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Riesen-Ampfer (Rumex hydrolapathum)

Mit wem ist Rumex hydrolapathum verwandt? 

Verschiedene Arten der Gattung Rumex (z.B. Rumex acetosa) werden als Gemüse und Salat verwendet. Die Wurzeln einiger Ampfer-Arten werden ausserdem in der Volksheilkunde gegen Verdauungsprobleme und Hautkrankheiten angewandt. Aufgrund ihrer Vielfalt an Inhaltsstoffen haben Rumex-Arten ein grosses Potenzial für zukünftige medizinische Anwendungen. Zum Beispiel zeigte der aus Rumex crispus extrahierte Stoff Nepodin in einer Untersuchung Aktivität gegen den Erreger von Malaria.

Warum ist Rumex hydrolapathum eine vorrangige CWR Art?

Rumex hydrolapathum ist eine Charakterart der Flussufer- und Landröhrichte (Phalaridion). Sowohl ihr Lebensraum als auch die Art selber gelten in der Schweiz als gefährdet. Wegen dieser Gefährdung und aufgrund des vielversprechenden medizinischen Potenzials der Gattung Rumex wurde die Art als vorrangige CWR-Art ausgewählt.

  

Zum Artportrait

 

Rumex hydrolapathum, Foto: Françoise Alsaker

Exkursionstipp für den September: Zum Riesen-Ampfer an den Klingnauer Stausee

Ein Spaziergang am Klingnauer Stausee gehört zu den besonderen Freuden des Septembers. Am Übergang vom heissen Sommer zum farbigen Herbst kann man am Ufer des Stausees viele spannende Uferpflanzen entdecken wie etwa verschiedene Zweizahn-Arten (Gattung Bidens) oder eben unseren Riesen-Ampfer (Rumex hydorlapathum). Die mannshohe Uferpflanze ist nicht zu übersehen und in der Schweiz ist sie eine seltene und gefährdete Art. Wer sie findet, braucht kaum einen Bestimmungsschlüssel – mit seinen riesigen Blättern und den prächtigen, verzweigten Blütenständen kann man ihn nicht verwechseln. Von Kleindöttingen gelangen wir relativ rasch ans Ufer des Klingnauer Stausees. Seit den 1930er Jahren wird die Aare hier auf einer Distanz von mehr als 3 Kilometern gestaut. Im Schilfgürtel des künstlichen Sees fühlt sich der Riesen-Ampfer sichtlich wohl. Die grössten Bestände des wilden Verwandten von Rhabarber und Buchweizen finden sich entlang der Gräben in der «uneri Au», also auf der rechten (östlichen) Seite des Sees. Hier ist der Riese zuweilen so häufig, dass man kaum glauben kann, dass er in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist und somit in der Roten Liste als «verletzlich» eingestuft wurde. In Klingnau kann man diesen Spaziergang ausklingen lassen und in einer der gemütlichen Kneipen stolz die vielen Fundmeldungen in FlorApp bewundern.