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Scheuchzeria palustris L.

Blumenbinse

Art
ISFS : 378000
Checklist : 1042220

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-20 cm hoch. Stängel oft hin- und hergebogen, am Grund von abgestorbenen Blattscheiden umhüllt. Blätter lineal, 1-2 mm breit und bis über 20 cm lang, hohlrinnig. Blüten in einer 3-8blütigen Traube, Durchmesser ca. 1 cm, gelbgrün, mit 6 gleichartigen, lanzettlichen Perigonblättern und 6 Staubblättern. Untere Tragblätter gross, laubblattartig, obere schuppenartig. Früchte kugelig bis eiförmig, 5-7 mm lang.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Schlenken und Schwingrasen in Hochmooren / kollin-subalpin / AN, J, M, vereinzelt AS

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

5w21-433.g.2n=22

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Vorkommen
Konkurrenz, Verbuschung, Beschattung
Hochmoorregeneration
Zerstörung des Lebensraums (Austrocknung, Entwässerung)

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

AN, J, M, vereinzelt AS

Verbreitung global

Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.2.4 - Übergangsmoor (Caricion lasiocarpae)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 5w Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 2 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 1 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Scheuchzeria palustris L.

Volksname

Deutscher Name :

Blumenbinse

Nom français :

Scheuchzérie des marais

Nome italiano :

Giuncastrello delle torbiere

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Scheuchzeria palustris L.Checklist 2017378000
=Scheuchzeria palustris L.Flora Helvetica 20012391
=Scheuchzeria palustris L.Flora Helvetica 20122382
=Scheuchzeria palustris L.Flora Helvetica 20182382
=Scheuchzeria palustris L.Index synonymique 1996378000
=Scheuchzeria palustris L.Landolt 1977140
=Scheuchzeria palustris L.Landolt 1991134
=Scheuchzeria palustris L.SISF/ISFS 2378000
=Scheuchzeria palustris L.Welten & Sutter 19822028
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A4c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) VUA4c
Mittelland (MP) ENB2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) VUA4c
Alpensüdflanke (SA) CRB2ab(iii)
Östliche Zentralalpen (EA) RE
Westliche Zentralalpen (WA) CRC2a(i)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
NWVollständig geschützt (29.11.2005)
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
Schweiz --
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Vorkommen


Alle aktuellen Vorkommen erhalten, Monitoring wichtiger Fundstellen all 3-5 Jahre
Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen (z.B. in renaturierten Mooren prüfen)

Konkurrenz, Verbuschung, Beschattung


Gegebenenfalls entbuschen
Schilfbekämpfung (Phragmites australis)

Hochmoorregeneration


Offene, "erodierte" aber noch nasse Stellen in Hochmoore erhalten (solche Bereiche mit noch aktuell oder vor kurzem vorhandenen Vorkommen nicht oder nur sehr gezielt aufstauen für Hochmoorregeneration, starkes Sphagnumwachstum vermutlich eher ungünstig)
Hochmoorregenration in Mooren mit viel zwischen Mooren auf diesen Vegetationstyp ausrichten

Zerstörung des Lebensraums (Austrocknung, Entwässerung)


Verschließen von Drainagen, Ablaufgräben
Gezielt wieder vernässen (Achtung bei Hochmoorregeneration)

In-situ Massnahmen