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Chara tenuispina A. Braun

Dünnstachelige Armleuchteralge

Art
ISFS :
Checklist : 50023

Zusammenfassung

Artbeschreibung

Frischgrüne, 15 - 25 cm grosse Pflanze mit feiner Sprossachse, gewöhnlich wenig inkrustiert. Sprossachse: 0,3 - 0,6 mm dick. Internodien: kürzer oder kaum länger als die Äste. Rinde: triplostich, meist unvollständig. Stacheln: einzeln stehend, sehr fein, länger als der Sprossdurchmesser. Äste: 9 - 11 pro Quirl, 1 - 2 cm lang und gerade bei den oberen Astquirlen, alle anderen nach innen gekrümmt oder krumm, aus 7 - 10 Gliedern mit 2 - 3 dünnen, unberindeten Endgliedern. Stipularen: zweireihig, klein, länger als die Sprossdurchmesser.. Monözisch. Gametangien: männliche und weibliche beieinander, an den unteren 1 - 5 Astknoten. Antheridien: einzeln, klein, Durchmesser 0,25 - 0,31 mm. Blättchen: 5 - 7 je Knoten, zugespitzt, ventral (oberseitig) 3- bis 4mal länger als Oogonien, dorsal (unterseitig) kürzer. Oogonien: einzeln, 0,5 - 0,8 mm lang, 0,32 - 0,55 mm breit. Oosporen: eiförmig, braun bis schwarz, 0,44 - 0,72 mm lang und 0,28 - 0,45 mm breit, mit 11 - 14 wenig ausgeprägten Rippen, verkalkt zur Gyrogonit. Bulbillen: keine.

Phänologie

Die Art fruchtet im Sommer. An den bekannten Standorten erscheint sie nicht jedes Jahr, was auf einen langlebigen Sporenvorrat schliessen lässt. Aufgrund ihrer Seltenheit ist noch wenig über ihren Lebenszyklus bekannt.

Verwechslungsmöglichkeiten

Chara tenuispina und Chara aspera können anhand fertiler Individuen gut unterschieden werden: Chara aspera ist zweihäusig und bildet Bulbillen. Sterile Individuen sind manchmal schwierig auseinander zu halten. Möglich sind auch Verwechslungen mit Chara globularis, wovon sie sich durch ihre Stacheln und Stipularen unterscheidet.

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Chara tenuispina ist in der Schweiz sehr selten. Bekannte Vorkommen der Art beschränken sich auf zwei benachbarte alpine Kleinseen des Oberengadins auf 1800 m Höhe: der See von Ovis-chel, wo sie in 2005 und 2006 wieder nachgewiesen wurde, und der See von Champfèr, in welchem die zeitgleiche Nachsuche erfolglos blieb.

Allemeine Verbreitung

Mitteleuropäisch.

Status

Status IUCN

 Vom Aussterben bedroht

Nationale Priorität

 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Habitatverlust
Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen
Gewässereutrophierung
Wissenslücken

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Chara tenuispina ist in der Schweiz sehr selten. Bekannte Vorkommen der Art beschränken sich auf zwei benachbarte alpine Kleinseen des Oberengadins auf 1800 m Höhe: der See von Ovis-chel, wo sie in 2005 und 2006 wieder nachgewiesen wurde, und der See von Champfèr, in welchem die zeitgleiche Nachsuche erfolglos blieb.

Ökologie

Chara tenuispina ist eine Art, die sich nur periodisch entwickelt und flüchtig auftritt. Sie wurde bisher nur an seichten Stellen (Tiefe < 0,5 m) in kalkhaltigem Wasser, in Flachmooren, an Seeufern, gelegentlich in Sandgruben, Gräben, hauptsächlich auf organischem Substrat gefunden. Die Art ist in Europa äusserst selten, entsprechend ist das Wissen über ihre Ökologie aktuell sehr begrenzt.

Lebensraum

Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)

Charakterart I.1.2.2 - Charion globularis

Lebensraum © Delarze & al. 2015

KEINE ANGABE

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Chara tenuispina A. Braun

Volksname

Deutscher Name :

Dünnstachelige Armleuchteralge

Nom français :

--

Nome italiano :

--

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2012

Status IUCN:

 Vom Aussterben bedroht

Vom Aussterben bedroht

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: --

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
Schweiz --
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Habitatverlust


Natürliche Seeuferabschnitte erhalten, besonders in Gewässern mit natürlichen Wasserstandsschwankungen, die eine Vielfalt von geeigneten Milieubedingungen schaffen.

Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen


Eine natürliche Gewässerdynamik wiederherstellen, sodass Pionierlebensräume entstehen können. Dafür mehr Raum bereitstellen.
Neue Stillgewässer unterschiedlicher Grösse und Tiefe anlegen, die im Sommer trockenfallen können.
An geeigneten Gewässern Pionierstandorte durch abschnittsweises Entfernen der Vegetation und Freilegen des Substrats schaffen.

Gewässereutrophierung


Die Nährstoffkonzentration auf einem mesotrophen Niveau halten, aber eine Eutrophierung vermeiden.
Im Uferbereich breite Pufferstreifen mit Sumpf- und Gebüschzonen, Hecken- und Waldstreifen usw. erhalten.
Verhindern, dass grosse Nährstofffrachten über Oberflächenabflüsse, Drainagen usw., ins Gewässer gelangen.
Sowohl im Einzugsgebiet als auch in der unmittelbaren Umgebung des Gewässers eine extensive Bewirtschaftung mit den Instrumenten der Landwirtschaftspolitik fördern.

Wissenslücken


Die Entwicklung bekannter Bestände überwachen und die Kenntnisse über die Ökologie und die Biologie der Art vertie-fen.
Ausgehend von den bisher bekannten Standorten nach weiteren Vorkommen der Art suchen.