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Tulipa sylvestris L. subsp. sylvestris

Gewöhnliche Weinberg-Tulpe

Unterart
ISFS : 431400
Checklist : 1048180

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Blüten vor dem Aufblühen nickend. Alle Perigonblätter vollständig gelb. Fruchtkapsel etwa doppelt so lang wie dick.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

4-5

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Obstgärten, Gebüsch / kollin / M, J, vereinzelt A

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Ursprünglich mediterran

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

2+w43-44+2.g.2n=24,48

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Ungeeignete Landwirtschaft (Intensivierung, starke Düngung, Herbizide, grosse Parzellierung)
Zwiebelgeophytenfeindliche Bewirtschaftung der Rebberge: dichte Grasuntersaat, tiefes Pflügen
Wenige, isolierte Vorkommen
Verzicht auf Pflege in öffentlichen und privaten Parks
Verbuschung, Konkurrenz und übermässige Beschattung

Anatomie

Zusammenfassung der Stammanatomie

Umriss rund oder oval. Leitbündel in einer Reihe. Kleine Interzellularen, oft dreieckig. Epidermiszellen nicht verholzt.

Beschreibung (Englisch)

Culm-diameter 2-5 mm, wall large, radius of culm in relation to wall thickness approximately 1:0.5. Outline circular with a smooth surface. Center hollow and surrounded by many large thin-walled, not lignified cells. Culm without endodermis but with a sheath of unlignified cells around the center. Epidermis cells thick-walled all around. Endodermis cells thin walled. Large vascular bundles arranged in one peripheral row. Chlorenchyma present, continuous peripheral belt with unlignified round cells (like a large cortex). Sclerenchyma belt absent but sometimes with a belt of unlignified cells. Vascular bundles concentric, phloem in the center. Sheath around vascular bundles absent or not lignified. Vessel arrangement irregularly grouped or distributed. Largest vessel in the bundle small, < 20 μm. Cavities (intercellulars) between parenchyma-cells small, often triangular.

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

M, J, vereinzelt A

Verbreitung global

Ursprünglich mediterran

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 8.2.3.2 - Kalkreicher, lehmiger Hackfruchtacker (Fumario-Euphorbion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2+w Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Tulipa sylvestris L. subsp. sylvestris

Volksname

Deutscher Name :

Gewöhnliche Weinberg-Tulpe

Nom français :

Tulipe sauvage

Nome italiano :

--

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Tulipa sylvestris L. subsp. sylvestrisChecklist 2017431400
=Tulipa sylvestris L. s.str.Flora Helvetica 20012881
=Tulipa sylvestris L. s.str.Flora Helvetica 20122433
=Tulipa sylvestris L. subsp. sylvestrisFlora Helvetica 20182433
=Tulipa sylvestris L. s.str.Index synonymique 1996431400
=Tulipa sylvestris L. s.str.Landolt 1977646
=Tulipa sylvestris L. s.str.Landolt 1991563
=Tulipa sylvestris L. s.str.SISF/ISFS 2431400
=Tulipa sylvestris L. s.str.Welten & Sutter 19822076
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Kommentare aus der Checklist 2017

Wegfall des Ausdrucks s.str.: Alle «im engeren Sinn» (sensu stricto, s.str.) gefassten Arten werden neu in Unterarten mit gleichlautendem Unterart-Epithet gefasst (autonyme Unterart).
Checklist

Status

Indigenat

Archeophyt: vor der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (vor 1500)

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A3c; B2b(iv)c(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) VUB2b(iv)c(iii)
Mittelland (MP) VUA3c; B2b(iv)c(iii)
Alpennordflanke (NA) ENB2b(iv)c(iii)
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) ENA3c; B2b(iv)c(iii)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AGVollständig geschützt (01.01.2010)
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
BLVollständig geschützt (01.01.2012)
BSTeilweise geschützt (01.01.2009)
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
Schweiz Vollständig geschützt
JUVollständig geschützt (06.12.1978)
NEVollständig geschützt (01.08.2013)
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Ungeeignete Landwirtschaft (Intensivierung, starke Düngung, Herbizide, grosse Parzellierung)


Verzicht von Herbizideinsatz und Düngung
Kleinparzellierte Flächen beibehalten
Buntbrachen und extensive Randstreifen schaffen (Ökobeiträge)
Wiedereinführung in Weinbergen mit Erhaltungsverträgen (leichte Jäten)

Zwiebelgeophytenfeindliche Bewirtschaftung der Rebberge: dichte Grasuntersaat, tiefes Pflügen


Eingriffe nur in Ruhephase von Juni-Oktober
«unsauberes» Hacken alle 2 Jahre (offener Boden < 70%), max. 10-15 cm tief
Mähen und Mulchen max. so häufig wie für das Gedeihen der Reben unabdingbar

Wenige, isolierte Vorkommen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen

Verzicht auf Pflege in öffentlichen und privaten Parks


Geschäftsführer und Eigentümer informieren
Späteres Mähen nach der Blattwelke fördern

Verbuschung, Konkurrenz und übermässige Beschattung


Eigentümer informieren und zu einer regelmässige Pflege (z.B. in Pärken) auffordern
Späteres Mähen nach der Blattwelke fördern

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Deutscher Verband für Landschaftspflege, 2014: Gelber Frühlingsbote im Weinberg: WeinbergstulpeFachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2019: Anleitung zur Kultivierung Tulipa sylvestris