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Dracocephalum ruyschiana L.

Berg-Drachenkopf

Art
ISFS : 141800
Checklist : 1015800

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

10-30 cm hoch, aufrecht oder aufsteigend, meist unverzweigt, sehr kurz behaart oder kahl. Blätter lineal-lanzettlich, 2-5 cm lang und 2-5 mm breit, ganzrandig. Blüten in wenigen dichtstehenden 2-8blütigen quirligen Teilblütenständen am Ende des Stängels. Krone blauviolett, 2,5-3 cm lang, mit helmförmig gewölbter Oberlippe und 3teiliger Unterlippe, behaart. Teilfrüchte ca. 3 mm lang, glatt.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Bergwiesen, Wildheuplanken / subalpin / A (fehlt TI)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Eurosibirisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

243-424.h.2n=14

Status

Status IUCN

 Potenziell gefährdet

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 2 - Mittel

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Kleine isolierte Vorkommen
Eutrophierung, Düngung
Ungeeignete Bewirtschaftung (zu intensive Beweidung, oder Vergandung)
Zerstörung des Lebensraums (Überbauung, touristische Erschliessung, Strassen)
Verbuschung, Beschattung

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

A (fehlt TI)

Verbreitung global

Eurosibirisch

Ökologie

Lebensform

Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 4.3.6 - Buntschwingelhalde (Festucion variae)
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 5.1.1 - Trockenwarmer Krautsaum (Geranion sanguinei)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2 Lichtzahl L 4 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 2
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 4
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Dracocephalum ruyschiana L.

Volksname

Deutscher Name :

Berg-Drachenkopf, Nordischer Drachenkopf

Nom français :

Tête de dragon de Ruysch

Nome italiano :

Melissa di Ruysch

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Dracocephalum ruyschiana L.Checklist 2017141800
=Dracocephalum ruyschiana L.Flora Helvetica 20011643
=Dracocephalum ruyschiana L.Flora Helvetica 20121591
=Dracocephalum ruyschiana L.Flora Helvetica 20181591
=Dracocephalum ruyschiana L.Index synonymique 1996141800
=Dracocephalum ruyschiana L.Landolt 19772491
=Dracocephalum ruyschiana L.Landolt 19912023
=Dracocephalum ruyschiana L.SISF/ISFS 2141800
=Dracocephalum ruyschiana L.Welten & Sutter 19821412
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Potenziell gefährdet

Potenziell gefährdet

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2b(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) VUA3c; B2ab(iii)
Alpensüdflanke (SA) CR(PE)
Östliche Zentralalpen (EA) NTB2b(iii)
Westliche Zentralalpen (WA) NTB2b(iii)
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Ja
BEVollständig geschützt (01.01.2016)
FRVollständig geschützt (12.03.1973)
GLVollständig geschützt (07.05.2006)
Schweiz Vollständig geschützt
GRVollständig geschützt (01.12.2012)
OWVollständig geschützt (01.04.2013)
VDVollständig geschützt (02.03.2005)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft : L - Leitart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Kleine isolierte Vorkommen


Schutz der Fundstellen (Mikroreservate)
Kartierung der noch unbestätigten Vorkommen durchführen
Regelmässige Bestandskontrollen (Monitoring, Mission Überwachen)

Eutrophierung, Düngung


Höchstens mit geringen Mengen traditionell Düngen
Keinen Dünger vom Tal herauffahren

Ungeeignete Bewirtschaftung (zu intensive Beweidung, oder Vergandung)


An betroffenen Stellen extensivieren
Sonst evtl. einzäunen (auf konkurrierende Pflanzen achten, manuell pflegen)
Bewirtschaftungsverträge abschliessen um Wildheuplanggen und Bergwiesen traditionell zu nutzen
Durchführung einer Studie (Bachelor oder Masterarbeit) über das geeignete Mähregime (Mähen alle 2-3 Jahre oder gar kein Mähen)

Zerstörung des Lebensraums (Überbauung, touristische Erschliessung, Strassen)


Priorität für die Art bei Planung allfälliger Bauvorhaben
Vorrangige Berücksichtigung des Vorkommen- und Artenschutzes bei der Erstellung von Projekten

Verbuschung, Beschattung


Entbuschen wenn nötig
Auslichten
Erneut extensiv nutzen

Ex situ Material

In-situ Massnahmen

Mehr Informationen

Merkblatt ArtenschutzN. Leblond, J. Gourvil, 2012: Dracocephalum ruyschiana L., Fédération des Conservatoires botaniques nationauxG. Kozlowski, 2007: Plan d'action pour Dracocephalum ruyschiana L.M. Kyrkjeeide et al., 2020: Conserving on the edge: genetic variation and structure in northern populations of the endangered plant Dracocephalum ruyschiana L. (Lamiaceae), Conservation Genetics 21:707–718