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Thesium linophyllon L.

Leinblättriger Bergflachs

Art
ISFS : 417600
Checklist : 1046490

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

15-50 cm hoch, Stängel +/- aufrecht, weniger als 2 mm dick, unterirdisch kriechend, am Grund mit entfernt stehenden Blattschuppen. Blätter gelblich grün, schmal-lanzettlich, 1-4 cm lang und 1-4 mm breit, in der oberen Hälfte einnervig, am Grund oft 3nervig. Blütenstand rispig oder traubig, schmal. Blüten 5zählig, Perigonzipfel nach der Blüte bis zum Grund eingerollt, kürzer als die Frucht.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-7

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Trockenrasen, Trockenwälder / kollin-montan / TI, zerstreut GR, VS, GE, JN (AG, SH)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Osteuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

1w42-33+4.g.hp.2n=24

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine, isolierte Vorkommen
Verlust des Lebensraums
Konkurrenz (Beschattung)
Ungeeignete Bewirtschaftung

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

TI, zerstreut GR, VS, GE, JN (AG, SH)

Verbreitung global

Osteuropäisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt, Halbparasit

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 4.2.1.2 - Kontinentaler Halbtrockenrasen (Cirsio-Brachypodion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 1w Lichtzahl L 3 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Thesium linophyllon L.

Volksname

Deutscher Name :

Leinblättriger Bergflachs, Mittleres Leinblatt

Nom français :

Thésium à feuilles de lin

Nome italiano :

Linaiola comune

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Thesium linophyllon L.Checklist 2017417600
=Thesium linophyllon L.Flora Helvetica 20011296
=Thesium linophyllon L.Flora Helvetica 20121092
=Thesium linophyllon L.Flora Helvetica 20181092
=Thesium linophyllon L.Index synonymique 1996417600
=Thesium linophyllon L.Landolt 1977856
=Thesium linophyllon L.Landolt 1991750
=Thesium linophyllon L.SISF/ISFS 2417600
=Thesium linophyllon L.Welten & Sutter 1982160
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: A2c

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) CRC2a(i)
Mittelland (MP) CRC2a(i)
Alpennordflanke (NA) CR(PE)
Alpensüdflanke (SA) VUA2c
Östliche Zentralalpen (EA) ENC2a(i)
Westliche Zentralalpen (WA) CRC2a(i)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
Schweiz --
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : Z - Zielart weitere Informationen
Umweltziele für die Waldbewirtschaftung : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine, isolierte Vorkommen


Engmaschiges Monitoring der Vorkommen unternehmen
Sicherung einer minimal überlebensfähigen Population durch entsprechende Pflege
Wenn möglich, Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen oder potentiellen Fundstellen (da es sich bei Thesium um Halbparasiten handelt, dürfte dies sehr schwierig sein, evtl. könnte ein Ausbringen von "geimpftem Boden" versucht werden)
Wenn Kultur möglich ist, lagern von Saatgut in einer nationalen Samenbank.

Verlust des Lebensraums


Offenhaltung der nährstoffarmen Habitatflächen (jährliche, späte Mahd mit Abtransport des Mahdgutes) und Verringerung des Konkurrenzdrucks der Begleitarten
Schaffung von kleinräumigen Bodenverwundungen, um Keimnischen zu etablieren
Magere, trockene bis wechseltrockene Böden in warmen Lagen schaffen durch Oberbodenabtrag

Konkurrenz (Beschattung)


Bedarfsweise Rücknahme der verschattenden Gehölze zur Förderung der Sonnenbestrahlung
Abwechselndes Mähen einführen

Ungeeignete Bewirtschaftung


Ausbreitung von Kulturen (Reben und Aprikosen) vermeiden
Förderung der Wanderweidewirtschaft (Schafe fressen Konkurrenz, verlassen aber die interessierende Art)
Späte Mahd , grüne Triebe nicht vorzeitig abmähen

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

D. Bönsel & P.Schmidt, 2019: Artenhilfskonzept für das Mittlere-Leinblatt (Thesium linophyllon Linnaeus) in Hessen