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Myosotis rehsteineri Wartm.

Bodensee-Vergissmeinnicht

Art
ISFS : 266700
Checklist : 1029790

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

Ähnlich wie M. scorpioides, aber nur 2-10 cm hoch, rasig, Stängel rund, mit nach vorn gerichteten anliegenden Haaren oder kahl, Durchmesser der Krone 6-10 mm (nur 4-6 mm bei weiblichen Blüten), Kelchstiel zur Fruchtzeit selten länger als der Kelch.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

4-5

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Zeitweise überschwemmte, kiesige Ufer / kollin / Bodenseegebiet

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Alpin

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

4+w+32-44+3.h.2n=22

Status

Status IUCN

 Stark gefährdet

Nationale Priorität

 1 - Sehr hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 3 - Hoch

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Zerstörung des Lebensraums (Regulierung des Wasserstandes, Überbauung und Befestigungen jeglicher Art, Stege, Bootsanlegeplätze, Überkiesungen)
Eutrophierung, dichte Algenwatten
Veränderte Strömungsdynamik (Befestigungen etc.), Rückgang der gelegentlichen starken Überflutung (im Spätfrühling) durch oligo- oder mesotrophes Wasser (Rhein, Bodensee) und des Trockenfallens im Herbst bis Frühling
Konkurrenz (Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Agrostis stolonifera, Carex acuta, C. elata; bei den drei letzten nützt die Mahd nichts!)
Verbuschung, Beschattung, Laubfall
Intensive touristische Nutzung (Baden, Surfen, Segeln, Camping), Lagerfeuer
Kleine, isolierte Populationen

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Bodenseegebiet

Verbreitung global

Alpin

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Charakterart 2.1.3 - Strandlingsgesellschaften (Littorellion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 4+w+ Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 3 Temperaturzahl T 4+
Nährstoffzahl N 2 Kontinentalitätszahl K 3
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Myosotis rehsteineri Wartm.

Volksname

Deutscher Name :

Bodensee-Vergissmeinnicht, Rehsteiners Vergissmeinnicht

Nom français :

Myosotis de Rehsteiner

Nome italiano :

Nontiscordardimé di Rehsteiner

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Myosotis rehsteineri Wartm.Checklist 2017266700
=Myosotis rehsteineri Wartm.Flora Helvetica 20011588
=Myosotis rehsteineri Wartm.Flora Helvetica 20121507
=Myosotis rehsteineri Wartm.Flora Helvetica 20181507
=Myosotis rehsteineri Wartm.Index synonymique 1996266700
=Myosotis rehsteineri Wartm.Landolt 19772443
=Myosotis rehsteineri Wartm.Landolt 19911985
=Myosotis rehsteineri Wartm.SISF/ISFS 2266700
=Myosotis rehsteineri Wartm.Welten & Sutter 19821353
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Ja

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Stark gefährdet

Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) ENB2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) RE
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 1 - Sehr hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 3 - Hoch
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
GEVollständig geschützt (25.07.2007)
Schweiz Vollständig geschützt
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Zerstörung des Lebensraums (Regulierung des Wasserstandes, Überbauung und Befestigungen jeglicher Art, Stege, Bootsanlegeplätze, Überkiesungen)


Wo immer möglich: keine Regulierung des Wasserstandes
Natürliche Seespiegelschwankungen entsprechend dem Jahreslauf weiterhin zulassen bzw. Fördern
Prioritäre Erhaltung der bestehenden Lebensräume
Koordination von Bauprojekten zugunsten der Art

Eutrophierung, dichte Algenwatten


Wasserschutzmassnahmen weiterführen
Nicht sauber geklärte Einläufe sanieren
Allfällige Algenwatten vorsichtig entfernen
Kläranlagen einrichten oder fördern

Veränderte Strömungsdynamik (Befestigungen etc.), Rückgang der gelegentlichen starken Überflutung (im Spätfrühling) durch oligo- oder mesotrophes Wasser (Rhein, Bodensee) und des Trockenfallens im Herbst bis Frühling


Einbezug der Strömungsdynamik in die Planung
Erhalten oder fördern der gelegentlichen starken Überflutung und des Trockenfallens, damit Konkurrenten wie Schilf, Potamogeton etc. reduziert werden

Konkurrenz (Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Agrostis stolonifera, Carex acuta, C. elata; bei den drei letzten nützt die Mahd nichts!)


Ausreissen von konkurrierenden Einzelpflanzen (P. arundinacea, C. acuta); zweimalige Mahd (P. australis, P. arundinacea, flächig nur falls gefroren)
Soden entfernen (A. stolonifera)
Aushacken (C. elata)

Verbuschung, Beschattung, Laubfall


Entbuschen
auslichten (z. B. aufwachsende Kopfweiden)

Intensive touristische Nutzung (Baden, Surfen, Segeln, Camping), Lagerfeuer


Schutzgebiete schaffen
Fundorte z. T. einzäunen
Keine Feuer im direkten Strandbereich

Kleine, isolierte Populationen


Ex-situ Vermehrung von indigenem Material und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung bestehender Populationen
Bestehende Pflegemassnahmen weiterführen
Erfolgskontrolle gewährleisten

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzLUBW Baden-Württenberg: Artensteckbrief - Bodensee-Vergißmeinnicht - Myosotis rehsteineri F. B. Wartmann